05.05.2023

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

Forscher zeigen anhand von Extremwetter-Statistiken, wo Menschen am stärksten gefährdet sind. Überraschenderweise sind es nicht Länder, die bisher mit extremer Hitze zu kämpfen hatten.
/artikel/hitzewellen-diese-regionen-sind-am-staerksten-gefaehrdet
Foto: Adobe Stock

Lytton ist eine kleiner Ort in Kanada, der nur wenige Autostunden von Vancouver entfernt ist. In diesem Ort geschah etwas, das Expert:innen zuvor als “extrem” unwahrscheinlich eingestuft hätten. Am 29. Juni 2021 wurden dort 49,6 Grad Celsius gemessen. Es ereignete sich also eine Hitzewelle, die die bisherigen Rekordtemperaturen um fast fünf Grad übertraf.

Ohne Klimakrise wäre dieses Ereignis unmöglich gewesen, so die Wissenschafter:innen, die das Risiko einer noch nie dagewesenen Hitze global bewertet haben. Denn Hitzewellen werden im Zuge des Klimawandels nicht nur häufiger, sondern können auch zu Tausenden von zusätzlichen Todesfällen führen, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht wurde.

Das statistisch Unmögliche ist bereits möglich

Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, welche Regionen weltweit das Glück hatten, bisher keine höheren Temperaturextreme erlebt zu haben. Dabei wurden insgesamt 31 Regionen weltweit untersucht und Daten von 1959 bis 2021 ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass in 31 Prozent der untersuchten Regionen Tageshöchsttemperaturen außergewöhnlich hoch waren und “statistisch unplausible” Extreme aufgetreten sind. Diese Regionen sind über den ganzen Globus verteilt und weisen kein klares räumliches Muster auf.

Diese Regionen hatten bisher Glück

Die Wissenschafter:innen haben auch Regionen identifiziert, die in den letzten sechs Jahren keine besonders extreme Hitze erlebt haben. Zumindest im Vergleich zum “erwarteten” Klima. Das sei aber keine gute Nachricht.

Denn infolgedessen sei es wahrscheinlicher, dass diese Regionen in naher Zukunft mit extremen Temperaturen rechnen müssen. Da solche Länder weniger Erfahrungen mit extremen Hitzewellen haben, seien sie oft auch weniger gut darauf vorbereitet, wodurch die Bevölkerung besonders geschädigt werden könnte.

Diese Regionen sind am meisten gefährdet

Es gibt einige Regionen, in denen innerhalb der 62-jährigen Aufzeichnung keine Ereignisse aufgetreten sind, die besonders außergewöhnlich sind. Diese Regionen sind laut den Forscher:innen am meisten gefährdet. Dazu zählen Afghanistan, mehrere Länder Mittelamerikas und der Osten Russlands. Die Anfälligkeit einer Region für die Auswirkungen der Hitze hänge aber nicht nur von der statistischen Wahrscheinlichkeit einer Hitzewelle ab. Sondern auch von sozioökonomischen Faktoren.

In Entwicklungsländern sei es beispielsweise weniger wahrscheinlich, dass sie über Notfall-Hitzepläne verfügen. In Ländern mit hohem prognostizierten Bevölkerungswachstum könnten dadurch die Gesundheitsdienste und Energieversorgung an ihre Grenzen geraten. Außerdem sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass diese Regionen in Zukunft eher extreme Hitzewellen erleben werden.

Mitteleuropa oder die Region um Peking seien ebenfalls gefährdet, wenn man die Extremwerte und die Bevölkerungszahl berücksichtigt. Als Industrieländer verfügen sie aber wahrscheinlich bereits über Pläne zur Abschwächung extremer Hitze. Die Anpassung an extreme Wetterereignisse erfolge nämlich oft als Reaktion auf ein bestimmtes Ereignis. Von dem die Gemeinden auch schnell lernen.

