15.11.2018

Impactory: Wiener Startup launcht Spenden-App mit Gamification

Emanuel Riccabona und Elke Pichler sind die Gründer von Impactory und möchten den Spendenmarkt mittels App auf eine neue Ebene heben. Bei dieser Donations-Digitalisierung stehen neue Potentiale, mobile Zielgruppen und Gamification-Elemente im Vordergrund. Im Gespräch mit dem brutkasten spricht Co-Founder Riccabona über "Corporate-Philanthropie" und bisher verpasste Reichweiten-/ Netzwerk-Nutzung.
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Impactory, Elke Picherl, Emanuel Riccabona
(c)Victoria Zwiauer - Elke Pichler und Emanuel Riccabona wollen mit der Plattform Impactory den Spendenbereich ins digitale Zeitalter überführen.

“Österreich ist Spendenweltmeister” ist ein Satz, den man alljährlich wieder in der nahenden Weihnachtszeit liest. Laut dem Spendenbericht 2017 des “Fundraising Verband Austria” nehmen diese Position jedoch klar die USA ein, in denen 2016 349 Milliarden Dollar gespendet wurden. Das ist auch im pro-Kopf-Vergleich eine klare Führungsposition. Dennoch zeigt ein Blick auf heimische Zahlen, dass es im Spenden-Bereich auch hier um immense Summen geht. Dort möchte Impactory  mit seiner App ansetzen und ungenütztes Potential aktivieren.

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Öberösterreich Bundesland-Spenden-Meister

Jährlich werden in Europa 46 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet. Österreich hat allein 2017 630 Millionen Euro an Spenden zusammengebracht. Dies bedeutet pro ÖsterreicherIn im Schnitt 113 Euro pro Jahr. Zu den beliebtesten Spendenzwecken zählen Kinderwohlfahrt, Tierschutz und Katastrophenhilfe. Führend unter den Bundesländern ist dabei Oberösterreich mit überdurchschnittlichen 126 Euro pro Person pro Jahr. Mit der Plattform Impactory möchten die Gründer nun den oftmals kostspieligen und schwierigen Weg, den gemeinnützige Organisationen gehen müssen, um Spendenerlöse zu generieren, vom analogen Zeitalter ins digitale überführen.

Impactory: “mobile Generation aktivieren”

“Erlagscheine und Postwurfsendungen sprechen junge Menschen nur mehr bedingt an. Daher wollen wir mit unserer App vor allem die mobile Generation aktivieren”, erklärt Co-Founder Emanuel Riccabona. Die Idee dazu kam beiden Foundern aufgrund von Erfahrungen, die sie bereits zu Schulzeiten gemacht haben. “Wir waren beide in gemeinnützigen Organisationen aktiv und haben dort gemerkt, wie schwer es besonders für kleine Einrichtungen ist, Spenden zu erhalten”, sagt der CEO.

Potential der Unternehmen nutzen

Da sowohl Co-Founderin Elke Pichler als auch Riccabona aus der Privatwirtschaft kommen, sei ihnen der Begriff “Corporate Philantropy” bekannt. Wie Riccabona jedoch meint, wurde die letzte Jahre über das Potential, das Unternehmen in dieser Hinsicht hätten, relativ wenig genutzt: “Es geschah alles im Stillen. Einmal im Jahr haben sich Unternehmen mit einem Scheck vor die Kamera gestellt. Und haben dabei ihre Reichweite und ihr Netzwerk nicht eingesetzt. Sie könnten mit ihren Möglichkeiten mehr erreichen und andere mitnehmen”, sagt er. Für Unternehmen sollen nun Lösungen angeboten werden, mit denen sie ihre Reichweite einsetzen und zugleich ihr Engagement kommunizieren können: Etwa Aufrufe in Verbindung mit Einladungen zu Veranstaltungen oder Team-Events so wie elektronische Weihnachtsgrußkarten.

Personalisierte Spendenseite

Daher die Gründung der Plattform Impactory, auf der zahlreiche große und kleine gemeinnützige Organisationen ihre Spendenzwecke präsentieren. Das Herzstück der Plattform ist der erwähnte Spendenaufruf: eine personalisierte Seite mit dem Spendenansinnen, das man gerne unterstützen will. Dort kann “live” mitverfolgt werden, wie viele den Aufruf an- beziehungsweise die Anzahl der Spender einsehen und wie viel “Ertrag” in Summe erreicht wird. Die Spendenhöhe des Einzelnen bleibt dabei anonym.

Die “Spenden-Gamification”

Zudem sollen dort Gamification-Elemente – wie ein Symbol, das den persönlichen sozialen “Fußabdruck” anzeigt und je nachdem, wie viel man bewirkt hat, die Farbe verändert – das Engagement steigern. “Unsere Plattform verbindet mehrere Trends miteinander: Der überwiegende Teil der privaten Internetnutzung erfolgt auf mobilen Endgeräten. Die Menschen nutzen dabei sehr intensiv soziale Netzwerke, auf denen sie ihre Freunden an ihren Aktivitäten teilhaben lassen und miteinbeziehen. Und genau da setzen wir an“, so Gründerin Elke Pichler.

