24.10.2024
STARTUP PORTRÄT

Heimwatt: NÖ-Startup verspricht mit Bürgerbeteiligung und Windkraft stabilen Stromtarif

Das niederösterreichische Startup Heimwatt hat sich zum Ziel gesetzt, die österreichische Energieversorgung durch Windkraft neu zu gestalten. Was macht ihr Konzept besonders und welche Pläne verfolgen sie für die Zukunft?
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Projektleiterin Christina Griessler und Entwickler Franz Blochberger (c) Heimwatt

Die Internationale Energieagentur (IEA) berichtete kürzlich von einem signifikanten Anstieg der weltweiten Stromnachfrage. Laut dem Bericht soll der Stromverbrauch in den letzten zehn Jahren sogar doppelt so schnell wie die gesamte Energienachfrage gewachsen sein. Zudem soll auch der Klimawandel die Energiesicherheit gefährden.

In diesen herausfordernden Zeiten ist der Ausbau erneuerbarer Energien besonders wichtig. Hier möchte das Krumbacher Startup „Heimwatt“ aktiv mitwirken. In Zusammenarbeit mit dem Familienunternehmen BLOCH3 entwickelte Heimwatt ein „innovatives Strommodell“, das auf Windenergie basiert und dem Kunden ermöglichen soll, gleichzeitig noch Geld zu sparen. Heimwatt präsentiert sich als das erste österreichweite Bürgerbeteiligungsmodell mit Preisgarantie in dieser Form.

Heimwatt verspricht bis zu 1.000 Euro Einsparung pro Jahr

Das Strommodell von Heimwatt scheint einfach strukturiert: In allen Gemeinden, in denen ein Windrad von BLOCH3 errichtet wird, garantiert das Unternehmen den Haushalten und Betrieben einen Nettopreis von acht bis zwölf Cent pro kWh (zuzüglich Netzkosten). Diese Preisgarantie gilt über die gesamte Laufzeit des Windparks von etwa zwanzig Jahren, ohne Anpassungen durch Inflation oder Bindefristen. Laut Heimwatt bedeute das, dass die Strompreise stabil bleiben und die Menschen währenddessen jedes Jahr Geld sparen.

Zum Vergleich: Der derzeitige durchschnittliche Netto-Fixstrompreis liegt bei rund 21 Cent pro kWh. Laut Angaben des Unternehmens kann ein Haushalt mit vier Personen durch Heimwatt jährlich bis zu 432 Euro einsparen. Im Kontext der gestiegenen Strompreise der letzten Monate behauptet Heimwatt, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit ihrem Tarif sogar bis zu 1.000 Euro pro Jahr sparen könnte.

Windräder von Heimwatt sollen jährlich 102.000 Tonnen CO2 einsparen

Die Idee eines regionalen und nachhaltigen Stromanbieters stammt von Geschäftsführer Franz Blochberger, der sich gemeinsam mit seinen Brüdern Martin und Andreas eine Mission aufnahm: Der „schonende Umgang mit heimischen Ressourcen und die Bereitstellung nachhaltiger Energien“. Das Startup „Heimwatt“ würden die Brüder daher als „soziales Projekt“ verstehen. Ihr Ziel ist es, „alle Menschen in einer Gemeinde unabhängig von Strom-Importen aus dem Ausland und hohen Energiepreise zu machen“.

Heimwatt ist Teil der BLOCH3-Gruppe, welche für die Entwicklung und den Betrieb von Windkraftanlagen verantwortlich ist. Während BLOCH3 bereits 2005 von den Brüdern Blochberger gegründet wurde, wurde Heimwatt erst im März 2024 von ihnen ins Leben gerufen. Das Startup ist vollständig bootstrapped und somit von den Blochberger-Brüdern finanziert. Diese Unabhängigkeit sei ihnen besonders wichtig, um so „langfristige stabile Stromtarife anzubieten, ohne auf kurzfristige Renditen von Investoren angewiesen zu sein“.

Die Windkraftanlagen vom regionalen Stromanbieter Heimwatt produzieren rund 230.000 Megawattstunden und versorgen über 66.000 Haushalte. Dadurch werden laut dem Unternehmen jährlich 102.000 Tonnen CO2 eingespart. Das würde etwa einem CO2-Ausstoß von 54.000 PKWs im Jahr entsprechen.

