28.01.2020

Hektar Nektar-Bilanz 2019: 12 Millionen zusätzliche Bienen im DACH-Raum

Das Wiener Startup Hektar Nektar legte eine Resümee mit ausgewählten Zahlen zum Jahr 2019 vor. Unter anderem schreibt man sich den Anstieg der Bienenpopulation in Deutschland und Österreich um zwölf Millionen Tiere im Rahmen des "Projekt 2028" auf die Fahnen.
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Hektar Nektar
(c) Hektar Nektar: Die Gründer Martin und Mark Poreda

Liest man eine aktuelle Pressemitteilung des Wiener Startups Hektar Nektar, bekommt man fast den Eindruck, das ursprüngliche Kerngeschäft spielt nur mehr eine untergeordnete Rolle. Das Unternehmen der kununu-Gründer Mark und Martin Poreda legte ausgewählte Zahlen zum Jahr 2019 vor. Dass über den Bienen-Online-Marktplatz in dem Zeitraum rund 2000 Bienenvölker gehandelt wurden, gerät dabei eher in den Hintergrund. Das aber wohl auch, weil das (nicht erwähnte) zugehörige Transaktionsvolumen sich angesichts des Handelspreises für Bienenvölker auf der Plattform noch in Grenzen halten dürfte. Kommendes Jahr sollen es 6000 gehandelte Bienenvölker werden.

+++ Dieses Problem ist genau so groß wie die Klimakrise +++

“Projekt 2028”: So will Hektar Nektar die Bienenpopulation vergößern

Ganz im Vordergrund – übrigens auch auf der Hektar Nektar-Homepage – steht dagegen das 2018 ausgerufene “Projekt 2028”. Die Poreda-Brüder verfolgen dabei das ambitionierte Ziel, die Bienenpopulation im DACH-Raum bis 2028 um zehn Prozent zu steigern. Funktionieren soll das einerseits über ein Sponsoring-Modell, bei dem Unternehmen Imker finanziell bei der Anschaffung neuer Bienenvölker unterstützen können. Andererseits können Privatpersonen “Bienen-Patenschaften” schließen und Honig erwerben.

+++ Mehr zum Thema Impact & Environment +++

Metro, Suzuki und Raiffeisen kauften Bienenvölker für Imker

Auf diese Art habe man im vergangenen Jahr die Bienenpopulation in Deutschland und Österreich um insgesamt zwölf Millionen Exemplare erhöhen können, heißt es von Hektar Nektar. Dazu habe man 75 Partner-Unternehmen, darunter etwa Metro, Suzuki oder Raiffeisen, gewinnen können, die insgesamt 230 Imker mit Bienenvölkern ausstatteten. Für dieses Jahr peile man weitere 250 Partner-Unternehmen und 4000 Privatpersonen als Unterstützer an. Zudem will man 2020 einen Wildbienen-Fonds starten, der gezielt in eigene und fremde Projekte zum Schutz von Wildbienen investiert.

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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