27.02.2023

Hidrei: Salzburger Anti-Schweiß-Startup erhält sechsstelliges Investment

Das in St. Gilgen in Salzburg ansässige Startup Hidrei rund um Gründer Stefan Steiner entwickelt ein Antitranspirant, das gegen übermäßiges Schwitzen hilft. Im Vorfeld des Marktstartes beteiligen sich nun zwei strategische Investoren.
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Hidrei
©️ Innovation Salzburg/ Benedikt Schemmer

Hyperhidrose ist eine nicht heilbare Erkrankung, die zu übermäßigen Schwitzen führt und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränkt. Stefan Steiner, Gründer des Salzburger Startups Hidrei, leidet selbst seit der Pubertät an der Erkrankung. Als diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger mit über zehn Jahren intensivmedizinischer Erfahrung, entschloss er sich mit seiner Fachkenntnis ein Antitranspirant zu entwickeln, das die Symptome des übermäßigen Schwitzen bekämpft. Insgesamt investierte er laut eigenen Angaben zweieinhalb Jahre in die Entwicklung des Produkts.

Die Anwendung von Hidrei

Im Gegensatz zu herkömmlichen Antitranspiranten ist das Hidrei-Fluid frei von Alkohol bzw. Ethanol, Silikonen, Parfümen, künstlichen Konservierungsmitteln und Mikroplastik. Laut dem Gründer reichen insgesamt drei Tropfen pro Anwendung aus, um die Geruchs- und Schweißbildung in den Achseln für bis zu mehrere Tage bis hin zu Wochen vollständig zu stoppen. Zudem sollen auch Nebenwirkungen, wie Jucken, Brennen und Hautausschlag der Vergangenheit angehören. Bei dem Antitranspirant handelt es sich jedoch um kein Medizinprodukt, wie Steiner gegenüber brutkasten erläutert. Die Symptome des übermäßigen Schwitzens können dennoch bekämpft werden.

Investment für Salzburger Startup

Hidrei wurde mittlerweile dermatologisch getestet und soll Anfang Mai zunächst über den Onlineshop des Startups sowie via Amazon verkauft werden. Für den Marktstart sicherte sich das Unternehmen nun ein Investment zweier Investoren. Darunter ist ein ehemaliger Geschäftsführer eines globalen Medizinunternehmens sowie die in Deutschland ansässige Ariane IX AG, die auch am Salzburger Darmflora-Startup Flocke beteiligt ist. Die gemeinsam Investitionssumme beider Investoren beläuft sich laut Steiner im sechsstelligen Bereich. Als strategische Investoren sollen sie zudem Expertise in den Bereichen E-Commerce und Markteplaces mitbringen.

Weiters hat Hidrei den Idea-Up Wettbewerb von Startup Salzburg gewonnen und das Vorgründungsprogramm Shape als ausgewähltes Startup erfolgreich absolviert.

Produktion & Kompetenzplattform

Die Produktion des Fluids erfolgt laut Steiner durch das Startup selbst in Deutschland. Derzeit verfügt das Team über drei Mitarbeiter:innen. Zudem soll eine Kompetenzplattform aufgebaut werden, die sich dem gesellschaftlichen Tabuthema “Schwitzen” widmet. Auf der Plattform sollen sich Betroffene künftig über die Ursachen und Folgen von übermäßigen Schwitzen informieren können. Zudem sollen auch Tipps und Tricks zur Schweißreduktion und Vermeidung gegeben werden.


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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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