22.01.2016

Diese 3 Innovatoren haben Bahnbrechendes bewirkt

Immer mehr Unternehmen suchen Startups, um an innovative Konzepte außerhalb des eigenen Unternehmens zu kommen. Wer sich nun denkt, dass dies eine moderne Herangehensweise ist, irrt. Die Unternehmerin Getraud Leimüller deckt drei bahnbrechende Innovatoren auf, ohne deren Erfindung die Welt anders wäre.
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Innovationen entstehen oftmals nicht in einer Firma, sondern kommen von außerhalb.

Neue Konzepte oder Produkte eines Unternehmens müssen nicht zwangsweise in der Firma selbst entstehen – oft kommen sie von außen. Die Gründerin Getraud Leimüller hat im Zusammenhang mit dem Stakeholder-Workshop, der am Montag in der Wirtschaftskammer stattgefunden hat und bei dem an der Open Innovation Strategie für Österreich gearbeitet wurde, genau zu diesem Thema einen Vortrag gehalten. Leimüller hat in Harvard studiert und vor zehn Jahren die Beratungsfirma “winnovation” ins Leben gerufen.

+++ Androsch über Innovation: „Kein Geld, keine Musik, aber…“+++

“Neues Wissen entsteht nicht im Zentrum, sondern in der Peripherie”, Getraud Leimüller, winnovation.

Bahnbrechende Innovationen

Die Innovations-Expertin nennt drei Beispiele von Personen, die außergewöhnliches bewirkt haben – und das trotz widriger Umstände.

  • Uhrmacher und Tischler John Harrison
  • Schauspielerin Hedy Lamarr
  • Physiker Albert Einstein

“Anhand dieser drei Beispiele kann man demonstrieren, dass Innovation oft von außen kommt”, meint Leimüller.

John Harrison

John_Harrison_(Gemälde)

Die Brutkasten Redaktion befindet sich laut Google Maps hier: 48°11’56.5″N 16°23’53.6″E. Dass man die geografische Lage so genau definieren kann, geht auf John Harrison zurück. Der Uhrmacher löste vor rund dreihundert Jahren das Längengrad-Problem in der Schifffahrt. Bis dahin konnte man genaue Positionen nicht bestimmen, weshalb Schiffsreisen oft lange dauerten. “Schiffe sind aufgrund des Längenproblems oft auf Grund gelaufen”, erklärt Leimüller.

1707 passiert ein großes Unglück: Als vier britische Schiffe auf einen Felsen auflaufen und sinken, kommen tausende Seeleute um. Die Ursache waren ungenaue Geräte und falsche Berechnungen. “Schließlich wurde vom britischen Parlament ein Preis in der Höhe von 20.000 Pfund für die Bestimmung der Längengrade auf offener See ausgerufen. So viel kosteten damals rund 10 fahrtaugliche Schiffe- ein stolzer Preis.”

Wahrscheinlich kam es wegen dem hohen Preisgeld zu den obskursten Einreichungen. Harrison stieß mit seiner Erfindung auf ein besonderes Problem: Noch im 18. Jahrhundert glaubten die Menschen, dass die Astronomie das Problem lösen könnte. Umso schwieriger musste es für den Uhrmacher und Tischler gewesen sein, sein Konzept, das astronomische Annahmen außen vor ließ, einzureichen und durchzusetzen. Seine Uhren ermöglichen präzise mechanische Zeitmessungen, wodurch man die Längengrade auf dem Seeweg erstmals bestimmen konnte. Erst kurz vor seinem Tod und nachdem James Cook die erfundene Schiffsuhr von Harrison auf seiner zweiten Südseereise testet und lobt, gilt das Längengrad-Problem auch offiziell als gelöst – und erst dann bekommt Harrison das Preisgeld ausgezahlt.

Hedy Lamarr

(c) wikipedia/ Employee(s) of Lion-Eagle Films
(c) wikipedia/ Employee(s) of Lion-Eagle Films

Die Künstlerin Hedy Lamarr war die erste “Nackte” in der Geschichte des Films. Der erotische Film “Ekstase” war 1933 ein Skandal. Dass die österreichische Schauspielerin auch Erfinderin war, wissen wenige.

“Sie heiratete einen Waffenproduzenten, durch den sie sich ein großes technisches Wissen aneignen konnte. Denn Lamarr war bei Abendessen, zu denen sie ihren Mann begleitete und wo viel über die Arbeit gesprochen wurde, eine aufmerksame Zuhörerin”, meint Leimüller. Für eine Frau wie Lamarr war es damals alles andere als einfach, sich in der Männerwelt durchzusetzen.

Zusammen mit dem Musiker George Antheil entdeckte Lamarr das “Frequenzsprungverfahren”, das die Grundlage moderner Kommunikation ist. Auf ihrer Entdeckung basieren Teile des Internets und wäre die heutige Mobilfunktechnik nicht möglich. Die Erfindung ließen die beiden auch patentieren.

Albert Einstein

512px-Einstein_1921_portrait2Der Physiker Albert Einstein musste in jungen Jahre viel Durchhaltevermögen beweisen. Am 14. März 1879 in Ulm geboren, war er in seiner Jugend alles andere als ein guter Schüler, der aber früh ein ausgeprägtes Interesse an Mathematik und den Naturwissenschaften zeigte. Schließlich brach er die Schule ohne Abschluss mit 15 ab und zog nach Mailand. Später holte er den Schulabschluss nach und begann zu Studieren mit dem Ziel, Professor für Mathematik und Physik zu werden. “Aber wieder scheiterte er, da er nicht auf seiner Wunschuniversität, der ETH Zürich, aufgenommen wurde”, erzählt Leimüller. Einstein zog nach Bern und erhielt eine Stelle bei Patentamt – als “Experte dritter Klasse”.  In seiner Freizeit arbeitete der Mathematiker auf dem Gebiet der theoretischen Physik. So kam es auch dazu, dass er auf die Relativitätstheorie stieß und auf die Formel “E = mc²”.

