28.07.2023

Herausforderung des Recruitings: die Bedürfnisse junger Generationen ernst nehmen

Gastbeitrag. Was Unternehmen wissen müssen, um junge Talente erfolgreich anziehen zu können, schildert medienjobs.at-Geschäftsführerin Annina Haslinger-Galipeau.
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ein Mann mit Hut sitzt in den Bergen und arbeitet auf einem Laptop
Foto: medienjobs.at
kooperation

In einer digitalisierten und vernetzten Welt hat sich das Recruiting von Arbeitskräften erheblich verändert. Traditionelle Jobbörsen sind zwar immer noch ein bewährtes Instrument, um qualifizierte MitarbeiterInnen zu finden. Dennoch ist es für viele Unternehmen heute schwierig offene Stellen zu besetzen. Aber warum?

Das Problem, dass sich auf Jobinserate keine oder nur wenige BewerberInnen finden lassen, liegt nicht am System Jobbörse, sondern an der Tatsache, dass viele Unternehmen den sich verändernden Anforderungen und Bedürfnissen der Generation Z nicht gerecht werden.

Wir befinden uns derzeit in einem Arbeitnehmermarkt. Das wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern, sondern die Problematik noch verschärfen. Die Boomer-Generation verabschiedet sich in die wohlverdiente Pension. Die nachfolgenden geburtenschwachen Jahrgänge können diese Lücke nicht schließen.

Was folgt? Wenige Arbeitskräfte können sich zwischen vielen Stellenangeboten entscheiden. Um erfolgreich zu rekrutieren, müssen Unternehmen in diesem sogenannten Bewerbermarkt also an ihrem Angebot arbeiten, die Bedürfnisse der jungen Generationen ernst nehmen und zu einem modernen und attraktiven Arbeitgeber wachsen.

Aber was bedeutet das jetzt genau?

Die junge Generation legt Wert auf Flexibilität, Work-Life-Balance, eine sinnvolle Tätigkeit und die Möglichkeit Berufliches und Privates miteinander zu vereinbaren. Die starren Arbeitszeitmodelle vieler Unternehmen passen nicht mehr zu den Vorstellungen potenzieller BewerberInnen. Unternehmen müssen erkennen, dass die Umsetzung dieser Vorstellungen aber ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Rekrutierung und Bindung an das Unternehmen ist.

Trotzdem bleiben viele Unternehmen ihren starren Vorgehensweisen treu. Der Arbeitskräftemangel sei schuld. Ja auch, aber gerade deshalb sollten Unternehmen die Chance nutzen für junge BewerberInnen attraktiver zu werden. Der oft angeführte „War for Talents“ ist eben nicht nur eine Floskel. Flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit zu Remote-Arbeit und Home Office dürfen kein Phänomen der Corona Zeit bleiben.

Die Technologie ermöglicht es uns heute in vielen Branchen, von praktisch überall aus zu arbeiten und dennoch produktiv und effektiv zu sein. Auch wir bei medienjobs.at bieten unseren MitarbeiterInnen 100 Prozent Remote-Work. Und es funktioniert! Ich glaube fest daran, dass wir alle davon profitieren.

Unternehmen, die diese Optionen aktiv anbieten, haben einen Wettbewerbsvorteil, wenn es darum geht, junge Talente anzuziehen. Das Vertrauen in die Eigenverantwortung der MitarbeiterInnen und die Schaffung einer Unternehmenskultur, die auf Ergebnissen statt Arbeitsstunden basiert, bilden die Grundlage für erfolgreiches Recruiting.

Die junge Generation ist online sehr aktiv und informiert sich über potenzielle Arbeitgeber in sozialen Medien und Bewertungsplattformen. Unternehmen sollten ihre Arbeitgebermarke durch Employer Branding aktiv gestalten und so eine positive Wahrnehmung bei potenziellen BewerberInnen erzeugen. Dazu gehört auch, dass sie ihre Unternehmenswerte authentisch kommunizieren. Über Social Media können Firmen ihr Bestreben nach einem modernen Arbeitsplatz leicht präsentieren und gleichzeitig viele potenzielle Interessierte erreichen.

