28.07.2016

Wenn die Hausbank Wachstum blockiert: Finnest startet in Deutschland durch

Seit Joerg Bartussek und Günther Lindenlaub 2015 ihr Startup Finnest gegründet haben, geht es für sie steil bergauf. Jetzt wollen die beiden Österreicher auch den deutschen Markt erobern.
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(c) Finnest (Screenshot Twitter): Die Gründer von Finnest wollen auch den deutschen Markt erobern.

Das österreichische Fin-Tech Startup Finnest hat seine erste Finanzierungsrunde mit deutschen Anlegern abgeschlossen und feiert damit den erfolgreichen Einstieg in den deutschen Markt. Die Crowdinvesting-Plattform aus der Speedinvest-Schmiede will nun auch in Deutschland etablierten Unternehmen eine alternative Finanzierungsform zur Verfügung stellen.

Anleger können dabei ihr Geld in Mittelstands-Firmen investieren und selbst die jährliche Mindestverzinsung festlegen. Das Unternehmen wählt dann die attraktivsten Angebote aus. Finnest richtet sich aber lediglich an Betriebe, die schon zehn Jahre im Geschäft sind, und mindestens zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr machen. Startups oder Projekte können über das Portal nicht finanziert werden. „Wir sind extrem wählerisch, wenn es darum geht, ein Unternehmen auf die Plattform zu lassen“, sagt Gründer Joerg Bartussek. Dadurch erhöhe sich auch die Sicherheit für die Anleger.

Firmenwachstum ohne Banken

Mit dem Geschäftsmodell möchte Finnest vor allem eine Ergänzung zu den Hausbanken der Unternehmen darstellen, die es Firmen oft schwer machen würden, zu wachsen, sagt Bartussek. Unternehmen wie Biogena, Samina oder die Hotelkette Harry’s Home haben die Plattform bereits genutzt. Auch soll über Finnest die größte Crowd-Investing Transaktion, die es in Österreich jemals gegeben hat (1,3 Millionen Euro in 21 Tagen), stattgefunden haben, erzählt der Gründer.

Redaktionstipps

Steigende Transaktionssumme

Mit einem erfolgreichen Beta-Test in Deutschland konnte das Startup zeigen, dass es alle rechtlichen Vorgaben vollständig erfüllt und der Ansatz auch in Deutschland funktioniert. Die durchschnittliche Transaktionssumme betrage derzeit rund eine Million Euro, mit dem Eintritt in den deutschen Markt soll eine rasche Steigerung erzielt werden.

Derzeit betreiben Bartussek und sein Co-Gründer Günther Lindenlaub das Startup noch von Wien aus. Nach der Expansion soll es nun aber bald auch Standorte in Deutschland geben.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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