26.10.2018

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

Startup-Nation Österreich? Wir greifen für unsere Betrachtung anlässlich des Nationalfeiertags in die Klischee-Kiste und rollen das Thema anhand der Bundeshymne auf.
/artikel/heimat-grosser-startups
Heimat bist du großer Startups - Bundeshymne
(c) fotolia.com - A. Karnholz

Einige große Startups hat Österreich bereits hervorgebracht. Und es werden laufend mehr, die sich zu den Großen zählen können. Aber dann doch nicht zu den ganz Großen. Steht uns unsere Mentalität im Wege? Oder ist es die alte Leier: “Wir sind ja nur ein kleines Land”? Vielleicht hilft uns ja unsere Bundeshymne bei der Erläuterung dieser Frage zur Heimat weiter.

+++ Ein Startup namens Österreich: Mit Rebranding und Investments zum Erfolg +++

Land der Berge

Wir haben sie: Die GipfelstürmerInnen. Rauf auf den Berg! Und dann? Bei den ganz Großen ist der Berggipfel erst die Abschussrampe. Sky is the limit. In Österreich wähnt man sich im Normalfall am Ziel, wenn das Gipfelkreuz erreicht ist. Das ist der Ort, wo unsere unzähligen Weltmarktführer und Hidden Champions verweilen. Schlecht ist das gewiss nicht. Aber es geht eben noch mehr.

Land am Strome

Trends erkennen und mitgehen. Auch das kann man hierzulande gut. Österreichische Unternehmen liefern die Technologien und Dienstleistungen, die es unter den gegebenen Umständen braucht. Dadurch sind viele groß geworden. Aber nicht ganz groß. Man ahnt es wohl bereits: Die ganz großen starten nämlich meist damit, dass sie gegen den Strom schwimmen. Man nennt es Disruption.

Land der Äcker

“Ein Feld beackern” ist eine beliebte Metapher in der Business-Welt. Die Frage ist: Arbeitet man auf einem bestehenden Feld, oder erschließt man ein neues? Wenn es nämlich gelingt, ein attraktives Feld zu erschließen, finden sich viele andere, die es beackern wollen. So wird man ganz groß.

Land der Dome

Oder ist es vielleicht die Tradition, die in unserer Heimat Österreich oft im Wege steht? Wir haben viele dieser Dome – alter, traditionsreicher Großunternehmen die man erhalten will, auch von politischer Seite. Einen neuen Dom bauen? Dafür muss man erst einmal die Baugenehmigung bekommen. Und den Sanktus der Obrigkeiten.

Land der Hämmer, zukunftsreich

Dabei hat Österreich wundervolle Voraussetzungen. Unser Land ist eine Industrie-Nation. Große Cluster wichtiger Branchen, CEE-Hauptquartiere großer Konzerne – hier kann man andocken. Vielleicht gelingt es ja, den Hammer neu zu erfinden. Dann ist das Business sicher zukunftsreich.

Heimat großer Töchter und Söhne

Und eines ist klar. Es krankt nicht an den Founder-Persönlichkeiten. Es gibt hierzulande genügend Leute mit dem Potenzial, ganz nach oben zu kommen. Oft starten sie aber erst so richtig durch, wenn sie ins Ausland gehen – das gilt nicht nur für den Startup-Bereich. Wir sollten lernen, daran zu glauben, dass auch die ganz Großen aus Österreich kommen können.

Volk begnadet für das Schöne

Denn wir haben eine ausgeprägte kreative Szene. Und viele innovative Köpfe. Die (schönen) Ideen sind da. Und auch das Know-How ist da. Es sind Vertrauen und Risikobereitschaft, an denen es oft mangelt. Es gilt, das enorme kreative Potenzial des Landes zu heben. Dazu muss auch (deutlich mehr) Geld in die Hand genommen werden.

Vielgerühmtes Österreich

Und dieses Geld ist da – hier, in einem der reichsten Länder der Welt. Einem Land mit großartiger Lebensqualität, die Fachkräfte aus dem Ausland anziehen kann. Einem Land mit stabilen Systemen, die für Sicherheit sorgen. Einem Land, dass durchaus das Potenzial hat, die Startup-Nation zu sein, die es eigentlich eh sein will.

Deine ungelesenen Artikel:
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Heimat bist du großer Startups – eine Betrachtung zum Nationalfeiertag