Bis zu zehnmal weniger Kosten

Die App soll besonders für gemeinnützige Organisationen den Vorteil bieten, neue Zielgruppen zu erschließen und, laut Impactory, dabei bis zu zehnmal weniger Kosten für die Spendenakquise aufzuwenden als bei herkömmlichen Spendenaufrufen. Zu den bisher gelisteten gemeinnützigen Organisationen auf der Plattform zählen die Caritas, Concordia Sozialprojekte, die Sporthilfe, die Volkshilfe oder Jane Goodall. “Mit Impactory hat man Freude daran, Gutes zu tun. In der Entwicklung waren uns deshalb die Usability und die Möglichkeit, Anlässe für soziales Engagement zu nützen, besonders wichtig”, sagt Riccabona, dessen Marketing-Arbeit unter anderem deshalb auf B2C abzielt.

Promis und Medien

Konkrete Aktionen, Events und Prominente, die ihre Reichweitenstärke einsetzen, gehören hierbei dazu. Darunter Herausgeberin Desirée Treichl-Stürgkh, Schwimmer, Moderator und Speaker Andreas Onea und Satjiv Chahil, ehemaliger Apple Global Marketing Chief und Trustee American India Foundation. Zudem ist eine Kollaboration zwischen einem großen Medium, das zur Weihnachtszeit Erlagscheine ausschickt, geplant. “Um auch die digitale Reichweite zu nutzen, wird dann in der Online-Variante des Mediums unser Link platziert”, erklärt Riccabona.

Partnerschaften, Ostern und Weltfrauentag

Zu den nächsten Zielen von Impactory zählen aktuell und zur Weihnachtszeit, die traditionell als “spendenstärkste Zeit” gilt, Partnerschaften zwischen Medien, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen zu schaffen und 2019 dann auf einzelne Themen aufzuspringen: etwa Valentinstag, Weltfrauentag oder Ostern. “Mittelfristig möchten wir in andere Länder skalieren, doch vorher wollen wir es erst in Österreich richtig ins Laufen bringen”, so Riccabona.

Zu den Gründern:

Elke Pichler war zuvor in der Immobilienbranche und der Unternehmensberatung. Sie ist seit Jahren in gemeinnützigen Organisationen engagiert und unterstützt diese auch als Persönlichkeitstrainerin.

Emanuel Riccabona arbeitete zuvor in einer internationalen Unternehmensberatung, bei Groupon und zuletzt bei Swarovski. Er hat mehrere gemeinnützige Organisationen im Bildungsbereich mit aufgebaut und ist bei zahlreichen weiteren engagiert.


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In Österreich gab es laut dem Statistik-Portal Statista im Jahr 2023 insgesamt fast 10.300 Straßenverkehrsunfälle, bei denen Fahrräder (inklusive E-Bikes) involviert waren. Die Zahl ging damit im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich zurück. Zwischen 2010 und 2023 gab es im Durchschnitt jedes Jahr etwa 7.925 Unfälle mit “Drahteseln”. Vielleicht ein Grund, warum der “Höhle der Löwen“-Alumnus Flasher in der zwölften Staffel nach Angeboten von allen fünf Löwen einen Deal mit Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer (mit jeweils zehn Prozent Beteiligung) abschließen konnte. Kurz darauf folgte eine Partnerschaft mit Tier Mobility.

Flasher: Arm heben führt zu Signal

Das Produkt der Grazer funktioniert als gestengesteuerter Blinker und automatisches Notbremslicht für Zweiräder und Fußgänger, das für Stabilität und 360°-Sichtbarkeit direkt auf Augenhöhe des restlichen Verkehrs sorgen soll. Die Leuchtarmreifen werden dabei am Oberarm getragen. Beim Heben des Armes geben sie ein Lichtsignal ab. Mit ihrem neuen Feature, der haptischen Navigation, erweitern die Gründer:innen nun ihre Armbänder um eine weitere Funktion.

Nutzer:innen können in der kostenlosen App eine Route planen; Vibrationen in den intelligenten Blinker-Armbändern ermöglichen dann die Echtzeit-Navigation während der Fahrt, anstatt ablenkende Handys oder Kopfhörer zu nutzen. Die Navigation ist auch mit älteren Flasher-Armbändern nutzbar.

“Augen und Ohren achten beim Radfahren bestenfalls immer auf den Verkehr. Darum nutzen wir für unsere Navigation Haptik”, sagt Alexander Rech, Co-Gründer und CEO. “Diese sichere und eindeutige Art zu navigieren kann auch gar nicht mit einem Helm oder montierten Blinker umgesetzt werden.”

AUVA als Kunde

Zusätzlich zur haptischen Navigation berichtet Flasher zudem von einem Leuchtturmprojekt mit der der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA. Österreichweit wurden bisher 1.300 ihrer Mitarbeiter:innen mit Flasher ausgestattet, um deren Arbeitswege sicherer zu machen.

“Es ist wirklich fantastisch, dass wir der AUVA mit Flasher ein Produkt bieten können, das ihr Commitment zu nachhaltiger und aktiver Mobilität unterstützt”, sagt Ines Wöckl, Co-Gründerin und CFO, zur Kooperation, “und dabei gleichzeitig die Sicherheit der Mitarbeiter stärkt.”

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