16.04.2020

Das war der Kick-off zu Industry meets Makers 2020

Der Kickoff für Industry meets Makers 2020 fand mit Unterstützung des brutkasten diesmal online statt. Erneut wurden spannende Möglichkeiten für Startups und Tüftler präsentiert.
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Industrie Digital Speedinvest
(c) Adobe Stock / zapp2photo
kooperation

Industry meets Makers (IMM) ist ein Format, bei dem sich Vertreter von etablierten Betrieben mit Starups und engagierten Bastlern – den “Makers” – vernetzen. Normalerweise finden diese Meetings, Workshops und Events offline statt – aber die Zeiten sind nicht normal, und daher wurde das Kick-off zu Industry meets Makers am 16. April online veranstaltet – mit technischer und personeller Unterstützung des brutkasten.

+++zum Industry-Channel des brutkasten+++

“Wir wollten uns ohnehin schon länger digitalisieren”, sagt Sandra Stromberger, Initiatorin von Industry meets Makers. Da die Coronakrise aber voraussichtlich nun länger dauern werde, habe man sich spontan entschlossen, die geplanten Events nicht abzusagen, sondern in den digitalen Raum zu verlegen.

Ulrike Huemer: Wir brauchen “normale” Formate

Von dieser Entscheidung zeigen sich auch die Partner angetan, die allesamt per Videokonferenz aus dem Home Office am virtuellen Event teilnahmen. “Industry meets Makers ist eines meiner Lieblingsprojekte, weil es im Detail zeigt, wofür die Digital City steht: Vernetzen und Zusammenbringen”, sagt etwa Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien. Und die Entscheidung zum digitalen Treffen sei eine gute – denn es brauche nun nichts mehr als ein wenig Normalität.

+++Tributech und Infineon entwickeln chip-basierte Lösung für sicheres Data-Sharing+++

Dem schließt sich Eva Czernohorszky von der Wirtschaftsagentur Wien an: Auch wenn das Event digital sei, empfinde man es nun als ein Stück Normalität. Dies sei wichtig in Zeiten, in denen viele Betriebe ums Überleben kämpfen, sagt Czernohorszky mit Bezug auf eine Studie des IHS: Demnach gibt es alleine in Wien derzeit Umsatzeinbrüche in Höhe von 900 Millionen Euro pro Woche. die Wirtschaftsagentur wirkt dem zum Beispiel entgegen, indem mit “innovate4Vienna” gezielt Projekte zur Bekämpfung des Coronavirus gefördert werden (mehr dazu unter diesem Link).

+++Tele Haase ist kein normales Industrieunternehmen – unter anderem dank dem Startup Twingz+++

Ebenso unterstützend agiert Markus Proske (FFG) mit dem dreijährigen Digital Innovation Hub-Programm, das KMU bei der erfolgreichen Digitalisierung helfen möchte. IMM ist einer der Konsortialpartner eines der drei geförderten Digital Innovation Hubs, des Digital Makers Hubs, betrieben wird der Hub an der FH St. Pölten. Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten, betont in diesem Kontext, dass es zur erfolgreichen Digitalisierung nicht nur Technologie, sondern auch engagierte Menschen und Kooperationen brauche – eben solche Kooperationen schmiedet die FH bereits mit zahlreichen anderen Hotspots.

Industrieprojekte: Vom Radar bis zum Katastrophensystem

Doch nun zu den eigentlichen Projekten: Sechs Unternehmen und Institutionen präsentierten diesmal ihre Projekte, an denen sie gemeinsam mit den Startups und Makern arbeiten möchten. Den Auftakt machte das Hightech-Unternehmen Infineon: Hier geht es darum, die Radartechnologie des Unternehmens für spannende Projekte zu nutzen – mehr dazu unter diesem Link, beziehungsweise im nachfolgenden Video.

