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Die ersten in der “Höhle der Löwen” – die es online auf TVNOW und immer montags um 20.15 Uhr bei VOX zu sehen gibt – waren Manuela Baron, Orlando Zaddach und Tobias Aufenanger. Die Drei gründeten ihr Startup primoza 2018 mit dem Ziel den klassischen Kalender mit HomeGardening zu verbinden. “Menschen lieben es, wieder selbst aktiv zu werden und ihr eigenes Gemüse zu ernten. Jetzt können sie diese Inspiration auch verschenken”, erklärte Manuela Baron. Der Clou dabei: Ihr Wandkalender enthält Samenpapier mit Bio-Saatgut, das sich direkt einpflanzen lässt. Wissenswertes und Tipps zu den einzelnen Blumen- und Gemüsesorten finden sich auf den Kalenderblättern. Käufer benötigen ein Fenster oder Balkon, ein Topf mit etwas Erde und Wasser.
Zwei Millionen Euro Umsatz
Neben verschiedenen Kalendern bietet primoza auch einpflanzbare Grußkarten, ausgefallenes Bio-Saatgut und Einpflanzhilfen wie Erde, Töpfe & Co. an. In den ersten zwei Jahren hat das Startup über 80.000 Kunden für seine Produkte begeistern können und einen Umsatz von über zwei Millionen Euro erreicht. Das Wachstum soll weitergehen. Dafür benötigte das Trio 300.000 Euro und bot 7,5 Prozent seiner Firmenanteile an.
Nach einem gut strukturierten und klaren Pitch betonten die Gründer, dass sie darauf achten, korrekt zu produzieren. Kurze Lieferwege, Bio-Samen und eine nachhaltige Philosophie wären Teil der Firma. Zudem hätten sie mit ihrer Vertriebsstrategie, naher Kundenkontakt durch Auftreten auf Weihnachtsmärkten großen Erfolg gehabt. Im DACH-Raum gebe es über 3.000 solcher Festivitäten, der Auftritt auf 500 Märkten wären ihr erklärtes Ziel. Der Vorteil dieser Maxime sei besonders, dass man den Kalender direkt erklären könne.
Handelsexperte Ralf Dümmel meinte, dass die Firmenbewertung fair sei, er aber mit 7,5 Prozent Anteilsabgabe nicht zufrieden wäre. Er ging ohne Angebot. Marketing-Experte Georg Kofler fand den Kalender als Geschenk sehr originell. Home-Gardening sei aber nicht sein Bereich. Nach der zweiten Absage verabschiedete sich auch Multi-Investor Carsten Maschmeyer mit Respektbekundungen.
Beauty-Queen Judith Williams ging ebenfalls als potentielle Investorin, da sie nicht für das Produkt brenne. Die letzte Hoffnung, Konzernchef Nils Glagau, sah es ähnlich, wie seine Kollegen. Und blieb auch ohne Angebot. Kein Deal für primoza.
Gourmetsaucen mit einer westafrikanischen Note in der “Höhle der Löwen”
Die nächste in der “Höhle der Löwen” war N’deye Fall-Kuete (38), Die Hamburgerin wuchs in Togo und an der Elfenbeinküste auf und hat dank ihrer Oma die Leidenschaft für das Kochen entdeckt. Auch als N’deye 2005 nach Deutschland kam, hat sie Gerichte aus der Heimat weiterhin zubereitet.
“Aber auch bei mir gibt es Tage, an denen ich keine Zeit in der Küche verbringen möchte. Deshalb entwickelte ich Ndeyefoods. Gourmetsaucen mit einer westafrikanischen Note”, sagte die gelernte Betriebswirtin. Die Basis der Saucen besteht aus regionalem Gemüse und Obst, abgestimmt mit afrikanischen Gewürzen. Das Sortiment beinhaltet acht verschiedene Sorten (mit Zutaten wie Ingwer, Knoblauch, Mango, Kurkuma, Paprika, Zwiebel, Chilli, Fischpulver), frei von künstlichen Aromen, Konservierungsstoffen und Zuckerzusatz. Ihr Ziel ist es, die Produkte im Lebensmitteleinzelhandel zu platzieren. Um einen Investor für sich zu gewinnen, bot sie 25 Prozent ihrer Firmenanteile für 130.000 Euro an.
