01.06.2022

Heylog: Wiener Messaging-Startup holt bei Gründung 3 Mio. Euro Investment

Heylog strukturiert die Kommunikation über WhatsApp, Facebook Messenger und Viber für Speditionen und überzeugte damit einschlägige Investoren.
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Heylog-Gründer Bernhard Hauser | (c) Heylog
Heylog-Gründer Bernhard Hauser | (c) Heylog

Bernhard Hauser ist ein alter bekannter in der heimischen Startup-Szene. Mit seinem Startup oratio probierte er gemeinsam mit Co-Founder David Pichsenmeister vor einigen Jahren mehrere Geschäftsmodelle im Messaging-Bereich aus, 2018 erfolgte jedoch das Aus für das Unternehmen. Nach beruflichen Stationen bei Facebook und in einem eigenen Beratungs-Business ging Hauser nun mit seinem neuen Startup an die Öffentlichkeit: Heylog. Und wieder steht Messaging im Zentrum.

“Wir machen WhatsApp fit für die Logistikbranche von heute”

Heylog hat einen sehr engen Fokus innerhalb der Logistik-Branche gewählt. “Im Tagesgeschäft muss es schnell gehen. Deshalb kommunizieren viele Speditionsunternehmen mit ihren Fahrern und Subunternehmen über Messaging-Dienste wie WhatsApp. Mit Heylog helfen wir, die Kommunikation über WhatsApp strukturiert, effizient und konform mit europäischen Datenschutzstandards zu gestalten”, erklärt Hauser in einer Aussendung. Man speichere dabei alle Daten in Europa und diese könnten vom Disponenten zentral verwaltet werden. “Man könnte sagen, wir machen WhatsApp fit für die Logistikbranche von heute”, so der Gründer.

Speditionen können über diese Oberfläche die Kommunikation mit den Fahrer:innen im Griff behalten | (c) Heylog
Speditionen können über diese Oberfläche die Kommunikation mit den Fahrer:innen im Griff behalten | (c) Heylog

Heylog: Niedrige Einstiegshürde für Speditionen und Fahrer:innen

Über Heylog können Nachrichten direkt in die Sprachen der Fahrer:innen übersetzt werden. Der Messaging-Dienst soll zudem bei der zentralen Verwaltung von Sendungen und dem Austausch von Dokumenten unterstützen. Die Fahrer:innen müssen dazu keine weitere App installieren, sondern können wie gewohnt über WhatsApp, Facebook Messenger und Viber kommunizieren. Die Speditionen sparen sich somit Installationskosten und Integrationsaufwand, meint man bei Startup.

Fahrer:innen kommunizieren weiterhin wie gewohnt über WhatsApp | (c) Heylog

Venture Builder der Schmitz Cargobull Gruppe und Ninepointfive vom Start weg an Bord

Noch scheint die Heylog GmbH nicht im Firmenbuch auf. Gleich zur Gründung holte man sich nun ein Seed-Investment über drei Millionen Euro von einschlägigen Investoren: von KUBIKx, dem Venture Builder der Schmitz Cargobull Gruppe, und dem belgischen VC Ninepointfive. “Die Expertise der Investoren im Aufbau von Logistik Startups ist eine enorme Starthilfe für Heylog, das sich gerade stark mit dem Aufbau des Teams befasst”, kommentiert Bernhard Hauser.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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