28.07.2021

Iglo: Warum “Preiserhöhungen ein Gebot der Fairness” sind

Dass der aktuelle Rohstoffmangel die Hersteller von Produkten in verschiedensten Branchen massiv unter Druck setzt, ist hinlänglich bekannt. Für die Lebensmittelbranche hat sich vor Kurzem Fischstäbchenproduzent iglo zu Wort gemeldet.
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Antje Schubert Nomad Foods/iglo
Antje Schubert, Bereichsvorstand für iglo Western Europe / Nomad Foods
© iglo

Die vergangenen 1,5 Jahre waren für die heimische wie internationale Industrie eine große Herausforderung. Insbesondere im Lebensmittelsektor war der Fokus zu Beginn der Corona-Krise auf die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und die Produktion wichtiger Güter gerichtet sowie darauf, notwendige Dienstleistungen und Logistikketten aufrecht zu erhalten. Corona hat aber auch zu einem erfreulichen Umdenken in der Bevölkerung geführt. Regionale sowie Bio-Produkte und nachhaltig hergestellte Artikel erfreuen sich weltweit anhaltend großer Nachfrage.

Klimaschutz gibt’s nicht gratis

Diese wiederum treibt die Kosten bei der Beschaffung und Herstellung in die Höhe, ebenso haben regulatorische Maßnahmen, die Inflation bei den Energiekosten, Verteuerungen bei der Logistik – Stichwort Containerkosten – sowie wetterbedingte Ernteausfälle Auswirkungen auf die Preise in der gesamten Lebensmittelwirtschaft. Was aber nicht heißen soll, dass dieses Umdenken in der Bevölkerung kritisiert wird, wie auch Antje Schubert, Bereichsvorstand bei der Iglo-Mutter Nomad Foods und verantwortlich für iglo Western Europe, klar betont: „Die Wertschätzung der Konsumenten nach verantwortlich hergestellten Lebensmittelprodukten ist sehr erfreulich und unterstützt so die gemeinsamen Anstrengungen für die Klimaziele. Allerdings haben die Bemühungen zum Klimaschutz und für mehr Nachhaltigkeit auch einen Preis, der auf Dauer nicht allein von den Herstellern getragen werden kann. Daher sind Preisanpassungen nicht nur erforderlich, sondern auch ein Gebot der Fairness und Wertschätzung“.

Kostendruck auf vielen Ebenen

Um ein konkretes Beispiel für den zunehmenden Kostendruck zu nennen, macht iglo auf den deutlichen Nachfraganstieg bei nachhaltigen, papierbasierten Verpackungslösungen aufmerksam. Für ein Unternehmen, dessen Anteil an Papierverpackungen bei bis zu 95 Prozent liegen, ist die Beschaffung naturgemäß herausfordernd. Außerdem habe das Fischsegment eine maßgebliche Bedeutung für iglo und den Mutterkonzern Nomad Foods.

Das Unternehmen engagiert sich laut eigenen Aussagen bereits seit mehr als 20 Jahren für einen nachhaltigen Fischfang, fördert jene Fischereigebiete, die sich gemäß der MSC-Kriterien auditieren lassen und bietet selbst nahezu ausschließlich Fisch aus diesen verantwortungsvoll gemanagten Fanggebieten an. Allerdings ist die Alaska-Seelachsfischerei, die einen großen Teil der verarbeiten Rohware liefert, von den Covid 19-Auswirkungen und dem weltweiten Nachfrageanstieg – bei gleichzeitig zwei aufeinanderfolgenden schlechten Fangsaisonen – erheblich betroffen. Und last but not least gebe es auch bei der Beschaffung von pflanzlichen Proteinen, die im Zusammenhang mit dem Boom von Fleischalternativen eine große Rolle spielen, Angebotsengpässe.

Konsumenten und Handel in der Pflicht

Man will also ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Kosten für Klimaschutz und Nachhaltigkeit von allen Beteiligten geschultert werden müssen, auch wenn man sich zur Höhe der Steigerungen fürs eigene Unternehmen nicht konkret äußert. “Die Kostensteigerungen beziehen sich wie beleuchtet auf eine ganze Reihe von Faktoren, so dass die gesamte Lebensmittelwirtschaft und gleichsam iglo in der Region Western Europe davon betroffen ist. Daher sind Preisanpassungen notwendig – je nach Lieferkette, Rohstoffeinfluss etc. in unterschiedlichem Maße für die einzelnen Produktkategorien”, betont man auf Nachfrage vom brutkasten.

