12.08.2021

Wie Huawei in Europa Mobile-Payment-Lösungen vorantreiben möchte

Im Interview mit dem brutkasten spricht Georg Hanschitz (Head of Austria, Huawei Mobile Services) über die jüngste Integration der Bluecode-Mehrwertplattform in die Huawei Wallet. Zudem erläutert Hanschitz, warum Huawei die European Payment Initiative unterstützt und welche Regulatorik es im Payment-Sektor braucht.
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Georg Hanschitz (Head of Austria, Huawei Mobile Services) | (c) Huawei
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Die Mobile-Payment-Lösung Bluecode steht Huawei Nutzern bereits seit Anfang des Jahres direkt in der Huawei Wallet für bequeme, sichere und schnelle bargeldlose Bezahlung zur Verfügung. Mit Juni erfolgte nun eine zweite Integration: Durch die neuen Services der Bluecode-Mehrwertplattform bezahlen Nutzer nun nicht nur bargeldlos per Huawei Pay, sondern sammeln bei jeder mobilen Zahlung bei teilnehmenden Händlern auch automatisch digitale Stempel im Sammelpass, können Sofort-Rabatte einlösen oder an Gewinnspielen teilnehmen.

Die Besonderheit: Im Gegensatz zu anderen Cashback-Systemen werden Rabatte den Nutzern direkt gutgeschrieben, indem der Einkaufsbetrag abzüglich des Rabatts in Echtzeit am Girokonto autorisiert wird. Wir haben mit Georg Hanschitz (Head of Austria, Huawei Mobile Services) über Vorteile des neuen Service und die European Payment Initiative gesprochen, die von Huawei unterstützt wird.

Die Mobile-Payment-Lösung Bluecode steht bereits seit Anfang des Jahres direkt in der Huawei Wallet zur Verfügung. Welches Feedback habt ihr seit dem Launch erhalten?

Wir haben ein sehr gutes Kundenfeedback erhalten, da wir mit der zweiten Integration ein Maximum an User-Experience herausgeholt haben. Zudem ist die User-Journey super schnell. Nutzer sind mit nur zwei Klicks im Bezahlvorgang. Gleichzeitig haben wir mit dem zweiten Release die Möglichkeit geschaffen, dass über Bluecode direkt Voucher ins System geladen werden können. Nutzer können mit ihrer Bonus- oder Loyalty-Karte zur Kassa gehen und diese wird anschließend direkt am Point-of-Sale abgezogen. Durch diese nahtlose Integration haben wir keine Schritte dazwischen und Nutzer müssen an der Kassa nach nichts mehr suchen.

Das größte Ziel sind interoperable Ökosysteme, die durch Bluecode ermöglicht werden. Dadurch soll eine Art “Super-Plattform” entstehen, die sowohl die Hardware- als auch Software-Seite umfasst.

Georg Hanschitz

Ein weiterer Vorteil: Bluecode hat durch die Integration von jö Bonus Club enorme Bekanntheit erlangt. Genauso ist es bei dem Marktführer für Loyalty und Bonuskarten mobile-pocket, die ja auch Made in Austria sind. Auch hier kann man jetzt direkt in der App via Bluecode zahlen. Das sind die Stories und Resultate, die wir anstreben – miteinander kommunizierende und interagierende Ökosysteme. Bluecode und auch mobile-pocket sind Musterbeispiele dafür: So kann Bluecode mit jedem beliebigen Bankkonto verbunden werden. Zudem können Loyalty-Cards mit den Mini-Apps von Bluecode in unserem System direkt verarbeitet werden. Das können nur wir, da alle anderen eine App dafür brauchen – sei es eine Bluecode-App oder eine Jö-App, etc. Als Huawei haben wir Bluecode direkt in die Wallet integriert und mit der epay-Bluecode-Partnerschaft wurden 15 Millionen Huawei-Kunden mit neuen Services ausgestattet, etwa Location-Based-Services in Richtung Sicht- und Auffindbarkeit von lokalen Händlern.

