09.08.2017

I2C: “Qualität der Bewerber ist Garant für realisierbare Projekte”

Die Initiative „Innovation to Company“ der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und Venionaire Capital. ist in ihre dritte Saison gestartet. Kari Kapsch, der Vize-Präsidenten der WKW, erzählt im Interview über die diesjährigen Teilnehmer, Challanges und Buddy-Unternehmen. Und warum es gar nicht schwer war, sie zu finden.
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(c) Kapsch AG: COO Kari Kapsch
kooperation

Die Bewerbungsphase ist vorbei. Konnte die Zahl an Bewerbern im Vergleich zu vergangenem Jahr gesteigert werden?

Auf jeden Fall. Auch wenn die Anzahl der Bewerber nicht das ausschlaggebende Kriterium und auch nicht das vorrangige Ziel ist. Die Challenges der Corporates bei „Innovation to Company“ sind sehr viel konkreter als bei anderen Challenges. Da ist es ganz klar, dass es nicht 100 Startups für jede Challenge gibt. Wichtig ist, dass sich die „richtigen“ Startups bewerben, die im jeweiligen Feld der Aufgabe eine Lösung, einen Prototypen, etc. zu bieten haben. Aus dieser Perspektive sind dann zehn bis zwanzig qualitativ hochwertige Bewerber je Challenge und Komplexität der Aufgabe wirklich sehr gut.

Gab es besonders großes Interesse an einzelnen Challenges?

Insgesamt haben wir mehr als 130 Bewerbungen aus 20 Ländern. Interessant ist die relativ hohe Bewerberzahl aus Großbritannien, die die zweitgrößte Gruppe – noch vor den deutschen Startups – darstellt.

Haben sich auch Startups beworben, die schon in einer der vorangegangenen Seasons dabei waren?

Tatsächlich gibt es das eine oder andere Startup – auch Finalisten bzw. Sieger der letzten Jahre – das sich erneut beworben hat, wo eine Aufgabenstellung wieder ins Profil gepasst hat. Noch lässt sich aber nicht sagen, ob es wieder eine Finalteilnahme wird, oder nicht.

Haben einige Buddies bereits Favoriten für das Finale durchblicken lassen?

Nein, noch nicht. Dafür ist es einfach noch zu früh. Jetzt sind die Analysten von Venionaire an der Reihe alle Startups unter die Lupe zu nehmen, und dann den Corporates zu präsentieren, um eine Vorentscheidung für die Finalisten zu treffen. Diese Entscheidungen fallen im August und September, bevor dann im Oktober die Sieger gekürt werden. In der Zwischenzeit werden die Coaches mit den Startups die Pitches vor den Corporates vorbereiten, damit ein möglichst ideales Matching gelingt.

Sind die sechs Buddy-Unternehmen von sich aus an die WKW herangetreten, oder bedurfte es Werbung?

Wir haben auch für die Season 3 keine aktive Werbung gemacht, zum Teil haben sich Buddy-Unternehmen bereits während der Season 2 für die heurige Auflage gemeldet. Andererseits reden unsere Funktionäre, Mitarbeiter und Partner mit vielen Unternehmen, woraus sich viele Kontakte und konkretes Interesse ergeben. Erfreulicherweise haben wir bereits jetzt die ersten Anfragen für nächstes Jahr.

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In Season 2 gab es sieben Buddy-Unternehmen. Diesmal sind es sechs. Gab es weniger Interesse, oder ist die Auswahl durch die WKW strenger geworden?

Weder noch – es hat sich tatsächlich so ergeben. Ein Unternehmen wollte eigentlich mitmachen, musste aber kurzfristig canceln. Da der Prozess schon ziemlich weit war, haben wir entschieden nur sechs Challenges zu machen. Nächstes Jahr sind es vielleicht wieder sieben.

Es wurden nach der Season 2 bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Wie stellt die WKW sicher, dass auch diesmal tatsächlich handfeste Projekte bei der Challenge herauskommen?

Der Grundstein für die spätere Zusammenarbeit wird mit den Buddyunternehmen bereits bei der Erarbeitung der Aufgabenstellungen gelegt. Die Startups bzw. die Qualität der Bewerber und schließlich Finalisten bzw. Sieger ist der Garant dafür, dass die Projekte auch tatsächlich realisiert werden, Kundenbeziehungen entstehen, etc. Eine wichtige Funktion haben dabei unsere Coaches im Projekt – sie liefern Support auf beiden Seiten, und helfen auch nach der Siegerehrung bei der Umsetzung und begleiten, wenn gewünscht, spätere Prozesse.