Eine Alternative dazu gebe es nicht, denn das Schrauben an der Qualität ist für iglo keine Option: „Ob bei veganen, vegetarischen oder traditionellen Produkten – die Qualität der iglo-Produkte wird auch in Zukunft der Maßstab bei den Tiefkühlprodukten bleiben. Trotz der extremen Kostenentwicklung wird es keine qualitativen Abstriche geben“, macht Antje Schubert deutlich.

Das Übernehmen von Verantwortung schließt neben den Konsumenten jedenfalls auch den Handel mit ein, der hierzulande im Kampf um die Marktanteile sehr preisaggressiv agiert und bekanntermaßen die Preishoheit über die Endverbraucherpreise hat (siehe auch BWB Leifaden zur vertikalen Preisbindung). Erst kürzlich hat Staud’s-Geschäftsführer Stefan Schauer diesen im Unternehmergespräch mit dem brutkasten zu mehr Selbstbewusstsein aufgerufen und appelliert, die Qualität der Produkte über den Preis zu stellen.

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Laura Raggl | (c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer:innen, Technikbegeisterten und Vertreter:innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor:innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer:innen

Unter den Investor:innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Feber den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor:innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivsten HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

(c) Wirtschaftsagentur Wien / Karin Hackl

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer:innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor:innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer:innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer:innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor:innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor:innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter:innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

© Wirtschaftsagentur Wien / Philipp Lipiarski

Lead Today. Shape. Tomorrow, Manufacturing Day, Impact Days und Tipps zum Networking

Weiters empfiehlt Raggl für Gründer:innen auch das zweitägige Event Lead Today. Shape Tomorrow., das vom 5. Juni bis zum 6 Juni im Wiener MAK von Female Founders organisiert wird. Im Rahmen der Veranstaltung kommen Startups, Investor:innen und Vertreter:innen aus dem Innovationscommunity zusammen. Neben Workshops und Roundtables wird es auch hier die Möglichkeit für 1:1 Meetings geben.

Zudem rät die Investorin Gründer:innen: “Mit einer guten Vorbereitung kann man am Event zielgerichteter Investor:innen ansprechen. Zudem sollte man darauf achten, welchen Investmentfokus die jeweiligen Investor:innen haben, mit denen man in Kontakt treten möchte.” Und sie merkt an: “Investor:innen kann man auch schon vor den Events anschreiben. Man muss dabei nicht unbedingt sofort das ganze Pitch Deck mitschicken, jedoch sollte man einen kurzes Umriss des Startups geben.”

Weitere Veranstaltungen, die Gründer:innen im Blick behalten sollten, sind laut Raggl die Impact Days, die vom 5. bis 7. Juni in der Hofburg stattfinden und der Manufacturing Day. Dieser geht am 6. Juni in der Aula der Wissenschaft über die Bühne. Auch hier werden internationale Investor:innen und Startup-Gründer:innen vor Ort sein, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

“Bei der ViennaUP kommen immer auch internationale Startups nach Wien. Als Investorin ist dies ein großer Mehrwert, um mit Gründer:innen hier in Wien direkt in Kontakt zu treten. Dazu zählen auch einige unserer Portfolio-Startups”, so Raggl.

Homebase und Wiener Kaffeehäuser vermitteln das Wiener Lebensgefühl

Netzwerken kann man aber nicht nur auf den zahlreichen Events der Programm-Partner. Auch in diesem Jahr bietet die ViennaUP mit der Homebase am Karlsplatz eine zentralen Treffpunkt. Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland können dort bei einem speziellen Musikprogramm das Wiener Lebensgefühl genießen. Zudem beteiligen sich auch Kaffeehäuser als Partner im Rahmen der ViennaUP.

Wien als die lebenswerteste Stadt der Welt bietet auch abseits der ViennaUP für Gründer:innen eine idealen Nährboden, um sich ein Business aufzubauen. Davon ist auch Raggl überzeugt: “Wien ist ein unfassbar attraktiver Standort. Die Büroflächen sind im internationalen Vergleich noch relativ günstig, aber auch die Lebenskosten sind niedriger als in anderen europäischen Metropolen. Das wirkt sich schlussendlich auch auf den Runway von Gründer:innen aus”. Abschließend verweist sie auf die Programme der Wirtschaftsagentur Wien, die Gründer:innen ganzjährig unterstützen. Mehr darüber könnt ihr auch auf der Website der Wirtschaftsagentur Wien erfahren.


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