22.04.2025
EXPANSION

Vom Anwaltsbrief zur Kooperation: Hochzeit.click übernimmt Mitbewerber – Expansion nach Deutschland

Mit der Übernahme von Hochzeits‑Location.info und der Expansion nach Deutschland stellt sich das Wiener Startup Hochzeit.click für das weitere Wachstum neu auf. Wir haben mit Co-Gründer Constantin Witt-Dörring über Strategie, Markt und Mitbewerber gesprochen.
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(c) Hochzeitsclick

Wer eine Hochzeit plant, steht schnell vor einer Flut an Entscheidungen – von der perfekten Location bis hin zur Auswahl der passenden Dienstleister. Genau hier setzt das Wiener Startup Hochzeit.click an: Die Plattform unterstützt Brautpaare dabei, passende Anbieter zu finden und Anfragen einfach zu koordinieren (brutkasten berichtete). 2015 von Phil Potisk und Roland Pöll gegründet, hat das Unternehmen nun einen wichtigen Meilenstein erreicht: Durch die Übernahme des etablierten Branchenportals Hochzeits‑Location.info rund um den österreichischen Gründer Bernhard Fichtenbauer und die Umfirmierung zu einer neuen FlexCo wird das Angebot nun gebündelt – und der Eintritt in den deutschen Markt vorbereitet.

Wie aus einem Anwaltsbrief ein Deal wurde

Die Vorgeschichte der Übernahme von Hochzeits-Location.info, das sich auf die Vermittlung von Veranstaltungsorten für Hochzeiten fokussierte, liest sich wie ein Lehrbuchbeispiel dafür, wie Rivalität in Kooperation umschlagen kann. „Der erste Berührungspunkt mit Bernhard Fichtenbauer, dem Gründer von Hochzeits‑Location.info, war vor sechs oder sieben Jahren ein Brief seines Anwalts, weil wir uns damals Domains gesichert hatten, die seinen ähnlich waren“​​, erinnert sich Witt‑Dörring im Gespräch mit brutkasten. Die Differenzen wurden beigelegt, beide Portale blieben Konkurrenten – und führten 2020 erstmals eine gemeinsame Marketingaktion („Aktion 700“) durch, bei der sie ihre Premium‑Pakete gebündelt für 700 Euro anboten.

„Die Aktion lief grundsätzlich sehr gut, war aber zu ineffizient bepreist“​​, erzählt der Gründer rückblickend. Aus der punktuellen Kooperation entstand ein längerfristiges Gentleman’s Agreement. Vier Jahre lang arbeiteten die Teams auf Basis eines Letter of Intent (LOI) zusammen, bevor im Frühjahr, die rechtlichen Schritte für eine gemeinsame Zusammenarbeit unter Dach und Fach gebracht wurden.

Hochzeit.click expandiert

Technisch bleiben beide Portale erhalten und kommunizieren per API. „Wir ranken jetzt mit zwei Domains für über 23.000 Begriffe auf Seite 1 bei Google, davon rund 3.000 auf Platz 1“​​, betont Witt‑Dörring. Für Anbieter heißt das: mehr Reichweite, zentral gemanagte Leads und ein überarbeitetes Pricing, das das kombinierte Potenzial widerspiegelt.

Der eigentliche Grund für den Schulterschluss liegt jedoch im Nachbarland. Hochzeits‑Location.info hat bereits ein beachtliches Portfolio in Deutschland aufgebaut – ein Land, in dem laut Witt‑Dörring jährlich rund 450.000 Hochzeiten stattfinden und ein Marktvolumen von fünf Mrd. Euro wartet. Seit dem Soft‑Launch verzeichnet Hochzeit.click 150 zahlende deutsche Locations; rund 30 Prozent aller Anfragen kommen bereits aus Deutschland. „Alles inbound – wir haben noch gar keinen aktiven Outreach gemacht“​​, so Witt‑Dörring.