Was sind aus Sicht der WKW die größten Erfolgsstories der vergangenen zwei Challenges?

Die größten Erfolge sind zum einen, dass für alle Challenges bzw. Aufgaben noch jedes Mal, und war es auch noch so komplex oder speziell, Startups mit passenden Lösungen gefunden wurden und es zu befruchtenden Zusammenarbeiten kam und kommt. Manchmal dauern Sachen auch ein wenig länger, oder passieren wie aktuell in einem konkreten Fall absichtlich hinter den Kulissen. Einige werden früher oder schneller sichtbar – so wie die Kooperation von Byrd und der Post. Wir freuen uns auf die Ergebnisse heuer und die Umsetzung der Corporates mit den Startups.

— Innovation to Company ist ein Projekt der Wirtschaftskammer Wien in Kooperation mit Venionaire Capital. —

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Albert Heijn unter Vertrag: Wiener ClimateTech inoqo startet in den Niederlanden

Mit seiner App kann inoqo die CO2-Emissionen jedes Produktes im Lebensmitteleinzelhandel analysieren. Dies begeistert fortan auch die Oranjes.
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Das inoqo-Team startet mit seiner App in den Niederlanden durch (c) inoqo

Wer schon einen Trip in die Niederlanden genossen hat, wird ihn mit guter Wahrscheinlichkeit kennen: Den mit lokalen Grundnahrungsmitteln wie Stroop Waffels, Haring, Oliebollen oder Pannenkoeken bestückten Lebensmittelhändler Albert Heijn. Die Kette zählt zu den führenden Nahversorgern in den Niederlanden – und wurde mittlerweile auch für Tourist:innen zu einem Kulturgut.

Nun setzt Albert Heijn einen Schritt in Richtung CO2-Transparenz: Der Händler will die Klimaauswirkungen seiner 1.100 Eigenmarken mit seinen Konsument:innen per App teilen. Und damit zeigen, wie groß die CO2-Auswirkungen ihrer Einkäufe sind.

CO2-Hotspots per App

Dabei kommt das Wiener ClimateTech inoqo ins Spiel: Mit seiner KI-gesteuerten SaaS-Plattform ermöglicht es inoqo Lebensmittelhändlern, Marken und Lieferanten, die Emissionen ihrer gesamten Lebensmittel-Lieferkette zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten.

Die inoqo-Plattform kann dabei “CO2-Hotspots” bestimmter Produkte identifizieren. Lebensmittelketten wie Albert Heijn können so mit Lieferanten gemeinsam Maßnahmen zur Emissionsreduktion setzen.

Auf der inoqo-Kooperation basierend will Albert Heijn einen sogenannten “Product Climate Footprint (PCF)” einführen. Der CO2-Fußabdruck soll die Klimaauswirkungen seiner Eigenmarken hervorheben. Konsument:innen wird indes gezeigt, in welchem Ausmaß jedes einzelne erworbene Lebensmittel- und Getränkeprodukt zum Klimawandel beiträgt.

Neue inoqo-Initiative erst letzte Woche gestartet

Erst vor letzte Woche verkündete inoqo-Gründer Markus Linder den Start der Nachhaltigkeits-Initiative European Sustainable Food Coalition – brutkasten berichtete. Ziel verfolge man ein äußerst ähnliches, nämlich: Die Dekarbonisierung des Lebensmittelhandels. Am Start-Event anwesend waren unter anderem Vertretende internationaler Lebensmittelhandelsriesen – namentlich Migros aus der Schweiz und Ahold Delhaize aus den Niederlanden. Migros ist bereits Referenzkunde von inoqo.

Zwei Millionen-Investments in zwei Jahren

Gegründet wurde inoqo im Sommer 2020 in Wien. Im Team sitzen Markus Linder, Doris Wimmer, Hélène Saurais, Simon Haberfellner, Bernhard Schandl und Elisa Gramlich. Ursprünglich hat es sich inoqo zum Ziel gesetzt, Endkonsument:innen dabei zu helfen, die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe zu bewerten.

