06.08.2019

IEO: Warum die Bitpanda-Shareholder 20 Prozent der BEST-Token kauften

Interview. Nach dem Einstieg der Bitpanda-Shareholder und einem Run in den letzten 24 Stunden des Initial Exchange Offering (IEO) war dieser letztlich zur Gänze ausverkauft. Wir haben von Co-Founder und CEO Eric Demuth erste Statements dazu eingeholt.
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Bitpanda-CEO Eric Demuth findet, dass es für Bitcoin und die Blockchain einen klugen Gesetzesrahmen braucht, der Innovationen fördert, und nicht behindert. - bitpanda ieo, best-token
Bitpanda-CEO Eric Demuth (c) Bitpanda.

Eine Zitterpartie war der Bitpanda-Initial Exchange Offering (IEO) von Anfang an nicht. Alleine in den ersten drei Minuten waren beim Start am 9. Juli umgerechnet rund drei Millionen Euro hereingekommen. Spannend wurde es in den letzten Stunden dann trotzdem noch. Kurz vor Ende des IEO heute um 13:00 Uhr gelang es schließlich, die restlichen Coins an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Wir haben von Co-Founder und CEO Eric Demuth erste Statements eingeholt.

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Du hast am Anfang gesagt, dass du nicht erwartest, dass der IEO komplett ausverkauft wird. Was ist in den letzten Stunden noch passiert?

Wir Shareholder hatten von Beginn an geplant, uns selbst mit privatem Kapital am IEO zu beteiligen, weil wir natürlich selber am meisten daran glauben. Unser Plan war es, insgesamt 100 Millionen BEST-Token zu kaufen, bzw. wenn es weniger ist, das was übrig bleibt. Wir wollten damit aber zuwarten, damit wirklich jeder der will die Chance hat, zu investieren. Am Ende ging es sich perfekt aus. Wir sind gestern bei 75 Prozent verkauften Coins eingestiegen und haben weitere 20 Prozent zum Private Sale-Preis gekauft. Die restlichen fünf Prozent sind dann noch in den letzten Stunden so gekauft worden.

Kannst du uns ein paar Zahlen geben? Wie habt ihr abgeschlossen?

Wir haben es jetzt schwarz auf weiß. Insgesamt sind 43,6 Millionen Euro hereingekommen. Etwas mehr als 22.000 Leute haben insgesamt teilgenommen, etwa 200 im Private Sale (Anm. d. Redaktion: Hier mussten mindestens 50.000 Euro eingezahlt werden).

Was passiert mit dem Geld?

Damit bauen wir das komplette Ökosystem auf, wo wir ja schon einiges weiteres angeteasert haben. Wir werden auf unserer Plattform und in der Exchange noch zahlreiche weitere Features bauen. Da wird laufend etwas hinzukommen. Wir wollen aber bewusst nicht zu sehr ins Detail gehen. Wir präsentieren Features prinzipiell dann, wenn sie fertig für den Launch sind und wollen nicht ständig gefragt werden, wann jetzt was kommt.

Wie viel habt ihr bei eurem IEO für Marketing ausgegeben?

Wir kommunizieren keine genaue Zahl. Es war aber deutlich weniger als ursprünglich kalkuliert und insgesamt ein recht geringer Betrag. Es lief hauptsächlich über Word of Mouth, wo wir natürlich von unserer großen Kunden-Basis profitiert haben.

Man kann auch argumentieren, dass euer IEO eigentlich keiner war…

Ich weiß nicht, wie du darauf kommst. Unser Token ist ab morgen 13:00 Uhr, also unmittelbar nach dem Sale auf einer Exchange handelbar. So, wie wir das gemacht haben, entspricht das ganz genau der Definition eines IEO.

…der allerdings nicht über eine unabhängige Exchange wie Binance gelaufen ist, sondern über eure eigene Plattform.

Erstens läuft auch ein IEO über Binance ja nicht direkt auf der Exchange, sondern gesondert. Der Token lässt sich dann unmittelbar auf der Exchange handeln, so wie bei uns. Wenn Binance heute selbst einen IEO machen würde, würden sie ja auch ihre eigene Plattform nutzen. Bitfinex hat das bei seinem Milliarden-IEO ganz genau so gemacht – so wie wir jetzt.

Stichwort: Exchange. Bekanntlich launcht ihr morgen. Was ist eure Erwartung für den Start?

Es ist extrem schwer, das einzuschätzen. So etwas wächst nach und nach. Man kann nicht erwarten, dass die Bitpanda Global Exchange bereits nach wenigen Wochen eine große Konkurrenz für die bestehenden Börsen ist. Wenn ich jetzt eine Schätzung abgeben muss, würde ich sagen: Ich kann mir vorstellen, dass wir in den ersten Tagen ein Trading-Volumen im zweistelligen Millionen Euro-Bereich haben werden.


Disclaimer: Die Bitpanda GmbH ist zu 3,98 Prozent an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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