Lob für Geschmack
Nach dem Pitch gab es selbstverständlich eine Kostprobe für die Löwen. “Frisch, würzig und sehr gut” waren die grundlegendsten Reaktionen der Juroren. Kofler allerdings musste bei der scharfen Variante ein wenig Husten, während Familien-Unternehmerin Dagmar Wöhrl nach dem schärfsten Produkt verlangte. Im Gegensatz zu ihren Kollegen vertrug sie diese Variante.
Erste Absagen
Während die Stimmung im Studio bis zu diesem Zeitpunkt gut war, verzog Dümmel etwas das Gesicht, als er von bisher 5.500 Euro Umsatz hörte. Kofler ging darauf aus dem Grund, dass das Produkt nichts für ihn wäre. Glagau lobte danach die Einzelunternehmerin sehr, dachte aber, dass es schwierig werden würde, die Marke in Deutschland groß zu machen. Die Gründerin entgegnete, dass 95 Prozent ihrer Kunden Deutsche wären. Es half nichts. Glagau ging ohne Angebot.
Danach erklärte die Gründerin ihren Wunsch die westafrikanische Küche mit ihrer neuen Heimat zu teilen. Maschmeyer meinte, dass neben indischen, mexikanischen und chinesischen Produkten Afrika ein weißer Fleck im Supermarkt-Regal sei. Dies aktivierte kurz Dümmel, der sich über die Platzierung im Handel Gedanken machte. Dann aber meinte, er wisse, wie schwer der Bereich sei und ausstieg.
Dagmar Löwenherz
Wöhrl wollte anfangs nicht investieren, da sie in der “one woman”-Show der Gründerin ein Problem sah. Jene kämpfte und bezeichnete sich als “Problemlöserin” und versprach mit Ideen und umsetzbaren Lösungen zu trumpfen. Danach ließ die Löwen ihr Herz sprechen und bot 130.000 Euro für 30 Prozent Beteiligung. Eine gerührte Gründerin stimmte sofort zu. Deal für Ndeyefoods.
Der UV-Bodyguard
Sonne tut gut – doch nur im richtigen Maß. Bei zu viel UV-Strahlung kommt es zu einem schmerzhaften Sonnenbrand und dieser steigert wiederum das Risiko für Hautkrebs. Alleine in Deutschland erhalte alle zweieinhalb Minuten jemand die Diagnose Hautkrebs. Wie stark ist die Sonne gerade, und wie sollte ich mich am besten schützen? Und wie lange sollte ich maximal in der Sonne bleiben? Das alles sind das Wissen und die Fragen, die Annette Barth (40, Wirtschaftspsychologin) und Julian Meyer-Arnek (47, Doktor der Physik, Wissenschaftler und Atmosphärenforscher) in die “Höhle der Löwen” stellten und vortrugen. Die zwei Gründer haben in diesem Sinne mit ajuma einen UV-Bodyguard entwickelt, der je nach Hauttyp und verwendeter Sonnencreme angepasst werden kann.
Sensor misst Sonneneinstrahlung
Der kleine Sensor, der an der Kleidung oder am Handgelenk getragen wird, misst die einfallende Sonneneinstrahlung und bezieht auch Satellitendaten wie Ozonwerte in die Berechnung mit ein. Eine dazugehörige App warnt vor zu viel, aber auch vor zu wenig Sonne, denn nicht nur ein Sonnenbrand, sondern auch ein Vitamin-D-Mangel soll verhindert werden. Um ihr Produkt auf den Markt zu bringen, benötigten Annette Barth und Julian Meyer-Arnek 110.000 Euro und wollten dafür 15 Prozent ihrer Firmenanteile abgeben.