Ein in der breiten Bevölkerung vergleichsweise unbekanntes Unternehmen ist die ZKW Group – wiewohl wohl jeder Mensch die Produkte des Mostviertler Unternehemens kennt: Denn die ZKW Group produziert Scheinwerfer, die sich in den Autos zahlreicher namhafter Hersteller finden. Die Fragestellung der ZKW ist eine interessante: Wie ändert sich die Rolle der Beleuchtung, wenn die Autos selbst fahren und somit der Weg nicht mehr für den Fahrer ausgeleuchtet werden muss? Die These: Dann dient die Beleuchtung mehr dazu, die Sichtbarkeit des Autos für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen – und hierfür werden Designideen ebenso wie Software gesucht. Mehr dazu unter diesem Link.

Peter Dollfuss von Mictrotronics sucht wiederum “Praxistaugliche IoT Proof-of-Concepts mit unserer IoT Suite“. Hier entwickeln die Startups und Maker spannende IoT-Projekte. Dafür bekommen sie ein Kit aus Chip und Software zur Verfügung gestellt, das via Post verschickt wird.

Der Mischkonzern Thales sucht wiederum “Innovative und sichere IoT Lösungen für Bahninfrastruktur”.  Die Maker und Startups werden gebeten, spannende IoT-Lösungen im Bahnbereich zu entwickeln. Unterstützt werden sie dabei unter anderem durch Eisenbahn-Use-Cases aus der realen Welt, sowie durch Hardware-Support.

Nichts geringeres als “Das Unternehmen der Zukunft“ sucht wiederum das Wiener Unternehmen Tele Haase. “Es ist mein Traum, das Unternehmen energieautark aufzustellen”, sagt dazu Markus Stelzmann von Tele Haase. Deshalb sucht man Ideen du Konzepte, um mittels neuer Technologien und optimierten Abläufen den selbst produzierten Strom optimal nutzen zu können. Dem Denken sind keine Grenzen gesetzt, Ideen und Ressourcen aus dem Unternehmen werden zur Verfügung gestellt. Und wenn es nach der Coronakrise wieder möglich ist, wird auch ein Platz im eigenen Coworking Space, dem Factory Hub, zur Verfügung gestellt.

Den Abschluss der Industry-Pitches beim Kick-off zu IMM 2020 machte schließlich Herbert Saurugg von der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge. Er zeichnete ein düsteres Bild davon, was im Fall eines Blackouts in Österreich passieren würde. Mit dem Strom würde auch Telekommunikationsinfrastruktur ausfallen – und mit dem Wegfallen dieser Möglichkeit zerfiele die Gesellschaft in Kleinstrukturen.

In Österreich könnte es laut Saurugg mehrere Tage dauern, bis der Strom bei einem echten Blackout wieder hergestellt ist, europaweit wäre es rund eine Woche. Bis die Telekommunikation wieder hergestellt ist, dauert es zusätzlich einige Tage – in dieser Zeit fällt nicht nur die Kommunikation zwischen Menschen aus, sondern auch die Logistik und somit die Versorgung der Menschen mit Waren. Bis dies wieder hergestellt ist, kann es Wochen oder gar Monate dauern – auch aufgrund diverser transnationaler Abhängigkeiten. Währenddessen sterben Nutztiere, weil Lüftung und Kühlung in den Ställen ausfallen.

Das Eintreten eines solchen Szenarios hält der Experte für äußerst realistisch – was er auch anhand der aktuellen Situation skizziert: Denn derzeit gibt es einen verringerten Stromverbrauch, wodurch die finanziellen Mittel für einen Netzausbau fehlen. Saurugg sucht daher Tüftler, die ihm bei der Entwicklung eines Notfallsystems helfen. Mehr dazu unter diesem Link, sowie im nachfolgenden Expertentalk-Video.

==> alle weiteren Informationen zu IMM 2020 unter diesem Link

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Fermify, veganer Käse, GRAS, FDA
(c) Dani-Ella-Photography - Christoph Herwig und Eva Sommer von Fermify.

Das Wiener Vegan-Käse-Startup Fermify konnte im letzten Jahr im Mai eine 5-Mio.-Dollar Funding-Runde aufstellen – brutkasten berichtete. Dem folgte im Juli 2023 die Erweiterung der Seed-Runde auf sechs Millionen Euro. In der Mai-Ausgabe des brutkasten-Magazins erzählte zudem Founderin und CEO Eva Sommer ihre persönliche Geschichte über ihren Schulabbruch mit 15, ihre Mutterschaft mit 18 und einen Millionen-Exit. Nun gibt es Neuigkeiten, die die Eignung ihrer Produktionstechnologie im US-Amerikanischen Markt befeuern.

