25.03.2021

Hedgefonds-Manager: Deshalb wird die US-Regierung Bitcoin “sehr wahrscheinlich” verbieten

Ray Dalio ist eine der einflussreichsten Stimmen in der Finanzbranche. Der Hedgefonds-Manager sieht eine "gute Wahrscheinlichkeit", dass die US-Regierung Bitcoin verbieten wird.
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Hedgefonds-Manager Ray Dalio hält ein Bitcoin-Verbot für wahrscheinlich.
Hedgefonds-Manager Ray Dalio hält ein Bitcoin-Verbot für wahrscheinlich. | Foto: Harry Murphy/Web Summit via Sportsfile (CC BY 2.0)

Ray Dalio gilt nicht umsonst als eine der einflussreichsten Stimmen der Finanzbranche: Der Hedgefonds-Manager hat einen jahrzehntelangen Track Record, der ihn unter anderem in die Top 30 der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt brachte. Die Diskussion mit der Krypto-Community scheut der Gründer von Bridgewater Associates auch nicht. Jetzt äußerte er sich wieder zu Bitcoin – mit einer pessimistischen Prognose.

Parallele zu Goldverbot in den 1930ern

Es gebe eine “gute Wahrscheinlichkeit”, dass die US-Regierung Bitcoin verbieten werde, sagte Dalio in einem Interview mit Yahoo Finance. Dies sei in den 1930er-Jahren mit Gold geschehen – und könne nun wieder passieren. Damals habe die Regierung das Edelmetall als eine mit dem Dollar konkurrierende Wertanlage gesehen – die sie nicht akzeptieren wollte.

Verbot unter bestimmten Umständen “sehr wahrscheinlich”

Bei Bitcoin könnte es nun ähnlich laufen, vermutet Dalio. Jedes Land behüte sein Monopol über die Kontrolle des Geldangebots und der -nachfrage. “Sie wollen nicht, dass andere Gelder im Umlauf sind oder Konkurrenz machen, weil Dinge außer Kontrolle geraten können. Daher denke ich, dass es – unter bestimmten Umständen – sehr wahrscheinlich sein wird, dass Bitcoin genauso verboten wird wie Gold verboten worden ist”.

Dalio verwies dazu auch auf die aktuellen Versuche der indischen Regierung, Bitcoin und allgemein den Handel mit Kryptowährungen zu untersagen. Ein Verbot würde die Nachfrage nach Bitcoin sehr wahrscheinlich einbrechen lassen.

Dalio ist jedoch kein grundsätzlicher Bitcoin-Kritiker und äußerte in dem Interview auch positive Punkte: So sagt er etwa, dass sich die Kryptowährung über die vergangenen zehn Jahre bewiesen habe. Sie sei nicht gehackt worden und habe daher im Großen und Ganzen auf einer operativen Basis funktioniert. Bitcoin habe auch eine bedeutende Anhängerschaft aufbauen können. Es sei in einem Sinne ein alternativer Wertspeicher.

Schon 2020 Diskussion mit Krypto-Community

Bereits Ende 2020 war Dalio in eine Debatte mit der Krypto-Communty geraten. Ausgelöst hatte er diese durch Aussagen, wonach Kryptowährungen seiner Ansicht nach “nicht auf die Art erfolgreich sein werde wie sich die Leute das erhoffen”. Schon damals stellte er die Möglichkeit eines Bitcoin-Verbots in den Raum.

Nach einiger Kritik schrieb er auf Twitter: “Es könnte sein, dass ich zu Bitcoin etwas übersehen habe, dann würde ich gerne korrigiert werden” – eine Aufforderung, der viele “Bitcoiner” liebend gerne nachkamen. In den folgenden Monaten schien Dalio in verschiedenen Wortmeldungen Bitcoin gegenüber tatsächlich positiver gestimmmt. Ende Jänner veröffentlichte er auf der Website von Bridgewater einen Essay, in dem er differenziert die Vor- und Nachteile von Bitcoin diskutierte. 2017 hatte er Bitcoin noch als “Blase” und als keinen effektiven Wertspeicher bezeichnet.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Maimuna Mosser, Country Director Google Austria & Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband
Maimuna Mosser, Country Director Google Austria & Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband (c) Brutkasten

Künstliche Intelligenz hat in den letzten Jahren vor allem die digitale Welt geprägt. Weniger bekannt jedoch ist der Einfluss auf den österreichischen Handel. Neben Automatisierungsprozessen im Supply Management findet generative KI auch im Bereich des Costumer Care.

Am Dienstag versammelten sich deshalb Maimuna Mosser, Country Director Google Austria, Rainer Will, Geschäftsführer österreichischer Handelsverband und Joerg Bauer, Managing Director Sales, MediaMarkt Österreich für eine Pressekonferenz.