(c) Huawei

Wie erfolgt die Integration konkret? 

Bluecode hat ein Mini-App-System, wo Nutzer ihre Loyalty Cards direkt hineinladen können. Dadurch ist ein Ökosystem im Ökosystem geben. Das größte Ziel sind interoperable Ökosysteme, die durch Bluecode ermöglicht werden. Dadurch soll eine Art “Super-Plattform” entstehen, die sowohl die Hardware- als auch Software-Seite umfasst.

Diese Interoperabilität verfolgen wir auch mit Huawei und daher decken sich die Ziele von Bluecode und Huawei sehr gut. Das machen wir nicht nur im Bereich des Payment, sondern auch bei Cloud-Services oder unserem Betriebssystem Harmony OS. In Zukunft werden alle verschiedene Ökosysteme miteinander kommunizieren, sei es die smarte Heizung, Sport-Applikationen oder auch Gesundheitsdaten.

Der wichtigste USP der Huawei-Bluecode Kooperation ist, dass es sich in erster Linie um eine österreichische Lösung handelt, die später eine europäische Lösung sein wird.

Georg Hanschitz

Welchen Mehrwert bietet Huawei den Händlern?

Wir bieten nicht nur die Huawei-Wallet als Bezahl-Tool an, sondern haben auch eine Händler-App in unser System integriert. Das Smartphone eines Händlers kann so auch gleichzeitig eine Kassa sein. Das ist insbesondere für kleinere Händler oder Ich-AGs extrem gut. Jeder Händler kann sich mit nur wenigen Klicks die Merchant-App kostenlos herunterladen und hat somit ein digitales Bezahlsystem am eigenen Smartphone.

Was ist der USP der Kooperation von Bluecode und Huawei? 

Der wichtigste USP der Huawei-Bluecode Kooperation ist, dass es sich in erster Linie um eine österreichische Lösung handelt, die später eine europäische Lösung sein wird. Der zweite Aspekt umfasst die breite Bekanntheit in Österreich und der dritte Punkt: Es ist für die Endverbraucher einfach enorm „convenient“, wenn die ganzen Loyalty-Cards zu einem Ökosystem zusammenwachsen. 

Als Endverbraucher kann ich eine oder 20 Cashback-Karten haben, es spielt keine Rolle, da es sich um ein offenes Bezahlsystem handelt. Es wird auch möglich sein, andere Payment-Anbieter in die Wallet zu laden. Huawei Pay muss schlussendlich ein Produkt sein, das mit allen Banken und Merchants spricht und das sowohl Endverbrauchern als auch Entwicklern eine Offenheit bietet.

Welche Rolle spielt es, dass es sich bei Bluecode um eine europäische Payment-Lösung handelt? 

Für uns spielt es eine sehr große Rolle, da wir die European Payment Initiative stark unterstützen. Generell unterstützen wir jede Initiative, die im Mobile-Payment etwas voranbringt. Wenn wir uns die Payment-Situation ansehen, dann haben wir auf der einen Seite sehr starke US-amerikanische Player, wie Paypal, aber auch chinesische Player, wie Alipay. Für uns sind das alles Partner und zugleich auch Mitbewerber. 

Als Herausforderer im Software-Bereich freuen wir uns jedes Mal, wenn es eine europäische Regulatorik gibt, die das Feld öffnet. Das war schon bei der DSGVO so und das wird auch bei der European-Payment-Initiative so sein.

Georg Hanschitz

Als Hersteller müssen wir uns allerdings überlegen, mit welchen Partnern wir als Unternehmen hauptsächlich zusammenarbeiten. Zum Schluss zählt aber die Interoperabilität der Ökosysteme. Wir haben schon vor den US Restriktionen 2019 erkannt, dass es sinnvoll ist nicht nur Hardware-Hersteller, sondern auch Software-Hersteller und Ökosystem-Betreiber zu sein.

