Getränke in Mehrweggebinden sind bei Hofer, Penny und Lidl nach wie vor kein fixer Sortimentsbestandteil. Die Gründe dafür sind mannigfaltig, argumentiert wird mit dem fehlenden Platzangebot für die Rücknahmeautomaten bis hin zu nicht vorhandenem Kundeninteresse. Das wiederum bringt den heimischen Diskontern immer wieder Kritik von Umweltschutzaktivisten ein – man würde umweltfreundliche Verpackungen regelrecht boykottieren, heißt es zum Beispiel von der Non-Profit-Organisation Greenpeace. Verschärfen dürfte sich die Situation spätestens dann, wenn das kürzlich in Begutachtung geschickte Abfallwirtschaftsgesetz kommt. Denn dieses sieht ab dem Jahr 2024 für Lebensmittelhändler eine verpflichtende Mehrwegquote bei Getränken vor, wie der brutkasten berichtet hat.

Hofer betont: Ja zur besten Lösung für die Umwelt

Wie alle Lebensmittelhändler, wird auch der Lebensmitteldiskonter Hofer mit Zentrale in Sattledt (OÖ) nicht müde zu betonen, dass Ressourcenschonung und Abfallvermeidung zentrale Anliegen des Unternehmens sind. Derzeit liege der Fokus auf der Reduktion und nachhaltigeren Gestaltung von Verpackungen sowie der weiteren Steigerung der Wiederverwendungsrate, wie es in einer aktuellen Aussendung heißt. Bei Mehrwegverpackungen sei wichtig zu betonen, dass diese bei mehrfacher Wiederverwendung ökologisch vorteilhaft sein können, eine immer größere Vielfalt an individuell gestalteten Mehrwegflaschen, die damit verbundenen, weiteren Transportstrecken sowie der für die Reinigung erforderliche Wasser- und Energieverbrauch ebenso in die Ökobilanz miteinzubeziehen sind.

Hofer Pfandraum
© APA/Hofer

Unterschiedliche Pfandraum-Varianten im Test

Um hier Erfahrungswerte zu sammeln, hat man nun einen zeitlich begrenzten Testlauf eines Mehrweg-Pfandsystems in acht oberösterreichischen Filialen gestartet, mit dem die ganzheitliche Ökobilanz von Mehrwegverpackungen überprüft werden soll. Mit dabei sind alle Standorte in Wels sowie jene in Sattledt und Marchtrenk. Dort werden ausgewählte Artikel in Mehrweggebinden in den Kategorien Bier, Wasser, Limonade und Milch angeboten. Der Pfandbetrag bewegt sich laut Unternehmen im handelsüblichen Rahmen von neun bis 29 Cent für Flaschen und von drei bis 5,50 Euro für Leerkisten. Zudem steht ein Pfandautomat zur Rückgabe der Pfandverpackungen bzw. -kisten zur Verfügung. Um die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden bestmöglich erfüllen zu können und auch im Hinblick auf die Filialabläufe Erkenntnisse zu gewinnen, sind die aufmerksamkeitsstark gestalteten Pfandräume in allen Filialen in unterschiedlichen Varianten vorhanden. Das Leergut kann somit je nach Standort entweder im Innen- oder im Außenbereich zurückgegeben werden.