Fermify: Kasein nun “Generally Recognized As Safe”

Zur Erklärung: GRAS st ein Akronym für die Formulierung “Generally Recognized As Safe” (Allgemein als sicher anerkannt). Gemäß den Abschnitten 201(s) und 409 des Federal Food, Drug, and Cosmetic Act der US-Lebensmittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) ist jede Substanz, die Lebensmitteln absichtlich zugesetzt wird, ein Lebensmittelzusatzstoff, der der Überprüfung vor dem Inverkehrbringen und der Zulassung durch die FDA unterliegt.

Damit ein Stoff als GRAS eingestuft werden kann, müssen die wissenschaftlichen Daten und Informationen über die Verwendung eines Stoffes allgemein bekannt sein. Zudem muss ein Konsens unter qualifizierten Experten darüber bestehen, dass diese Daten und Informationen belegen, der Stoff sei unter den Bedingungen seiner vorgesehenen Verwendung sicher.

GRAS-Bestimmungen, die auf diese Weise getroffen werden, werden als wissenschaftliche Verfahren bezeichnet. Bei einem Lebensmittelzusatzstoff werden “private Daten und Informationen” über die Verwendung des Stoffes an die FDA übermittelt, die alles auswertet, um festzustellen, ob der Stoff unter den Bedingungen seiner vorgesehenen Verwendung sicher ist.

Anders gesagt: bei einem Lebensmittelzusatzstoff bestimmt also die FDA die Sicherheit des Inhaltsstoffs, während die Feststellung, dass ein Inhaltsstoff GRAS ist, von qualifizierten Experten außerhalb der Regierung getroffen werden kann.

Bei Fermify geht es hierbei um das tierfreie Kasein (größter Eiweißbestandteil des Milcheiweißes): “Fermify, ein weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung von tierfreien Milchproteinen, hat als eines der ersten Unternehmen der Welt unabhängig festgestellt (selbst bestätigt), dass sein tierfreies Kasein allgemein als sicher anerkannt ist (GRAS). Gleichzeitig hat das Unternehmen seine GRAS-Schlussfolgerung der FDA (Food and Drug Administration) mitgeteilt. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die breite Markteinführung von tierfreien Käse- und Molkereiprodukten.”, heißt es per Aussendung.

Wichtige Entwicklung für Präzisionsfermentation

Dies sei eine wichtige Entwicklung für Fermify und den gesamten Sektor der Präzisionsfermentation, erklärt Sommer. “Wir sind eines der ersten Unternehmen, die ihre Kaseinproteine in den USA verkaufen. Wir arbeiten intensiv mit unseren B2B-Kunden an der Produktentwicklung. Wir haben eine lange Warteliste für unser tierfreies Kasein. Das Erreichen dieses Meilensteins ist eine wichtige Bestätigung für die Qualität und Sicherheit der Fermify-Technologie. Im vergangenen Jahr haben wir mit Milchproduzenten zusammengearbeitet, um die Funktionalität unseres Proteins für verschiedene Arten von Milchprodukten wie Käse, Cremes, Schäume und Getränke zu testen. Jetzt können unsere Kunden auch sensorische Experimente durchführen.”

Fermify: Konferenz mit FDA

Vor der Einreichung des Lebensmitteldossiers hat Fermify eine umfassende Sicherheitsstudie durchgeführt, die von einem externen akkreditierten Lebensmittelsicherheitslabor bewertet wurde. Dabei erfüllte man die Anforderungen der US-Behörde.

“Die FDA hat sich bei der Erstellung des Lebensmittelsicherheitsdossiers sehr kooperativ gezeigt”, erzählt Sommer. “Wir haben unser Verfahren und unsere Produktspezifikation in einer Telefonkonferenz vor der Einreichung mit Experten der FDA besprochen. Diese einmalige Gelegenheit war für Fermify sehr hilfreich, um die Eignung der Kaseinproduktionstechnologie für den US-amerikanischen Markt zu beurteilen, und wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung.”

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