In Österreich sind wir als Ökosystem-Player bereits seit 2017 aktiv und haben schlussendlich ab Mai 2019 richtig Gas gegeben. 2020 haben wir dann unsere ersten HMS-Smartphone-Produkte auf den Markt gebracht. Damit unsere Strategie aufgeht, haben wir natürlich auch unsere Ökosystem-Löcher schließen müssen. Payment war eines dieser Löcher, dass wir nun 2021 mit Bluecode füllen. Und jetzt sind wir schlussendlich Payment-Player. Zudem versuchen wir mit einer eigenen Payment-Initiative, Innovation in Europa aktiv zu gestalten. Hierfür gibt es ein eigenes Lab, wo wir Partner einladen und versuchen Payment-Lösungen gemeinsam mit den Partnern zu bauen. 

Wichtig ist es, dass es eine einheitliche Regulatorik gibt, auf die sich alle verlassen können.

Georg Hanschitz

Wie beurteilst du die europäische Regulatorik im Payment-Sektor?

Regulierung schafft immer auch ein Spielfeld für Wettbewerb. Als Herausforderer im Software-Bereich freuen wir uns jedes Mal, wenn es eine europäische Regulatorik gibt, die das Feld öffnet. Das war schon bei der DSGVO so und das wird auch bei der European-Payment-Initiative so sein. Im Prinzip trifft dies auf alle Bereiche zu, sei es Datenschutz, Hardware-Stabilität oder Akku-Sicherheit. Wichtig ist es, dass es eine einheitliche Regulatorik gibt, auf die sich alle verlassen können. Natürlich sind wir auf der Seite der Hardware und der Software ein Wettbewerber von Google und Apple, aber wir sind auch ein offenes Ökosystem und haben kein geschlossenes Payment-Regime geschaffen.

Mobiles Payment erfordert hohe Sicherheitsanforderungen. Welche Sicherheits-Standards setzt Huawei im Bereich des mobilen Payments? 

Damit man bei uns in die App-Gallery kommt, muss man eine vierfache Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Egal ob es sich um eine Payment-Anwendung oder eine Gaming-App handelt, in der In-App-Käufe oder Geld eine Rolle spielen. Als Entwickler lade ich die App hoch und anschließend wird sie automatisch überprüft, ob es sich um eine Werbe-App oder eine Fraud-App handelt. 

Anschließend wird die App auch von einer Person in unserem Headquarter überprüft. Schlussendlich landet sie in einem lokalen Team, wo nochmals im Detail analysiert wird, ob die App problemlos läuft und die Security-Standards auch eingehalten werden. Trotz dieser Prüfung schaffen wir es innerhalb von wenigen Stunden die Apps zu releasen, weil wir sehr engagierte Mitarbeiter haben. Und es kommt natürlich auch vor, dass Apps abgelehnt werden. Sofern dies der Fall ist, werden die Developer darüber umgehend informiert.

Österreich gilt im europäischen Vergleich noch immer als ein Land der “Bargeldzahler”. Wie schätzt du hierzulande die Entwicklung im mobilen Payment-Sektor in den nächsten Jahren ein und welchen Beitrag wollt ihr mit Huawei dazu leisten?

Ich habe die Vision, dass man überall dort wo man mobil bezahlen kann auf kurz oder lang auch mobil bezahlen wird. Warum funktioniert das Bargeld trotz der vielen Möglichkeiten des mobilen Bezahlens noch immer so gut? Weil es einfach so simpel ist. In der Regel handelt es sich an der Kassa bei Bargeldzahlung um nicht mehr als zwei Bewegungen, die wir als gelernte Abläufe verinnerlicht haben: Geld hin, Ware her. Um diese Abläufe zu durchbrechen, müssen mobile Bezahllösungen genauso einfach wie Bargeld sein. Dafür arbeiten wir auch im NFC-Bereich eng mit Partnern zusammen, um künftig sicheres Bezahlen zu gewährleisten, das auch convenient ist. Ziel ist es, auch hybride Lösungen zu entwickeln, so dass man nicht nur mit dem Smartphone, sondern auch mit seiner Uhr oder zB einmal mit einem Tennisarmband zahlen kann.