Um ihrer Mission nachzugehen, sicherte sich inoqo 2021 eine Finanzierungsrunde in Höhe von knapp zwei Millionen Euro. Zu den Kapitalgebenden zählten die Runtastic Co-Founder Alfred Luger und Christian Kaar, Biogena-Gründer Albert Schmidbauer und Ex-Raiffeisen International CFO Martin Grüll.

Mit der 2021 verabreichten Finanzspritze entwickelte das Startup die ursprünglich an Endkonsument:innen gerichtete inoqo-App. Diese hat es Nutzenden ermöglicht, die CO2-Emissionen ihrer Lebensmitteleinkäufe kostenlos zu tracken. Basierend auf gescannten Kassenzetteln erstellte die App Analysen zu den durch den Kauf verursachten CO2-Emissionen und den jeweiligen Auswirkungen auf Umwelt, Tierwohl und das eigene Wohlbefinden.

inoqo-B2C-App switchte zu B2B

Im Oktober 2023 folgte eine neuerliche Finanzspritze in Millionenhöhe. Unterstützt wurde das Team dabei unter anderem vom Bestandsinvestor Christian Kaar sowie von Heinz Hahn, ehemaliger Präsident FMCG (Anmerkung: Fast-Mooving-Consumer-Goods) von Mondelez, sowie von Felix und Susanne Porsche. Weitere Investor:innen sind hier nachzulesen.

In ihrer damaligen Version zählte die inoqo App rund 10.000 Nutzende. Dies sollte aber nicht mehr lange der Fall sein. Der zweiten Finanzspritze voran ging nämlich eine Neuausrichtung: inoqo wechselte zu einem B2B-Geschäftsmodell:

“Als immer mehr Lebensmittelhändler Interesse an unserer Technologie zeigten, erkannten wir, dass wir einen viel größeren Einfluss haben können, indem wir Lebensmittelhändlern weltweit helfen, den Umwelteinfluss ihrer Lebensmittel-Lieferketten zu verstehen und zu managen”, erzählte Gründer und CEO Linder brutkasten damals.

Rezeptur von Produkten in Berechnung integriert

Seither steht die von inoqo entwickelte SaaS-Plattform primär Geschäftskund:innen – wie nun auch dem Lebensmittelhändler Albert Heijn – zur Verfügung. Erste Business-Partner sicherte es sich schon 2023 – darunter Norwegens führender e-Lebensmittelhändler ODA. Das Besonderer der KI-Plattform: Sie bewertet sowohl Produktzutaten und Zusammensetzung als auch alle Produktions- und Vertriebsprozesse – sprich alle Scope-3-Emissionen.

“Die KI-gesteuerte Plattform kann die Rezeptur von Tausenden von Lebensmittel- und Getränkeprodukten auf Grundlage der den Händlern heute zur Verfügung stehenden Daten berechnen. Berücksichtigt werden Merkmale wie das Herkunftsland der Zutaten, die Produktionsprozesse , die Verpackung und der Transport ”, erklärte Markus Linder, Gründer und CEO von inoqo, in einem brutkasten-Gespräch 2023.

Albert-Heijn-Koop soll eigene “Primärdaten” sammeln

Mit der Plattform von inoqo will nun auch der neue Business-Partner Albert Heijn “eine wachsende Menge an Primärdaten sammeln”, um weitere Möglichkeiten zur CO2-Reduktion zu identifizieren, sagt Nachhaltigkeitsmanager Jens Gronheid.

Inoqos Bewertungsansatz sei dabei ein Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebensmittelindustrie: “Durch die Erstellung skalierbarer Folgenabschätzungen auf Zutatenebene vermeidet inoqo die Verwendung von Daten auf Kategorie-Ebene”, heißt es von Albert Heijn.

Scope-3-Emissionen vermehrt im Fokus

Inoqo-Co-Founder und CEO Markus Linder schreibt der neuen Kooperation Pionierpotenzial zu: Man wolle “neue Standards für Transparenz und Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel” setzen und “andere Einzelhändler inspirieren”. Die Scope-3-Emissionsreduzierung – also die Betrachtung der Segmente Produktzutaten, Produktion und Vertrieb – benötige nämlich branchenübergreifend weitaus höhere Priorität, so Linder.

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