Seine Habilitation wurde von der Uni Bern trotz Doktorats übrigens abgelehnt. “Ein Glück für Österreich, denn Einstein wurde auf der deutschsprachigen Uni in Prag Professor und nahm die österreichisch-ungarische Staatsbürgerschaft an.” Dreimal hatte das System den genialen Physiker ausgeschlossen und trotzdem hat er “bahnbrechendes” bewirkt.

Innovation von außen

Dass heutzutage immer mehr standardisiert wird, sieht Leimüller dementsprechend kritisch. Innovation brauche Raum, damit sich der Erfindergeist entwickeln kann.
Die Beraterin erwähnt auch moderne Beispiele: Die Diabetes App mySugr wurde von Menschen entwickelt, die selbst betroffen sind. 2012 gegründet, hat die “mySugr Tagebuch App” bereits weit über 300.000 registrierte User in Europa und in den USA. Und sie erwähnt “ReBreading”, ein Konzept mit dem sich mehrere Tage trockenes Brot wieder so aufbereiten lässt, dass es wie ein frisch gebacken schmeckt. Der Hintergrund: Jedes Jahr werden in der europäischen Union 90 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – und das, obwohl andernorts viele Menschen hungern müssen.
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The team around Redeem Solar Technologies Co-Founder Florian Ehrlich-Sommer benefited from the aws First International Incubator

Austria is increasingly positioning itself as an international hub for innovative entrepreneurs. A significant contributor to this development is the aws First Incubator, which will kick off a new round with a special focus call for international founders in spring 2025. This program, run by the Austria Wirtschaftsservice (aws), is designed for startup founders and founding teams, and students who want to establish a startup in Austria or have recently done so.

The aws First Incubator offers a combination of financial support, targeted mentoring, and a dynamic network – a package that helps international founders integrate into Austria’s vibrant startup ecosystem.

Financial Support for Early-Stage Startups

Financial barriers are among the biggest challenges for early-stage founders. The aws First Incubator addresses this by providing monthly personnel cost subsidies and grants for project, rental, and travel expenses. This financial support allows founders to focus fully on developing their business ideas.

However, the program goes beyond financial aid. It offers a comprehensive package of workshops, project-specific mentoring, and specialized coaching sessions. These resources ensure that startups receive not only financial support but also strategic and operational guidance.

Knowledge Transfer Through Practical Workshops

The program’s workshops deliver targeted knowledge on topics critical to startups, such as business model development, marketing strategies, patent law, and funding planning. The practical approach ensures that the content is directly tailored to the needs of the founders.

A key highlight of the program is the direct access to experts and mentors who share their years of experience in the startup and business world. This individualized support helps participants overcome specific challenges and refine their business ideas.

Success Story: Redeem Solar Technologies

An example of the program’s success is the startup Redeem Solar Technologies. Founded by Florian Ehrlich-Sommer (COO) and his international team, the company develops photocatalytic reactors for sustainable hydrogen production. Ehrlich-Sommer explains how the program helped his team sharpen their vision and gain new perspectives: “Interacting with founders from different industries and countries gave us fresh perspectives and helped refine our business model. As engineers, we tend to communicate in technical language. Through the program, we learned to present our idea clearly and understandably.”

The international team of Redeem Solar Technologies | (c) Redeem Solar Technologies

Redeem Solar Technologies uses light energy to enable chemical reactions, in order to produce hydrogen in an environmentally friendly way. The startup’s solutions are particularly relevant to the pharmaceutical and fine chemicals industries. Through the aws program, the team not only secured financial support but also made valuable connections in the Austrian startup scene.

Interdisciplinary and International Exchange

One of the most significant benefits of the aws First Incubator’s special international call is the interdisciplinary and international exchange. The participating teams come from various industries – from software startups to sustainability technologies and innovative food products. This diversity allows founders to gain insights beyond their own fields and learn from each other.

Ehrlich-Sommer highlights this exchange as a critical factor: “It was fascinating to talk to founders developing completely different solutions. This helped us question and improve our own approaches.”​

Program Structure

The program lasts up to 12 months and includes regular workshops and coaching sessions. Participants meet in Vienna to attend these sessions and learn from experts. Teams rooted outside the city will need to commute to attend the program. This, however, is far worth the effort, as co-founder Ehrlich-Sommer emphasizes: “Being in Vienna helped us get to know the local startup scene and establish valuable connections.”

An essential part of the program is the intensive selection process. During this phase, founders work with mentors and experts to refine their ideas and prepare for the program. This preparation is crucial for consecutive success.

Austria as a Startup Hub for International Founders

The aws First Incubator plays a significant role in positioning Austria as an attractive destination for international founders. The combination of financial support, targeted knowledge transfer, and a dynamic network creates optimal conditions for innovative business ideas.

The program not only supports the individual development of participating startups but also strengthens Austria’s startup ecosystem as a whole. International founders bring new impulses, ideas, and perspectives to Austria, helping to enhance the country’s innovation potential.

Applications for 2025

The next round of the aws First Incubator’s international call starts in spring 2025. Founders with an international team who want to establish their startup in Austria or have recently done so should not miss this opportunity. Applications will soon be open – a chance that could be a crucial step for a startup’s future.

For more information and application details, visit the official aws First Incubator website.


* Der Beitrag entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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