Fokus auf Süddeutschland

Den Markteintritt treiben die Wiener nach demselben Muster voran, das sich in Österreich bewährt hat: SEO first und Fokus auf Regionen. „Wir fokussieren uns jetzt mal auf Bayern und Baden‑Württemberg, weil wir dort schon gute Traction haben“​​, erklärt der Gründer. 85 Prozent des gesamten Traffics (2.5 Millionen Unique user pro Jahr) wird organisch generiert. Das Marketingbudget für Paid Traffic macht lediglich fünf bis sieben Prozent vom Gesamtumsatz aus. Ergänzt wird das Abo‑Modell um eine Pay‑per‑Lead‑Option für kostenlos gelistete Locations – ein Feature, das „besser als erwartet angelaufen ist“​​.

Bei der Vertragsunterzeichnung | Foto: Hochzeit.Click

Trotz der Wachstumspläne möchte Hochzeit.click seiner Finanzierungsphilosophie treu bleiben. „Wir sind die gebootstrappte Mannschaft, die Schritt für Schritt vorangeht und aus dem eigenen Cashflow heraus operiert“​​, sagt Witt‑Dörring. 15 Mitarbeiter:innen sind derzeit an Bord. Investoren‑Geld? „Aktuell nicht geplant.“

Die Mitbewerber in Deutschland

Ganz ohne Wettbewerb geht es nicht: „Unser größter Mitbewerber in Deutschland ist Bridebook – gut finanziert, in 140 Ländern ausgerollt und mit einem starken Produkt“, erklärt Witt‑Dörring. Nachdem die Monetarisierung in der Branche aufgrund der spezifischen Marktplatzökonomie sehr hart ist, geht Witt-Dörring davon aus, dass sich VC-Finanzierte Mitbewerber wie Weddyplace langfristig sehr schwertun. „Wer nicht lernt zu monetarisieren, dem geht die Luft schnell aus“, so der Gründer. Hochzeit.click setzt bewusst einen anderen Fokus: „Wir wachsen nachhaltig aus eigener Kraft und stellen den persönlichen Service sowie den Mehrwert für Anbieter und Brautpaare in den Mittelpunkt“, so der Gründer.

Erste Learnings: Österreich als Digital‑Vorreiter

Spannend ist die Erkenntnis, dass Österreich beim digitalen Mindset der Branche offenbar voraus ist: „Die Market-Readiness in Deutschland ist nicht so hoch wie in Österreich. Wir brauchen dort einen langen Atem, um digitale Awareness bei Locations aufzubauen“​​. Gerade hier sollen die beiden Portale gemeinsam Druck machen – und der Erfahrungsschatz aus Österreich helfen, Qualität und Sichtbarkeit von deutschen Locations zu steigern.

Mit der FlexCo‑Struktur, zwei starken Domains und einem bewehrten SEO‑Playbook sieht sich Hochzeit.click gut gerüstet. Die nächsten Wochen stehen im Zeichen des aktiven Sales‑Rollouts in Deutschland; parallel prüft das Team weitere DACH‑Regionen und internationale Märkte.

„Unser Modell funktioniert auch außerhalb Österreichs hervorragend, und wir planen bereits die nächsten Schritte für die gezielte internationale Expansion“, heißt es in der Presseaussendung. Die Basis dafür stimmt: steigende Traffic‑Zahlen in Deutschland, ein wachsendes Netzwerk und – dank Bootstrapping – volle unternehmerische Kontrolle.

Rückblick auf 2024

Bereits 2024 war für das vollständig gebootstrappte Startup ein Rekordjahr. Laut eigenen Angaben vermittelte Hochzeit.click Hochzeitsdienstleistungen im Wert von 80 bis 90 Mio. Euro. Der eigene Umsatz kletterte um mehr als 40 Prozent auf rund 1,3 Mio. Euro. Die Zahl der direkten Brautpaar‑Anfragen stieg auf 45.000, das Netzwerk der zahlenden Dienstleister wuchs um 50 Prozent auf über 800. Damit ist Hochzeit.click mit seiner Plattform aktuell Marktführer in Österreich – und verfügt über den nötigen Cashflow für den Schritt über die Grenze.


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Kitzbühel wird am 3. und 4. Juli 2025 wieder zum Hotspot für junges Unternehmertum und privates Risiko­kapital: Der Business Angel Summit (BAS) steigt erneut am Fuße des Hahnenkamms – und brutkasten ist wie im Vorjahr live dabei, um das Geschehen medial zu begleiten. Wer 2024 schon vor Ort war (wir haben berichtet), erinnert sich an das energiegeladene Networking zwischen innovativen Gründer:innen und erfahrenen Investor:innen – genau dieses Erfolgsrezept geht nun in die nächste Runde.