Ein weiterer Schritt in die grüne Zukunft

Das langfristige Ziel des Familienunternehmens ist es, die Energieversorgung nachhaltig zu verbessern und Regionen in Österreich energieunabhängig zu machen. Inzwischen haben bereits einige Gemeinden in Österreich, wie die Marktgemeinde Trumau, Sulz im Weinviertel und Russbach, die Windkraftanlagen installiert. Doch das ist erst der Anfang: In den kommenden Jahren seien österreichweit weitere Windparks geplant. Zudem arbeitet das Startup an Lösungen für städtische Gebiete, um auch dort grünen Strom anzubieten. Für Heimwatt ist es „noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität. Aber jede in Betrieb genommene Windkraftanlage ist ein Schritt in die richtige Richtung“.

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Dmitrij Uskov (COO Bybit EU), Ben Zhou (CEO Bybit), Mazurka Zeng CEO Bybit EU) und Georg Harer (Head of Legal COO Bybit EU)
Dmitrij Uskov (COO Bybit EU), Ben Zhou (CEO Bybit), Mazurka Zeng CEO Bybit EU) und Georg Harer (Head of Legal COO Bybit EU) | Foto: Bybit

Erstmals angekündigt wurde es vergangenen Herbst – die in Singapur gegründete Kryptobörse Bybit plant ihre Europa-Zentrale in Wien. Im Mai dieses Jahres gab das Unternehmen dann bekannt, eine Lizenz gemäß der EU-Verordnung „Markets in Crypto-Assets“ (MiCAR) von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) erhalten zu haben (brutkasten berichtete).

Am heutigen Donnerstag stellte Bybit nun sein Wiener Büro und sein Leadership-Team für den europäischen Markt offiziell vor. Dazu fand sich auch Bybit-CEO und Mitgründer Ben Zhou im 46. Stock des DC-Towers in der Wiener Donaucity im 22. Gemeindebezirk ein.

EU-Leadership-Team vorgestellt

„Mit Bybit EU verbinden wir Innovation mit Regulierung und bauen ein sicheres, nutzerzentriertes Krypto-Ökosystem mitten im Herzen Europas“, schilderte Zhou den eigenen Anspruch der Börse für die Aktivitäten in der EU. Geführt wird Bybit EU von Mazurka Zeng, die als CEO fungiert. Sie ist seit 2021 bei Bybit und federführend am Aufbau des Standorts in Wien beteiligt. Ihr zur Seite stehen in der Geschäftsführung Dmitrij Uskov als COO und Georg Harer als Head of Legal.

Uskov war zuvor unter anderem für den Konkurrenten Binance, für die Neobank Revolut und das Fintech Curve tätig. Der Österreicher Harer wiederum war im September 2024 der erste Angestellte von Bybit in Österreich, „bevor wir überhaupt ein Büro hatten und einen Tag, nachdem wir die Firma angemeldet haben“, wie er erzählte. Der frühere Rechtsanwalt beschäftigt sich laut eigenen Angaben seit 2012 mit Kryptowährungen.

Bybit-EU-CEO: „Wien bewusst gewählt“

„Wien wurde bewusst als Standort für den europäischen Hauptsitz gewählt – dank seiner zentralen Lage, der starken rechtlichen und finanziellen Infrastruktur und des Zugangs zu hochqualifizierten, mehrsprachigen Fachkräften“, begründete Bybit-EU-Chefin Zeng in einer Erklärung die Entscheidung für die österreichische Hauptstadt. „Österreichs progressive Haltung zu Innovation im Finanzbereich und das sich entwickelnde Sandbox-Modell für digitale Vermögenswerte machen den Standort zu einem idealen Ausgangspunkt für paneuropäische Kryptodienstleistungen“, führte sie weiter aus.

Weltweit hat Bybit nach eigenen Angaben 72 Mio. Nutzer:innen. Die internationale Unternehmenszentrale liegt in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Aktuell 15 Personen am Wiener Standort

Die von der FMA erteilte MiCAR-Lizenz ermöglicht es Bybit nun auch, seine Krypto-Angebote im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) mit Ausnahme Maltas anzubieten und aktiv zu bewerben. Malta lasse man bewusst außen vor, da der Markt strategisch derzeit nicht interessant sei, begründete CLO Harer auf brutkasten-Anfrage.

