05.07.2021

Hubble Teleskop: Das mögliche Ende einer Space-Ära

Die NASA scheint noch um das Hubble-Teleskop zu kämpfen, es steht aber auch bereits ein Ersatz bereit.
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Hubble, Hubble Teleskop, NASA, Space Shuttle
(c) NASA.gov - Ein wichtiges Teil des Hubble-Teleskops ist defekt.

April 1990. Das Space Shuttle Discovery begibt sich auf eine Reise. Nicht um unendliche Weiten zu bereisen, sondern einen besonderen Passagier ins All zu werfen. Sicher eingebettet in dessen Frachtraum befand sich damals das Hubble-Weltraumteleskop, das von da an die astronomische Gemeinschaft dazu bringen sollte, Lehrbücher neu zu schreiben. Nun scheint seine Ära zu Ende gegangen zu sein.

Wie CNN berichtete, hörte bereits am 13. Juni eine entscheidende Komponente auf zu arbeiten, die das Teleskop betrieben hat. Das Instrument versetzte sich automatisch in den “safe mode” und informierte die NASA-Betreiber über die Situation. Jene haben noch versucht, den Computer zu reparieren, sind aber bisher gescheitert. Seit dem 30. Juni ist das Hubble-Weltraumteleskop offiziell nicht mehr betriebsbereit.

Hubble und seine Erfolge

Die Errungenschaft des Hubble-Teleskops sind enorm gewesen und haben Sichtweisen und annahmen verändert. Es hat die am weitesten entfernte Galaxie gesehen, die jemals beobachtet wurde – eine, die sich 400 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet hat. In näheren Entfernungen hat es Hunderttausende von uralten Galaxien fotografiert, die sich lange vor der Existenz der Erde gebildet haben; Sternenmetropolen, die lebten und starben. Diese Galaxien existierten fast zehn Milliarden Jahre bevor die Erde ihre Existenz antrat.

Zusätzlich entdeckte das Hubble-Teleskop Monde, die den ehemaligen Planeten und heutigen Zwergplaneten Pluto umkreisen, und bewies, dass fast jede Galaxie ein supermassives Schwarzes Loch in ihrem Herzen trägt. Es hat sogar dazu beigetragen, eine riesige dreidimensionale Karte von “dark matter” zu erstellen – eine Substanz, die man nicht sehen kann und deren Existenz nur durch präzise astronomische Messungen abgeleitet werden kann.

Problem Speichermodul

Zum defekten Teil der Hardware ist bekannt, dass es zur Steuerung und Koordinierung der wissenschaftlichen Instrumente diente und sicherstellte, dass diese nominell funktionieren. Erste Diagnosetests legen nahe, dass das Problem mit einem sich verschlechternden Speichermodul zusammenhängt. Jegliche Versuche der NASA das Modul zu reparieren, verliefen ins Leere.

Allerdings ist es noch etwas zu früh, den totalen Untergang des Hubble-Weltraumteleskops auszurufen. Bisher hat die NASA fünfmal das Space Shuttle hochgeschickt, um es zu warten, zuletzt im Jahr 2009, zwei Jahre vor Ausmusterung des Raumschiffs. Sollte es sich erweisen, dass eine Reparaturmission tatsächlich möglich wäre, würde man jedoch ein Fluggerät benötigen, das Astronauten in mobilen Raumanzügen verlassen könnten, um auf die Elektronik zuzugreifen, die das Hubble steuert.

Derzeit nimmt das NASA-Team die Command Unit/Science Data Formatter (CU/SDF) unter die Lupe, die Befehle und Daten sendet und formatiert. Außerdem wird ein Leistungsregler in der Power Control Unit untersucht, der eine gleichmäßige Spannungsversorgung für die Hardware des Nutzlastcomputers sicherstellen soll.

James Webb Space Telescope als Hubble-Ersatz

Sollte das alles nichts nutzen und wirklich das Ende des Hubble-Teleskops bedeuten, und danach sieht es aus, so gibt es bereits Ersatz. Das James Webb Space Telescope (JWST) besitzt im Vergleich die hundertfache Leistungskapazität und die Fähigkeit infrarotes Licht besser zu sehen. Damit soll es weiter zurück in die Vergangenheit blicken können, als sein berühmter Vorgänger: bis zu 200 Millionen Jahre nach der Entstehung des Universums. Zudem kann es Atmosphären um fremde Welten erkennen und die Geburt von Sternen und Planetensystemen abbilden. Die NASA gibt derzeit an, dass der Start des JWST nach dem 31. Oktober dieses Jahres erfolgen soll.

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Gründer und CTO von Dynatrace - Bernd Greifeneder © Ines Thomsen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 – bis zum 31. März 2024 – hat das in Linz gegründete und global tätige Softwareunternehmen Dynatrace einen Umsatz von 1,431 Milliarden US-Dollar erreicht. Gemessen am Vorjahresumsatz in Höhe von 1,159 Milliarden US-Dollar entspreche dies einem Umsatzzuwachs von 23 Prozent, gab das Unternehmen bekannt.