Forscher:innen appellieren an politische Entscheidungsträger:innen

Die Ergebnisse deuten des Weiteren daraufhin, dass jede Region für extreme Hitze anfällig ist. Die Expert:innen fordern politische Entscheidungsträger:innen deshalb “dringend” auf, zu prüfen, ob die Hitzeaktionspläne, für das, was kommen könnte, ausreichend sind. Denn der menschengemachte Klimawandel wird die Wahrscheinlichkeit für Extremereignisse erhöhen.

Städtische Hitzepläne und Maßnahmen, wie die Einrichtung von Kühlzeiten oder eine Verkürzung der Arbeitszeiten für im Freien arbeitende Menschen, können die Auswirkungen der Hitze verringern. So haben politische Änderungen im Anschluss an die europäische Hitzewelle aus dem Jahr 2003 zu weniger Todesfällen geführt, obwohl mittlerweile ähnlich starke Hitzewellen aufgetreten sind.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 10 Stunden

Ali Mahlodji und Klaus Buchroithner starten mit UN Women neues Charity-Projekt

No Walls Left ist ein österreichweites Charity-Projekt, das auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen möchte. In diesem Jahr kooperiert die Initiative erstmals mit UN Women Austria.
/artikel/no-walls-left-un-women
vor 10 Stunden

Ali Mahlodji und Klaus Buchroithner starten mit UN Women neues Charity-Projekt

No Walls Left ist ein österreichweites Charity-Projekt, das auf die Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen möchte. In diesem Jahr kooperiert die Initiative erstmals mit UN Women Austria.
/artikel/no-walls-left-un-women
(c) Christoph Steinbauer & Das Merch

Die Initiative No Walls Left wurde ursprünglich von Ali Mahlodji, Klaus Buchroithner (Das Merch), Colin Linde und Hannes Puchner ins Leben gerufen. Bereits 2020 und 2023 wurden Kampagnen umgesetzt, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Zudem schloss sich auch Patricia Wenigwieser, Frauenpreisträgerin der Stadt Linz 2024, dem Team an.

No Walls Left startet auch in diesem Jahr wieder eine Kampagne. Die Initiatoren machen hierfür erstmals mit UN Women Austria und deren Orange the World Kampagne gemeinsame Sache. Die UN-Initiative findet jährlich zwischen dem 25. November, dem “Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen”, und dem 10. Dezember, dem “Internationalen Menschenrechtstag”, statt.

No Walls Left spendet Geld an den Orange Fund der UN Women

Pünktlich am 25. November öffnet der No Walls Left-Webshop seine Türen und startet die Charity-Kampagne, “Kunst, die bewegt”. Zu erwerben gibt es T-Shirts mit exklusiven Designs und Botschaften aufstrebender, österreichischer Künstler:innen. Die T-Shirts werden durch das Linzer Startup Das Merch fair und umweltfreundlich in Portugal hergestellt. Der Preis beträgt 38 Euro pro Shirt – ein Symbol für den 8. März, den Internationalen Frauentag.

Das gesamte Team arbeitet ehrenamtlich. Der Reinerlös fließt direkt als Spende in den Orange Fund der UN Women. Mit Spendengeldern realisieren die UN Women jährlich etwa 170 lokale, effektive Programme zur Gewaltprävention. Je mehr Mittel zur Verfügung stehen, desto mehr Projekte können umgesetzt werden und desto weniger Frauen müssen unter geschlechtsspezifischer Gewalt leiden.

Kritik an Werbebotschaften großer Konzerne

In den vergangenen Jahren konnte die Initiative übrigens über 68.000 Euro an Spenden sammeln, die unter anderem an Frauenhäuser überreicht wurden (brutkasten berichtete). Der Name No Walls Left möchte zudem auf einen weitere Misstand in unserer Gesellschaft hinweisen. “Die Wände unserer Städte sind voll mit Werbebotschaften großer Konzerne. Wenn keine Wände mehr übrig sind, um Menschen an wichtige gesellschaftliche Themen zu erinnern, müssen wir selbst zu Träge:innen dieser Botschaften werden”, so die Initiative in einer Aussendung.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Hitzewellen: Diese Regionen sind am stärksten gefährdet