Als Brutkasten-Leser:in bekommst du 35 % Rabatt auf dein Ticket mit dem Code BAS25-BRUT-35


Bühne frei für Österreichs Top‑Startups

Zwölf sorgfältig kuratierte Startups erhalten die Chance, exklusiv vor einer handverlesenen Community aus Business Angels, Family Offices und Corporates zu pitchen. Voraussetzungen: Ihr sucht derzeit maximal 1 Mio. Euro Kapital von Angels oder VCs (Runde kann grundsätzlich auch noch größer sein), habt mindestens den Proof‑of‑Concept bzw. erste Kund:innen (Deep‑Tech: funktionsfähiger Prototyp), verfügt über eine klare USP, Skalierungs­potenzial und eine Basisfinanzierung. Die Bewerbungsdeadline ist der 18. Mai 2025 – das Online‑Formular findet ihr auf businessangelsummit.at.

Investoren aufgepasst: Reguläre Tickets bis 1. Juli 2025

Die Early‑Bird‑Phase endete am 30. April – ab sofort gilt der reguläre Ticketpreis von 400 Euro (inkl. USt). Mitglieder des aws i2 Business‑Angel‑Netzwerks oder der Cluster der Standortagentur Tirol zahlen 200 Euro. Anmeldeschluss ist der 1. Juli 2025. Neben den Pitch‑Sessions erwarten Investor:innen Keynotes, Deep‑Dive‑Panels und ausreichend Zeit für One‑on‑Ones in der entspannten Atmosphäre des Hotel Rasmushof.

Green Event mit Alpenblick

Der Summit wird erneut als Green Event Tirol zertifiziert: Bahn‑ und Fahrrad­anreise werden aktiv gefördert, vor Ort sorgt ein barrierefreies Setup dafür, dass alle Teilnehmenden ohne Hürden netzwerken können. Alpines Panorama, die legendäre Streif und ein dichtes Rahmen­programm machen den BAS zum Erlebnis – fernab klassischer Konferenzhektik.

Warum ihr dabei sein solltet

Startups: Ihr trefft investitionsbereite Business Angels in einem kuratierten Setting, das schon mehrfach zu sechs‑ und siebenstelligen Investments geführt hat. Investor:innen: Ihr seht in nur zwei Tagen die besten zwölf Deal‑Chancen der heimischen Szene – inklusive Hintergrundgespräche, Due‑Diligence‑Slots und Co‑Investment‑Optionen.

Die Speaker:innen am Summit

Auch das Line‑up der Speaker:innen kann sich sehen lassen: Auf der Bühne stehen heuer u. a. Impact‑Investorin Mariana Bozesan (Onsight Ventures), Seriengründer und Redstone‑Partner Michael Brehm, Women’s‑rights‑Ikone und frühere US‑Kongressabgeordnete Marjorie Margolies, Gateway‑Ventures‑CEO Markus Kainz, xista‑science‑ventures‑Partnerin Ingrid Kelly sowie Venionaire‑Capital‑Gründer Berthold Baurek‑Karlic – ergänzt durch weitere Branchen­koryphäen wie Conny Hörl, Anna Fedulow oder Heidrun Twesten. Damit verbindet der Summit erneut internationale Venture‑Expertise mit starken Stimmen aus dem heimischen Ökosystem.

Call to Action

  • Startups: Pitch‑Deck schnüren und bis 18. Mai 2025 einreichen.
  • Business Angels/Investoren: Reguläres Ticket (400 Euro) bis 1. Juli 2025 sichern.

brutkasten begleitet den Summit auch in diesem Jahr wieder multimedial: Wir stellen euch die Startups vor und liefern Live‑Einblicke aus Kitzbühel. Wer Teil dieser Story werden will, sollte sich jetzt anmelden – alle Infos und Formulare findet ihr auf www.businessangelsummit.at. Wir sehen uns in Kitzbühel – auf dem Gipfel von Innovation und Investment!

Auch wie die Jahre zuvor wird der Business Angel Summit von der Austria Wirtschaftsservice (GmbH) gemeinsam mit der Standortagentur Tirol organisiert.

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