29.11.2024
KOCHENDES SPIEL

Gustoly: Wiener Startup kombiniert Spieleabend mit Vier-Gänge-Menüs

Krimi-Dinner war gestern: Das neue Wiener Startup Gustoly macht das gemeinsame Kochen zum Spieleabend und bietet Kochboxen mit Vier-Gänge-Menüs an.
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Das Startup Gustoly verspricht ein spielerisch leicht gekochtes Vier-Gänge-Menü (c) Gustoly

Zu viele Köche verderben den Brei, aber nicht das Spiel, richtig? Eine spielerische Antwort auf diese Frage hat das Wiener Startup Gustoly, das im April dieses Jahres rund um Geschäftsführer Thomas Dirnbauer gegründet wurde.

Damit bei sozialen Treffen rund um Freundschaft und Familie nicht über das Einkaufen und Essen-Kochen diskutiert werden muss, hat sich das Startup vorgenommen, das gemeinsame Kocherlebnis integrativ zu gestalten.

Kocherlebnisboxen als Geschäftskern

Mit dem Konzept von Gustoly verderben zu viele Köche ab sofort nicht mehr den Brei: Das Startup übernimmt Planung und Gestaltung eines Dinnerabends unter Familie oder Freunden. Gustoly verkauft nämlich sogenannte “Kocherlebnisboxen”, in der sich Zutaten, Rezepte und eine Anleitung mit Rollenverteilung für ein Vier-Gänge-Menü befinden.

Die Boxen von Gustoly sind in fünf unterschiedlichen Ausführungen erhältlich – darunter vegane, vegetarische und fleischhaltige Variationen. Das Kochen wird dabei zum Inhalt des Spieleabends. Das Startup wirbt damit, “im Rahmen eines entspannten Spieleabends fast wie nebenbei ein Vier-Gänge-Menü” zu produzieren.

Vier Gänge, vier Rollen und viele Kochlöffel

Die Gustoly-Kochbox enthält neben den benötigten Lebensmitteln und einer Schritt-für-Schritt-Anmeldung auch vier Rollen, die unter den Teilnehmenden aufgeteilt werden. Die Spieler:innen werden damit zum bzw. zur Chefköch:in, “Schnippler:in”, “Bräter:in” oder “Designer:in”. Durch das Erledigen von Aufgaben sammelt jede Rolle Punkte in Form von Kochlöffeln. Wer am Ende die meisten Kochlöffel gesammelt hat, gewinnt.

Die Kocherlebnisbox inklusive Anleitung und Zutaten (c) Gustoly

Aus den aufgeteilten Kochschritten entsteht am Ende ein Vier-Gänge-Menü. Die Koch- und Rezeptboxen sollen sich sowohl für Kochanfänger:innen als auch für Hobbyköch:innen eigenen. Die angebotenen Menü-Variationen umfassen unter anderem die veganen Varianten “Back to the Roots” und “Nicht Fisch & Nicht Fleisch” mit einem Rote-RübenTatar, Teriyaki Melanzani auf Hummus und Mousse au Chocolat.

Die vegetarische Variante findet sich unter den Namen “Orange is the New Black”, während die Fleischvariationen unter den Namen “Die wilde Kaiserin” und “Bunte Schweinerei” Eingang in die Kochbox von Gustoly finden. Die Menüs bestehen aus mit Honig-gerösteten Karotten mit Feta, Schweinslungenbraten mit Kartoffel-Sellerie-Püree und einer Schoko-Chili-Sauce, Tafelspitz sowie selbst gemachten Milchschnitten.

Das Endergebnis der “Bunten Schweinerei” von Gustoly (c) Gustoly

Gratis Lieferung in ganz Österreich

“Wir freuen uns sehr, dass uns mit Gustoly der Weg in die Selbstständigkeit gelungen ist”, erzählen die Gründer:innen Thomas und Julia Dirnbauer. Das Ziel der Co-Founder ist es, “die Geselligkeit des Zusammen-Kochens mit dem Spaß eines Spieleabends zu verbinden”, heißt es per Aussendung.

Die Kochboxen können auf der Website des Startups bestellt werden. Zugestellt werden sie am gewünschten Lieferdatum der Kund:innen. Die Lieferdauer beträgt mindestens 48 Stunden, heißt es von Gustoly. Zugestellt wird durch die Österreichische Post AG österreichweit gratis, wie das Startup in einer Aussendung vermeldet. Überdies bietet Gustoly auch Wertgutscheine an – ebenfalls über die Website des Startups bestellbar.

Die Kochboxen – koch- und essbar für vier Personen – befinden sich in einem Preissegment von 89,99 bis 119,99 Euro. Darüber hinaus spricht das Gründerteam Dirnbauer an Regionalität und Nachhaltigkeit: Die Zutaten der Kochboxen sollen “von Bauernhöfen aus der Region” stammen.

“Zu wissen , wo unsere Lebensmittel stammen, ist uns ein besonderes Anliegen, da wir so die hohe Bio-Qualität unserer Menüs am besten sicherstellen können”, sagt Co-Founder Thomas Dirnbauer. Nach Angaben des Gründers strebt das Unternehmen “möglichst kurze Lieferwege an” und man habe “viele Lieferbetriebe persönlich besucht.”

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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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