Signalton bei zu viel Sonne
Im User-Profil der App ist es möglich den Lichtschutzfaktor des Sonnenschutzes einzustellen und sich auditiv warnen zu lassen, bevor ein Sonnenbrand drohe. Pro Account kann ein User auch mehrere Konten erstellen.
Als die Gründer erklärten, dass sie im kommenden Sommer den Markteintritt planen würden, tauschten Dümmel und Maschmeyer Blicke und berieten sich danach leise. Williams stieg aus, während sich etwas später Glagau und erneut Maschmeyer hinter auf der Bühne zusammentaten und ebenso leise Worte wechselten.
Ein Saisonartikel?
Danach erzählte der Multi-Investor von persönlichen Erlebnissen mit dem Thema des Startups, als einer seiner Söhne mit 16 Jahren schwarzen Hautkrebs gehabt hatte. Er und Glagau boten 110.000 Euro für 25 Prozent. Danach ging Dümmel, der eine Diskussion ausgelöst hatte, ob es sich bei ajuma um einen Ganzjahres-Artikel handele oder nicht. Maschmeyer argumentierte dafür, da man im Winter gut messen könne, wie es mit dem Vitamin-D-Pegel aussehe. Nachdem Kofler trotzdem ohne Angebot geblieben war, schritten die Gründer zur Beratung. Und kehrten mit einem “Ja” für das Doppel-Angebot zurück. Deal für ajuma.
Alkoholfreier Gin Tonic in der “Höhle der Löwen”
Die vierte in der “Höhle der Löwen” war Stella Strüfing (34) mit Laori. Die Gründerin liebt Gin Tonic, jedoch nicht den Kater am nächsten Morgen. Aus diesem Grund entstand die Idee für eine alkoholfreie Variante des Getränkes. Gemeinsam mit Lebensmitteltechniker Christian Zimmermann hat sie dafür ein extra Verfahren entwickelt, bei dem sich das Startup an der Destillation von Parfüm in Frankreich orientiert. Dabei werden alle Kräuter und Gewürze schonend mit Wasser destilliert.
Gin-Ersatz vegan und ohne Zucker
Für Laori wird unter anderem Kardamom, Rosmarin und natürlich viel Wacholder verwendet. Das Getränk ist nicht nur alkoholfrei, sondern auch vegan, ohne Zucker und kalorienarm. Für ihr Startup benötigten sie 175.000 Euro und boten dafür 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.
Ein alkfreier Gin Tonic für die Löwen
Nach dem Pitch meldete sich Glagau zur Blindverkostung, um den Vergleich mit zwei alkoholischen Gin Tonics und jenen alkoholfreien des Startups zu testen. Der Löwe erriet, in welchem der drei Becher sich Laori befand, woraufhin sich das Gespräch rund um die Herstellung und Inhaltsstoffe des Produkts drehte. Danach bekamen alle Löwen eine Kostprobe von Laori mit Tonic gemischt.
Dümmel zeigte es im Gesicht und sagte gleich, es schmecke ihm nicht, während Kofler vom Geruch des Getränks begeistert war. Nach dem ersten Schluck zeigte sich der Medien-Profi zwar zufrieden mit dem Geschmack, meinte aber zugleich, dies sei kein Gin Tonic. Dem stimmten Maschmeyer und Wöhrl zu.
Ein anderer Zugang?
Nachdem die Gründerin erklärt hatte, dass ihr Produkt ein Mischgetränk und gar nicht als purer Genuss gedacht sei, führte Kofler sein Problem aus. Hätten die Gründer die Kostprobe nicht als Gin Tonic-Ersatz angepriesen, so der Investor, hätte er es für ein erfrischendes Getränk empfunden. Daher kam von ihm kein Angebot.
