13.05.2024
KLIMAWANDELANPASSUNG

Greenpass präsentiert KI-basierten grünen Pass für klimasichere Immobilien

Das ClimateTech-ScaleUp greenpass präsentiert den greenpass Check für klimasichere Immobilien und Portfolios, um die steigenden ESG-Anforderungen rund um die EU-Taxonomie und Nachhaltigkeitsberichterstattung zu erfüllen.
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Greenpass
(c) greenpass- En "Grüner Pass" für klimasichere Immobilien.

Die KI-basierte SaaS-Lösung von Greenpass bewertet die maßgeblichen Themen Klimawandelanpassung, Klimaschutz und Klimarisiken und gibt dazu noch Infos zu Finanzen und Anpassungsmaßnahmen innerhalb von Sekunden, so der Claim. Zudem helfe der greenpass Check Risiken zu reduzieren und gleichzeitig die Klimaresilienz, den Immobilienwert sowie die Rendite zu maximieren. Die Ergebnisse werden im Grünen Pass für Immobilien zusammengeführt und sollen die Grundlage für die EU-weiten Berichtslegungs- und Offenlegungsverpflichtungen liefern.

Greenpass: “Klimasicherung all-in-one”

In Österreich wurden nämlich allein in den letzten sieben Monate fünf neue Temperaturrekorde verzeichnet. Darunter der früheste Hitzetag mit mehr als 30 °C Anfang April. Neben dem Thema Klimarisiken und deren Auswirkungen scheint der Klimaschutz rund um CO2, Energie und Dekarbonisierung in der Gesellschaft längst angekommen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Initiativen, Unternehmen und Softwarelösungen für Klimarisiko und Klimaschutz, die Immobilienentwickler und Investoren neben den komplexen Fragestellungen der ESG und Nachhaltigkeitsberichterstattung vor Herausforderungen stellen.

Mit dem greenpass Check müssten sich Immobilienentwickler und Investoren nicht zwischen Klimarisiko, Klimaschutz oder Klimawandelanpassung entscheiden oder fragmentierte Lösungen mühsam zusammenführen, sondern sie können die Themen “gesamtheitlich und effizient für die erfolgreiche Klimasicherung all-in-one berücksichtigen”, so per Aussendung.

Klimasicherung sei dem Scaleup nach ein Prozess, der Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in die Entwicklung von Infrastrukturprojekten integriert. Die EU hat dafür technische Leitlinien mit gemeinsamen Grundsätzen und Praktiken für die Identifizierung, Klassifizierung und das Management physischer Klimarisiken (bei der Planung, Entwicklung, Durchführung und Überwachung von Projekten) festgelegt.

Dabei wird die Dokumentation und Überprüfung von Klimasicherungsformen als wesentlicher Teil der Begründung für Investitionsentscheidungen angesehen und ist Teil der EU-Taxonomie sowie CSRD-Berichterstattung.

Klimaresilienz stärken

Mit greenpass Check sein es nun möglich, Immobilien dank KI “gesamtheitlich und mit minimalen Datenanforderungen innerhalb von Sekunden” hinsichtlich Klimasicherung zu prüfen.

Konkret können hier, basierend auf KPIs, Klimaschutz- und Anpassungsbemühungen hinsichtlich Investition (CAPEX) und Betrieb (OPEX) optimiert werden, um die Rendite sowie den Immobilienwert zu maximieren.

Risiko, Anpassung und Finanz

Im Themenbereich Klimarisiko werden hierzu standortbasiert auf globalen Datenbanken 28 physische Klimarisiken für die heutigen als auch zukünftigen Klimabedingungen bewertet, wie z.B. Hitzestress, Tropennächte, Waldbrände, Tornados, Überschwemmungen oder Erdbeben.

Im Bereich Klimawandelanpassung hingegen werden die Themen Klima, Wasser, Luft und Biodiversität mit mehr als 20 numerischen KPIs, wie z.B. der Thermische Komfort, Abflussbeiwert, CO2-Speicherung, Blatt- und Grünfläche, bewertet.

Bei Finanzen werden auch die Kosten für Klimaanpassungsmaßnahmen berechnet. Neben den finanziellen Kennzahlen bekommen User:innen folglich individuelle Maßnahmen für eine erfolgreiche Klimasicherung geliefert.

Greenpass: 45 Maßnahmen

Im Detail schlägt die KI in einem Katalog von 45 Maßnahmen die “effizientesten Maßnahmen zur Reduktion der identifizierten Klimarisiken inklusive Kosten- bzw. Nutzen-Effizienz für Klimaschutz und Klimawandelanpassung” vor, wie etwa Heizsystem- oder Fenstertausch, Baumpflanzungen, Dach- oder Fassadenbegrünung.

“Klimasicherung war noch nie einfacher”, sagt Co-Founder und greenpass-CEO Florian Kraus. “Anstatt mit einzelnen Insellösungen können Immobilien nun gesamtheitlich und effizient mit minimalen Datenanforderungen hinsichtlich den wichtigen und zeitgemäßen Themen rund um Klimaschutz und Klimawandelanpassung bewertet und dank natürlicher und künstlicher Intelligenz gleichzeitig auch ökonomisch sowie hinsichtlich Kosten/Nutzen und ESG optimiert werden.”

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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