Wie klappt es nun also mit den BewerberInnen?

Die Suche nach ArbeitnehmerInnen auf traditionellen Jobbörsen sollte Teil einer umfassenderen Strategie sein. Erfolgreiches Recruiting 2023 braucht die Gestaltung und Umsetzung moderner Unternehmenswerte, authentisches Employer Branding sowie die klassische Präsenz auf Online-Jobbörsen. Gerade Nischen-Jobbörsen mit einem Fokus auf gewünschte Zielgruppen bieten hier einen klaren Vorteil und wenig Streuverlust. Übrigens: Auch eine faire und angemessene Bezahlung hilft, um erfolgreiches Recruiting zu betreiben!


Über die Autorin

Annina Haslinger-Galipeau ist Geschäftsführerin und Gesellschafterin von medienjobs.at

Annina Haslinger-Galipeau ist Gründerin und Teil der Geschäftsleitung von medienjobs.at.

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(c) Propcorn FlexCo

Erst Anfang September gab das Klosterneuburger PropTech-Startup Propcorn AI den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro bekannt. Unter anderem konnte das Unternehmen damals zahlreiche bekannte Investoren wie Hansi Hansmann mit seiner Hans(wo)men Group sowie den VC-Fonds calm/storm rund um Lucanus Polagnoli für sich gewinnen (brutkasten berichtete).

Propcorn erweitert Finanzierungsrunde

Am Donnerstag gab Propcorn nun die Erweiterung seiner Pre-Seed-Runde in Höhe von 200.000 Euro bekannt. Investor der jüngsten Extension ist der niederösterreichische VC tecnet equity. Insgesamt konnte das Unternehmen nun 800.000 Euro raisen.

“Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns nicht nur, unsere technologischen Möglichkeiten auszubauen, sondern auch die nächste Entwicklungsphase unserer Plattform in Angriff zu nehmen. Unser Ziel ist es, die digitale Zukunft des Immobiliensektors maßgeblich zu prägen und als Innovationsmotor zu fungieren”, so Niki Stadler, CEO des Unternehmens.

Das Unternehmen spezialisiert sich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Identifizierung von Nachverdichtungs- und Neubaupotenzialen, um die Berechnung von Quadratmetern zu vereinfachen. Unter anderem sollen so Immobilieninvestitionen optimiert werden. Die Plattform richtet sich an Projektentwickler, Immobilienmakler aber auch Banken, Versicherungen und Fonds sowie Städte und Kommunen.

KI-Plattform soll weiterentwickelt werden

Die Finanzierungsrunde soll dem Startup nun “neue Wachstums- und Innovationspotenziale, darunter die Weiterentwicklung der KI-basierten Plattform, die Ausweitung auf weitere Marktsegmente sowie die Erschließung von neuen Städten” eröffnen.

“Propcorn AI verfügt sowohl über ein sehr erfahrenes, visionäres Team als auch über eine selbstentwickelte Technologie, um einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung des Immobilienmarktes zu leisten,” so Rene Danzinger, Investment Manager bei tecnet equity.

Das Gründungsteam besteht neben CEO Niki Stadler aus CPO Benni Buchta und Bertty Contreras, CTO. Die Founder vereinen Erfahrungen aus der Immobilienentwicklung und Softwareentwicklung. Stadler ist bereits seit über eine Dekade mit der in Wien ansässigen Mantaray Holding in der Immo-Branche tätig und mit Buchta ist ein erfahrener Bauprojekt-Manager im Team. Mit Contreras verstärkt der Chilene als CTO das Team, der Erfahrung im Software Development und der Datenverarbeitung mitbringt.


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