Infobox: So einfach und sicher funktioniert Huawei Pay

Nutzer können die Zahlungslösung Huawei Pay einfach in der auf allen Huawei-Geräten vorinstallierten Huawei Wallet-App aktivieren und direkt das eigene Bankkonto verbinden, eine Debit- oder Kreditkarte ist dafür nicht notwendig. Ein Bezahlvorgang mit Huawei Pay kann daraufhin in nur wenigen Schritten einfach und sicher durchgeführt werden. Nach der sicheren Authentifizierung per Fingerabdrucksensor öffnet sich Huawei Pay und das eigene Smartphone zeigt einen anonymen blauen Strichcode (Bluecode) an, der an der Kassa berührungslos gescannt werden kann. Der Einkaufsbetrag wird anschließend einfach vom Girokonto der Nutzer abgebucht. Gleichzeitig werden Sofort-Rabatte in Echtzeit abgezogen und Mehrwerte automatisch berücksichtigt. Bluecode beruht dabei auf dem Ansatz der Datensparsamkeit: Kontodaten werden weder mit Bluecode, noch dem Händler und auch mit Huawei nicht geteilt. Zahlungsinformationen bleiben so unter Einhaltung der hohen europäischen Datenschutzstandards sicher bei der Hausbank der Kunden verwahrt.
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Florian Koschat: „Wer langfristig denkt, sieht den Crash als Chance“

Mit "Trotzdem reich! Wie Du trotz armer Eltern vermögend wirst." bringt Investmentbanker Florian Koschat ein neues Buch in den Handel. Er beantwortete brutkasten einige Fragen dazu.
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Florian Koschat mit seinem neuen Buch | (c) Martin Miskic
Florian Koschat mit seinem neuen Buch | (c) Martin Miskic

Statistisch gesehen ist der soziale Aufstieg in Österreich durchaus schwierig. Der überwiegende Großteil der Menschen bleibt in der sozialen Schicht der Eltern. Doch es geht auch anders, ist Investmentbanker Florian Koschat überzeugt. Mit „Trotzdem reich! Wie Du trotz armer Eltern vermögend wirst.“ richtet er ein neues Ratgeber-Buch direkt an Jugendliche aus finanziell schwachen Familien und will ihnen konkrete Tipps auf den Weg geben. Das Buch ist ab heute im Handel und online erhältlich und erschien im semper fi Verlag des früheren Lernsieg-Gründers Benjamin Hadrigan.

Doch was ist die Motivation für Florian Koschat, der öffentlich bekanntlich kein Geheimnis aus seinem eigenen Reichtum macht, einen Ratgeber für Jugendliche zu schreiben? Und was unterscheidet das Buch von anderen mit ähnlichem Konzept am Markt? Das und mehr hat brutkasten ihn gefragt.


brutkasten: Die Idee eines Ratgebers, der zeigt, wie man aus dem Nichts ein Vermögen aufbaut, ist nicht neu. Was machen Sie in „Trotzdem reich!“ anders?

Florian Koschat: Stimmt, es gibt viele Finanzratgeber. Aber die meisten davon kommen aus den USA und funktionieren nur in einem völlig anderen System. In Österreich wachsen Jugendliche unter anderen Voraussetzungen auf – sozial, kulturell und wirtschaftlich. Deshalb war es mir wichtig, ein Buch zu schreiben, das unsere Realität abbildet. Ich wollte jungen Menschen zeigen: Du brauchst keine reichen Eltern, um ein Vermögen aufzubauen – aber du brauchst das richtige Wissen. Und das bekommen sie bei uns nicht in der Schule. „Trotzdem reich!“ bietet einfache, ehrliche Strategien – ohne theoretisches Blabla, ohne Fachchinesisch.

Was ist Ihre persönliche Motivation, diese Gruppe anzusprechen?