Gegründet wurde das Software-Multinational am 2. Februar 2005 als dynaTrace Software GmbH durch Bernd Greifeneder, Sok-Kheng Taing und Hubert Gerstmayr. Im Jahr 2011 kaufte die US-amerikanische Compuware-Corporation mit Hauptsitz in Detroit, Michigan, das SoftwareTech. Damit gelang dem AI-Specialist aus Linz einer der größten Tech-Exits der österreichischen Startups-Geschichte – für 256 Millionen US-Dollar.

Den Durchbruch hat dann der Pivot zum Cloud-Fokus gebracht. Nach dem ersten Exit an Compuware folgte ein zweiter Verkauf – nämlich die Übernahme durch die in Chicago ansässige Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo für 2,4 Milliarden US-Dollar.

Pivot brachte Durchbruch

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hatte sich der AI-Spezialist auf den Bereich Application Performance-Monitoring fokussiert. Ab 2015 stellte Gründer und CTO Bernd Greifeneder mit seinem Team das Produkt mit Fokus auf Entreprise Cloud neu auf. Inzwischen wurde das Unternehmen vom US-Marktforschungsunternehmen Gartner als Marktführer in seinem Bereich gelistet. Schon damals positionierte sich Dynatrace als SaaS-Market-Leader in der Kategorie AI-powered Software Intelligence.

Konkret ist Dynatrace auf Netzwerk-Monitoring spezialisiert – das multinationale Unternehmen überwacht den Netzwerkverkehr auf Host- und Prozessebene. Überwacht wird indes, welche Prozesse die meiste Netzwerkbandbreite verbrauchen und wo es Verbindungsprobleme gibt. Die aus dem Monitoring gewonnenen Informationen dienen der Kapazitätsplanung und -optimierung – ressourcenintensive Prozesse werden indes “auf einen Blick erkennbar”, wie das SoftwareTech auf seiner Website schreibt.

2019 ging das Unternehmen dann mit einem erfolgreichen IPO an die New Yorker Börse. Der Wachstumskurs setze sich fort: 2022 erreichte der Software-Spezialist fast eine Milliarde Dollar Umsatz – konkret 929 Millionen US-Dollar bis zum 31. März 2022 – damals eine Umsatzsteigerung um 32 Prozent im Vorjahresvergleich. Als CEO ist seit Dezember 2021 Rick M. McConnel tätig.

Zuwachs bei Belegschaft

Nach oben geht es auch mit der Zahl der bei Dynatrace Beschäftigten: Binnen eines Jahres sind 500 neue Mitarbeitende in den Betrieb aufgenommen worden. Weltweit erhöhte sich die Dynatrace-Belegschaft damit von 4.200 auf 4.700 Personen.

Das von Gründer und CTO Bernd Greifeneder geleitete Forschungs- und Entwicklungsteam (R&D) ist nach Angaben des Unternehmens von 1.400 auf über 1.600 Mitarbeitende gewachsen sein. Damit seien rund ein Drittel der Mitarbeitenden des Konzerns im Bereich Forschung & Entwicklung – zu Englisch Research und Development (R&D) – beschäftigt.

KI soll gegen Engpässe und Kostenfallen helfen

„Dynatrace unterstützt die größten Unternehmen der Welt dabei, ihre digitalen Innovationen voranzutreiben, Cyber-Risiken zu minimieren und Cloud-Kosten zu optimieren. Dabei spielt der Gründungsstandort eine zentrale Rolle“, erklärt Bernd Greifeneder.

Bereits Anfang des Jahres hat Dynatrace seine Analyse- und Automatisierungsplattform um Observability und Security – zu Deutsch Beobachtbarkeit und Sicherheit – für KI-gestützte Anwendungen erweitert. Diese soll Schutz vor technischen Leistungsengpässen und Kostenfallen bieten, wie Dynatrace kommuniziert.

Spatenstich in Linz

Erst im März 2024 startete der Ausbau des Dynatrace Engineering Headquarters in der Linzer “Am Fünfundzwanziger Turm-Straße”. Der Campus soll über sieben Stockwerke verfügen – und das Herz der Produktentwicklung bilden, heißt es in einer Aussendung. Bis Ende 2025 soll das Gebäude fertig sein. Der gesamte Dynatrace-Campus soll indes auf eine Bürofläche von 29.000 Quadratmetern gewachsen sein – und rund 1.500 Software-Entwickler:innen aus aller Welt beheimaten.

Österreich zählt über ein Viertel der globalen Belegschaft

Zudem sollen die Entwicklungs-Labors in Wien und Graz erweitert werden: Im laufenden Mai soll Der Wiener Standort im Icon Tower des Hauptbahnhofs ein zusätzliches Stockwerk bekommen. In Graz stehe im baldigen Sommer eine Übersiedelung bevor – und zwar in den Grazer Impuls Campus auf den Reininghaus-Gründen.

Nach eigenen Angaben sollen in ganz Österreich mehr als 1.200 Expert:innen aus über 60 Nationen angestellt sein. An den österreichischen Dynatrace-Standorten Linz, Wien, Graz, Klagenfurt, Hagenberg und Innsbruck sind damit 26 Prozent – also über ein Viertel – der weltweiten Belegschaft beschäftigt.

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