29.10.2019

InnoMake: Smart-Schuh soll Blinde vor Hindernissen warnen

Die Idee für den Schuh InnoMake, der sehbehinderte Menschen mit einem akustischen Signal oder Vibrationen vor Hindernissen warnt, geht auf das Jahr 2013 zurück. Wir sprachen mit CEO Markus Raffer darüber, wie der Schuh funktioniert und wann er auf den Markt kommen soll.
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InnoMake Tec-Innovation
(c) InnoMake

Ein Spaziergang durch die Stadt kann für einen sehbehinderten Menschen zum regelrechten Spießrutenlauf werden. Überall lauern potenzielle Gefahren wie beispielsweise Laternenmasten oder Menschen auf der Straße, die unvermittelt auftauchen und ein Hindernis darstellen können. Gegen Letztere hilft es für Sehbehinderte und blinde Menschen auch nichts, sich den zu gehenden Weg einfach gut zu merken. Ein Problem jedenfalls, das Markus Raffer und sein Geschäftspartner Kevin Pajestka, der die ursprüngliche Idee zum InnoMake hatte, lösen wollen.

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Schuh mit Sensor 

Markus Raffer, selbst sehbehindert, datiert den eigentlichen Startschuss für den Schuh mit dem Jahr 2016. “Nach einem damaligen Investment haben wir mit der Entwicklung erst wirklich gestartet”, gibt er zu Protokoll. Das sei auch der Zeitpunkt gewesen, an dem Waldviertler Schuhe mit an Bord kamen, die man seither mit Sensor und Elektronik ausstattet. Nach und nach sei man schließlich dazu gekommen, ein geschlossenes Gehäuse am Frontbereich anzubringen, sodass der InnoMake-Nutzer nunmehr auch zwischen verschiedenen Schuhen wechseln könne, so Raffer.

Die Funktionsweise ist aber grundsätzlich gleichgeblieben. “Ein Sensor im Frontbereich überwacht die Umgebung bis zu vier Meter im Voraus”, erklärt Raffer. Mittels Ultraschall werde erkannt, ob sich ein Hindernis, etwa Person oder Laternenmast, in diesem Radius befinde. Ist dies der Fall, verspürt der Schuh-Nutzer entweder wahlweise eine Vibration im Schuh, deren Impulse immer schneller abgegeben werden je näher man dem Hindernis kommt, oder ein dementsprechendes akustisches Signal über den Lautsprecher des Smartphones. Auch beide Warnhinweise gleichzeitig sind möglich. 

Mit App regelbar 

Die Wahl zwischen akustischem Hinweis und Vibration hat man via App. Sie wurde ebenfalls im Hause Tec-Innovation entwickelt, das hinter InnoMake steht. Auch die Reichweite des Signals lässt sich steuern. Vier Meter sind die maximale Reichweite, an Orten mit einer hohen Anzahl von Passanten sei es empfehlenswert, diese zu reduzieren, betont Raffer. Dauerende Warnungen und letztlich eine Irritation des Nutzers wären sonst die Folge.

Besonders Rücksicht auf die Bedürfnisse von sehbehinderten Menschen kann beim InnoMake auch mit der Knochenleit-Technologie genommen werden. Diese kleinen Lautsprecher legt man direkt auf das Jochbein, das einen direkten Draht zum Gehörgang bildet. “Dadurch bleibt das Ohr der Nutzer frei”, hält Raffer fest.

Innomake II

Obwohl sich der InnoMake I, von dem bisher hier die Rede war, noch nicht am Markt befindet, ist auch schon der InnoMake II in der Testphase. Dieser soll dank auf Deep-Learning basierter Bilderkennung gefährliche Löcher in den Straßen erkennen. An deren Erkennung scheitert nämlich der Schuh InnoMake I, der lediglich Hindernisse vor ihm erkennen kann, bislang.

Der InnoMake II soll dann schon “basistrainiert” sein und über einen beachtlichen Pool an Bildern und Hindernissen verfügen, die er in der Praxis erkennt. Auch dazulernen soll der Schuh in der Gehpraxis. 

Ein Problem gibt es hier noch: Das System für diesen Schuh funktioniert bislang nur am Computer. “Jetzt geht es darum das alles auf den Schuh zu bringen”, hebt Raffer hervor. Die Elektronik sei dafür im Moment leider noch zu groß. 

Markteintritt von InnoMake I und Zukunftspläne.

Während der InnoMake II also noch Zukunftsmusik ist, steht der Vorgänger vor seinem Markteintritt. Die Probephase mit den blinden und sehbehinderten Personen ist soweit abgeschlossen, derzeit ist der Schuh in seiner CE-Zertifizierungsphase. “Wir sind ein Medizinprodukt der Klasse 1”, sagt Markus Raffer dazu. Man habe deshalb auch eine erhöhte Dokumentationspflicht. Trotzdem wolle man diese Phase noch in diesem Jahr abschließen. 

Die Pläne danach sind für Raffer klar: “Zuerst folgt der österreichweite Markenstart”, danach ist auch der internationale Vertrieb angestrebt. 


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Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

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