Der Standort in Wien soll in den kommenden Jahren jedenfalls kräftig wachsen. Aktuell sind dort rund 15 Personen beschäftigt. Langfristig kündigte Bybit an, über 100 Personen in Wien beschäftigen zu wollen.

Auf Rückfrage von brutkasten wollte sich Bybit-EU-Chefin Zeng aber nicht auf diese Zahl oder einen konkreten Zeitplan festlegen. Man sehe sich als „Startup“, sagte Zeng und es werde auch in anderen Märkten in der EU eingestellt. Klar sei aber, dass das Büro in Wien „größer und größer“ werde. Bybits internationaler CEO Ben Zhou ergänzte, dass die „zentralen Dienstleistungen“ jedenfalls in Wien sein würden – etwa die Bereiche Know Your Customer (KYC) und Anti-Money Laundering (AML).

Bybit: Präsenz von Bitpanda und KuCoin in Wien „ein Vorteil“

Die Ansiedelung von Bybit stärkt die Position Wiens als Standort für Krypto-Unternehmen in Europa. Mit KuCoin hat Anfang des Jahres eine weitere internationale Kryptobörse angekündigt, ihre EU-Zentrale in Wien zu eröffnen. Mit Oliver Stauber, dem früheren Chief Legal Officer (CLO) von Bitpanda, und Christian Niedermüller, dem vormaligen CEO der Luxemburger Kryptobörse Blocktrade, hat das in China gegründete Unternehmen dafür zwei prominente Namen der heimischen Szene gewonnen (brutkasten berichtete). KuCoin und ByBit stoßen in Wien zudem mit Bitpanda auf einen dominanten Player, der seit der Gründung in Wien angesiedelt ist.

Bei Bybit betrachtet man die Präsenz von Bitpanda und KuCoin positiv, wie Europa-Chefin Zeng auf brutkasten-Rückfrage sagt: „Es ist ein Vorteil, weil wir hier einen lokalen Akteur haben, der auch hilft, Krypto dem traditionellen Bankensystem näherzubringen. Als Bybit arbeiten wir mit Partnern und mit dem Ökosystem. Wir müssen gemeinsam den Menschen näherbringen, was Krypto ist“.

Bybit-CEO Zhou ortet Krypto-„FOMO“ bei Banken

Apropos traditionelles Bankensystem. Dort ortet Bybit-CEO Ben Zhou durchaus Interesse am Krypto-Thema: „Offensichtlich wollen sie nicht außen vorgelassen werden, da gibt’s ein bisschen FOMO.“ Dass Krypto ein Trend in der jüngeren Generation sei, werde wahrgenommen. Aber: „Wir stehen nicht im Wettbewerb zu Banken. Krypto wird Geld revolutionieren, aber Geld hat eben mit Banken zu tun“.

Banken mit denen er gesprochen habe, würden die Chancen sehen, seien gleichzeitig aber auch vorsichtig: „Sie wollen verstehen, wie wir operieren, wie unsere Prozesse sind.“. Wenn es um Anti-Geldwäsche oder andere Vorgaben gehe, „müssen wir wortwörtlich dieselben Standards erfüllen wie Banken“. Seine Schlussfolgerung: „Mit der MiCAR-Lizenz gibt es keinen objektiven Grund mehr, nicht mit einem Krypto-Unternehmen, das eine solche Lizenz hat, zu arbeiten.“

Büro soll mit „Open-Office-Konzept“ offen für Krypto-Community sein

Neben dem Bankensystem sind für Bybit aber auch die Kontakte zur Krypto-Community wichtig. Man verfolge eine „Community-First-Philosophie“, heißt es in einer Ankündigung der Börse. Im Wiener Büro implementiere man daher ein „Open-Office-Konzept“. Heißt konkret: Es soll externen, aber der Krypto-Community zugehörigen Personen die Möglichkeit bieten, sich dort zu vernetzen und zusammenzuarbeiten. „Das Büro soll nicht nur Arbeitsstätte, sondern auch lebendiger Hub für Dialog, Wissensaustausch und branchenübergreifende Innovation in einem regulierten Umfeld sein“.

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