Die Technologie als USP
Danach mussten die Gründer ihre Bewertung verteidigen und erklärten, dass hinter ihrer Idee eine Technologie stecke, die auch auf andere Drinks anwendbar wäre. Wie etwa Rum und Whiskey. Glagau zeigte sich als Gegner von Alkohol-Alternativen und stieg ebenso wie Maschmeyer aus. Für Wöhrl schmeckte Laori schlicht nicht wie Gin. Auch sie verabschiedete sich ohne Angebot.
Die Gründer versuchten sich mit ihrer Kundenzufriedenheit zu rechtfertigen. Dies half bei Dümmel nicht, der als Löwe, der keinen Alkohol trinkt, sich auf die Worte seiner Kollegen verließ und ebenso ohne Einstiegsabsichten blieb. Kein Deal für Laori.
Ergonomische Tapezierbürste
Den Abschluss der Höhle der Löwen bildete der gelernte Maler und Lackierer Michael Heide. Um Wohnungs-Arbeiten künftig zu erleichtern, hat der 52-Jährige eine ergonomische Tapezierbürste entwickelt, die für mehr Bewegungsfreiheit sorgen soll und in die Hosentasche passt. Der Rundgriff ermöglicht einen festen Halt und das Handgelenk bleibt entspannt. Dank der längeren und kräftigen Borsten in der Spitze reiche die Bürste auch an schwer zugängliche Stellen, wie Ecken oder hinter Heizungskörper. Sein komplettes Erspartes von 120.000 Euro hat Michael Heide in seine Idee gesteckt. Dabei mit Unterstützung seiner Frau auch darauf verzichtet, ein Haus zu kaufen. Er hoffte auf einen Löwen als Vertriebspartner an seiner Seite. Sein Angebot: 15 Prozent der Firmenanteile von SmartQ für 40.000 Euro.
Wöhrl legte nach dem Pitch Hand an und meinte SmartQ liege gut darin, was der Gründer damit begründete, er habe eine zweieinhalbjährige Testreihe hinter sich und ein Patent erteilt bekommen. Als er noch einmal nachlegte, dass er mit seinem Ersparten ein Grundstück und Haus hatte sausen lassen, stieg die Bewunderung für den Mut unter den Löwen.
Alles allein gemacht
Der Gründer hat innerhalb von zwei Jahren 30.000 Euro Umsatz gemacht und brauche deswegen unbedingt einen strategischen Partner. Bisher hatte sich Heide, mit kleiner Social Media-Hilfe seiner Tochter, sonst alleine um Design, Verpackung und den Rest gekümmert. Williams war schwer beeindruckt, ging aber, da der Baumarkt nicht ihr Bereich sei.
Wöhrl versucht es
Kofler nannte den Gründer reell und liebenswert. Blieb aber auch mit großem Lob ohne Angebot. Der Gründer gab nicht auf und argumentierte damit, dass man mit seiner Bürste keine Leiter mehr brauche. Danach zweifelte Wöhrl nach einer kurzen Schweigephase im Studio daran, dass sie die Wunsch-Partnerin des Gründers sei, wollte aber trotzdem wegen der Bodenständigkeit des Founders ein Angebot machen. Und tat es. Sie offerierte die gewünschten 40.000 Euro für 15 Prozent.
Mr. Regal und ein Heiratsantrag
Glagau tat es ihr leidenschaftlich gleich und nannte sich “Mr. Regal”. Er versprach dem Gründer, dass bald ein riesiges Haus folgen würde. Dümmel als letzter Löwe, meinte nach der “Liebesbekundung” von Glagau der richtige “Heirats-Antrag” komme erst jetzt. Er legte den richtigen Weg für den Gründer offen, rein in die Baumärkte etwa, und malte mit vielen Worten ein Bild des zukünftigen Erfolges. Auch er wollte für 40.000 Euro 15 Prozent Anteile des Startups. Der Gründer entschied sich für Dümmel. Deal für SmartQ.