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Und das liegt nicht nur daran, dass Kinder aus reichen Familien viel Geld bekommen, sondern vor allem daran, dass sie bestimmtes Wissen und Denkweisen mitbekommen, mit denen sie Reichtum aufbauen können. Oft schreiben mir auf Instagram junge Menschen aus einfachen Verhältnissen und fragen, ob ich ihnen nicht helfen kann. Dieses Buch ist meine Antwort darauf.

Woher kommt generell die Motivation, ein Buch zu schreiben?

Ich glaube, wer Erfolg hat, hat auch Verantwortung. Und ein Buch ist ein perfekter Weg, Wissen zu teilen. Ich kann nicht mit jedem einzelnen jungen Menschen ein Gespräch führen – aber ich kann meine Erfahrungen aufschreiben. Und wenn dieses Buch nur ein Jugendlicher lesen sollte und es ihm hilft, die Kurve zu kriegen, hat es sich für mich gelohnt.

Für alle, die das Buch nicht lesen: Was muss in Sachen Finanzbildung politisch passieren?

Ich halte mich aus politischen Themen heraus, das ist was für Politiker– aber eins ist klar: Finanzbildung gehört verpflichtend in jedes Klassenzimmer. Es kann nicht sein, dass man maturiert und keine Ahnung hat, wie ein Konto funktioniert oder wie man sich vor Schulden schützt. Wir bilden Dichter aus – aber keine jungen Menschen, die wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können. Das muss sich ändern.

Gibt es auch andere politische Maßnahmen als eine Integration in die Lehrpläne, die Ihrer Meinung nach sinnvoll wären?

Das ist ein Thema für unsere Politiker. Geld ist allgegenwärtig – und trotzdem wird kaum darüber gesprochen. Deshalb ist es wichtig, dass wir schon bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge wecken. Finanzielle Bildung sollte keine Frage von Herkunft oder Glück sein. Jeder junge Mensch verdient die Chance, wirtschaftlich kompetent durchs Leben zu gehen.

Sie äußern sich auch sehr kritisch gegenüber dem Prinzip Work-Life-Balance, wenn es um den Aufbau eines Vermögens geht…

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Balance – aber ich glaube, viele haben die Reihenfolge verwechselt. „Work-Life-Balance“ klingt gut, aber wenn du bei null startest, brauchst du zuerst Work. Und zwar richtig viel davon. Erfolg fällt nicht vom Himmel. Wer heute sagt: „Ich will reich werden“, aber gleichzeitig vier Tage arbeiten und drei Tage chillen will – das wird nicht funktionieren.

Sie liefern im Buch einen konkreten Fünf-Schritte-Plan. Können Sie uns den ersten Schritt schon verraten?

Gerne. Der erste Schritt ist die Denkweise. Viele Jugendliche wachsen mit Glaubenssätzen auf wie: „Reiche sind arrogant“ oder „Ich werde sowieso nie etwas erreichen“. Aber wer so denkt, sabotiert sich selbst. Deshalb beginnt mein Plan damit, alte Denkblockaden zu lösen – und sich selbst überhaupt erst mal zu erlauben, erfolgreich zu sein.

Aus aktuellem Anlass: Vermögensaufbau passiert unter anderem über Aktieninvestments. Diese Woche ist die Börse gecrasht und viele sind in Panik verfallen. Wie sehen Sie die Situation, was würden Sie jungen Menschen diesbezüglich raten?

Ruhig bleiben. Panik und Angst sind die schlechtesten Berater, wenn du Vermögen aufbauen willst. Wer jung ist, sollte solche Phasen nicht fürchten – sondern verstehen, was sie bedeuten. Stell dir vor: Ein Nike-Schuh, der gestern noch 500 Euro gekostet hat, kostet heute 250. Würdest du ihn dann panisch meiden? Oder zugreifen? Genau so ist es bei Qualitätsaktien. Wer langfristig denkt, sieht den Crash als Chance – nicht als Risiko.

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Was ist Ihre persönliche Motivation, diese Gruppe anzusprechen?

Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Und das liegt nicht nur daran, dass Kinder aus reichen Familien viel Geld bekommen, sondern vor allem daran, dass sie bestimmtes Wissen und Denkweisen mitbekommen, mit denen sie Reichtum aufbauen können. Oft schreiben mir auf Instagram junge Menschen aus einfachen Verhältnissen und fragen, ob ich ihnen nicht helfen kann. Dieses Buch ist meine Antwort darauf.

Woher kommt generell die Motivation, ein Buch zu schreiben?

Ich glaube, wer Erfolg hat, hat auch Verantwortung. Und ein Buch ist ein perfekter Weg, Wissen zu teilen. Ich kann nicht mit jedem einzelnen jungen Menschen ein Gespräch führen – aber ich kann meine Erfahrungen aufschreiben. Und wenn dieses Buch nur ein Jugendlicher lesen sollte und es ihm hilft, die Kurve zu kriegen, hat es sich für mich gelohnt.

Für alle, die das Buch nicht lesen: Was muss in Sachen Finanzbildung politisch passieren?

Ich halte mich aus politischen Themen heraus, das ist was für Politiker– aber eins ist klar: Finanzbildung gehört verpflichtend in jedes Klassenzimmer. Es kann nicht sein, dass man maturiert und keine Ahnung hat, wie ein Konto funktioniert oder wie man sich vor Schulden schützt. Wir bilden Dichter aus – aber keine jungen Menschen, die wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können. Das muss sich ändern.

Gibt es auch andere politische Maßnahmen als eine Integration in die Lehrpläne, die Ihrer Meinung nach sinnvoll wären?

Das ist ein Thema für unsere Politiker. Geld ist allgegenwärtig – und trotzdem wird kaum darüber gesprochen. Deshalb ist es wichtig, dass wir schon bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge wecken. Finanzielle Bildung sollte keine Frage von Herkunft oder Glück sein. Jeder junge Mensch verdient die Chance, wirtschaftlich kompetent durchs Leben zu gehen.

Sie äußern sich auch sehr kritisch gegenüber dem Prinzip Work-Life-Balance, wenn es um den Aufbau eines Vermögens geht…

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Balance – aber ich glaube, viele haben die Reihenfolge verwechselt. „Work-Life-Balance“ klingt gut, aber wenn du bei null startest, brauchst du zuerst Work. Und zwar richtig viel davon. Erfolg fällt nicht vom Himmel. Wer heute sagt: „Ich will reich werden“, aber gleichzeitig vier Tage arbeiten und drei Tage chillen will – das wird nicht funktionieren.

Sie liefern im Buch einen konkreten Fünf-Schritte-Plan. Können Sie uns den ersten Schritt schon verraten?

Gerne. Der erste Schritt ist die Denkweise. Viele Jugendliche wachsen mit Glaubenssätzen auf wie: „Reiche sind arrogant“ oder „Ich werde sowieso nie etwas erreichen“. Aber wer so denkt, sabotiert sich selbst. Deshalb beginnt mein Plan damit, alte Denkblockaden zu lösen – und sich selbst überhaupt erst mal zu erlauben, erfolgreich zu sein.

Aus aktuellem Anlass: Vermögensaufbau passiert unter anderem über Aktieninvestments. Diese Woche ist die Börse gecrasht und viele sind in Panik verfallen. Wie sehen Sie die Situation, was würden Sie jungen Menschen diesbezüglich raten?

Ruhig bleiben. Panik und Angst sind die schlechtesten Berater, wenn du Vermögen aufbauen willst. Wer jung ist, sollte solche Phasen nicht fürchten – sondern verstehen, was sie bedeuten. Stell dir vor: Ein Nike-Schuh, der gestern noch 500 Euro gekostet hat, kostet heute 250. Würdest du ihn dann panisch meiden? Oder zugreifen? Genau so ist es bei Qualitätsaktien. Wer langfristig denkt, sieht den Crash als Chance – nicht als Risiko.

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