Dabei ging es nicht nur um die vom Google implementierten Anwendungen und wie diese von Konsument:innen verwendet werden, sondern auch konkret um den Einfluss von KI auf den österreichischen Handel und wie die MediaMarktSaturn Retail Group intern KI verwendet.

Konsument:innen informieren sich mehrheitlich online

“Unsere Fragen drehen sich einfach laufend darum: Wie können wir KI nutzen und was kann es bringen?”, sagt Maimuna Mosser, CEO von Google Austria, und betont die Wichtigkeit von Google für den Handel: im europaweiten Ranking der Suchmaschinen sprechen Konsument:innen Google das meiste Vertrauen aus. Das spiegelt sich auch in den Suchanfragen wider. Rund 61 Prozent der österreichischen Nutzer:innen informieren sich laut Smart Shopping Studie online nach neuen Produkten.

Um diese Menge an Anfragen präzise zu beantworten, greift Google wenig überraschend auf die Unterstützung durch KI-Modelle zurück – laut Mosser gilt das für alle Google Produkte. So auch für die Visuelle Suchengine “Google Lens”, also die Suche in reiner Bildform. “Wir haben rund 12 Milliarden visuelle Anfragen im Monat und davon ist bereits jede vierte kommerziell”, so Mosser.

Daneben gibt es auch im Bereich der Google Ads Neuerungen: Konkret wurde von Mosser hierbei die Anwendung von KI in der Tourismusbranche genannt, beispielsweise zur Erstellung statischer, neuartiger Bildern von Hotelzimmern auf Basis bereits vorhandener. Ob es für die Unternehmen am Ende tatsächlich hilfreich ist, ihre Bilder von einer KI zu generieren, sei dahingestellt.

“Der Handel war immer ein Innovationstreiber”

Erst im Juli dieses Jahres wurde eine von Google in Auftrag gegebene Studie der Implement Consulting Group veröffentlicht, welches Österreich bei gleicher Resourcennutzung ein potentielles Wirtschaftswachstum von 35 bis 40 Milliarden Euro rein durch die Nutzung von generativer KI zuschreibt. Das entspräche acht Prozent des BIP über die nächsten zehn Jahre – brutkasten berichtete.

Dieses Möglichkeit im volkswirtschaftlichen Wachstum liegt vor allem an der österreichischen Bereitschaft für Innovationen, angetrieben durch den Handel, meint Rainer Will vom österreichischen Handelsverband. “Man erkennt, dass unsere Unternehmen schon wahrgenommen haben, wie wichtig Innovation ist. Der Handel war immer ein Innovationstreiber”, so Will.

KI ist bereits bei 52 Prozent der Händler im Einsatz, wenn auch nur geringfügig wie etwa bei der Generierung von Produktbeschreibungen. Rund 37 Prozent der Händler verwenden KI-Tools breitflächig, etwa in der Prozesskette, beim Sortimentsmanagement oder auch im Marketing.

Die Studie der Implement Consulting Group zeigt im Trend eine klare Aufwärtsbewegung: 45 Prozent der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren in Künstliche Intelligenz zu investieren. Rund ein Drittel der österreichischen Unternehmen erwarten einen signifikanten Produktivitätsschub durch den Einsatz von generativer KI, wodurch etwa 2,8 Millionen Arbeitsplätze in Österreich künftig unterstützt werden können.

KI-Einsatz bei MediaMarkt & Saturn

Handelsunternehmen wie MediaMarkt & Saturn stellen sich die Frage: “Wie können wir hier diesen technischen Vorteil auch für uns nutzen?”, so Joerg Bauer. MediaMarkt & Saturn zählt sich zu den 37 Porzent, welche die breitflächige Anwendung von KI bereits implementierte.

Allem voran verwendet das Handelsunternehmen eine KI-basierte, interne Suchmaschine für Mitarbeiter:innen, welche firmeninterne Prozesse über einen Chat-Assistenten erklärt. Dieser soll vor allem vielschichtige SharePoint-Seiten obsolet machen.

Im Bereich Costumer Care spricht Bauer von First Level Support über einen Chat- & Voicebot welcher die Interaktion zu Kund:innen erleichtert. Im Kundenservice kommen diese Bots zum Einsatz, um Anfragen zu Öffnungszeiten, Rückgabeverfahren und Produktinformationen zu beantworten. Auch für Produktempfehlungen sowie bei SEO-Inhalten auf der Website verwendet der Konzern KI. 

Ziel des Handelsunternehmens ist es, einen generativen KI Costumer-Care-Hub zu entwickeln, welcher durch Echtzeitübersetzungen und durch Anpassung der Tonalität auf Emotionen der Konsument:innen reagieren kann. Zusätzlich soll der Costumer-Care-Hub unzeitgemäße Bedienungsanleitungen ersetzen und dem Handelsunternehmen, zeitaufwendige Support Anrufe aussparen. Dennoch spricht Bauer die menschliche Kundenberatung des Unternehmens nicht ab.

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