01.07.2020

Google kauft North, ein Startup mit Fokus auf Augmented-Reality-Brillen

Die Akquisition von North durch Google legt die Vermutung nahe, dass die Pläne rund um Google Glass ausgebaut werden.
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Die AR-Brille von North - Parallelen zu Google Glass.
Die AR-Brille von North - Parallelen zu Google Glass. (c) North

Google hat bestätigt, dass es North, ein kanadisches Unternehmen für Augmented Reality (AR)-Wearables übernommen hat. Ein Kaufpreis wird nicht genannt. Laut Globe and Mail, das in der vergangenen Woche zum ersten Mal über den Deal berichtete, wird der Wert aber mit rund 180 Millionen Dollar beziffert.

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Infolge der Übernahme wird North sein Geschäft aufgeben und das Team wird sich dem bestehenden Google-Hub in Kitchener, Ontario, wo North seinen Sitz hat, anschließen, heißt es unter anderem in einem Bericht von Techcrunch. Rick Osterloh, Senior VP für Geräte und Dienstleistungen bei Google, betont in diesem Kontext, die technische Expertise von North werde “uns helfen, wenn wir weiterhin in unsere Hardware-Bemühungen und die Zukunft des Ambient Computing investieren”.

North ist ein alter Bekannter in Österreich

North wurde im Jahr 2012 unter dem Namen Thalmic Labs gegründet und vertrieb als solcher ursprünglich das Motion-Control-Device Myo. Klingelt’s? Genau: Thalmic Labs hatten unter anderem auf dem Pioneers Festival 2013 einen Auftritt, wo man Myo einem begeisterten Publikum präsentierte.

Im Jahr 2016 hatte Thalmic Labs dann ein Investment in Höhe von 120 Millionen Dollar von Amazons Alexa Fund, Intel Capital, und Fidelity Investments Canada an Land gezogen. Das Rebranding und der Fokus und der Pivot zu holographischen Brillen erfolgten im Jahr 2018.

Neustart für Google Glass?

Focals, die erste AR-Brille von North, verbindet sich via Bluetooth mit dem Smartphone, um dem User Informationen wie die Wettervorhersage, den Kalender oder eingehende Nachrichten einzublenden. Die Brille verkaufte sich dem Techcrunch-Bericht zufolge jedoch schlecht, was sowohl am hohen Preis (999 Dollar) als auch an Problemen im Vertrieb lag. Man musste zahlreiche Mitarbeiter kündigen und stellte den Verkauf von Focals schließlich komplett ein. Daraufhin wurde ein Nachfolgeprodukt angekündigt.

Aufmerksame Beobachter der Tech-Welt sehen hier gewisse Parallelen zu Googles eigenen AR-Ambitionen, namentlich zur AR-Brille Google Glass: Diese konnte am B2C-Markt zwar nicht Fuß fassen, wird aber im unternehmerischen Umfeld, etwa für Remote Mainentance oder in der Fertigung, eingesetzt. Nun wird sich Frage stellen, wie Google die Technologie von North in die eigene AR-Strategie integriert.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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AI Summaries

Google kauft North, ein Startup mit Fokus auf Augmented-Reality-Brillen

  • Google hat bestätigt, dass es North, ein kanadisches Unternehmen für Augmented Reality (AR)-Wearables übernommen hat.
  • Laut Globe and Mail, das in der vergangenen Woche zum ersten Mal über den Deal berichtete, wird der Wert mit rund 180 Millionen Dollar beziffert.
  • Infolge der Übernahme wird North sein Geschäft aufgeben und das Team wird sich dem bestehenden Google-Hub in Kitchener, Ontario, wo North seinen Sitz hat, anschließen, heißt es unter anderem in einem Bericht von Techcrunch.
  • Rick Osterloh, Senior VP für Geräte und Dienstleistungen bei Google, betont in diesem Kontext, die technische Expertise von North werde “uns helfen, wenn wir weiterhin in unsere Hardware-Bemühungen und die Zukunft des Ambient Computing investieren”.
  • North wurde im Jahr 2012 unter dem Namen Thalmic Labs gegründet und vertrieb als solcher ursprünglich das Motion-Control-Device Myo.
  • Das Rebranding und der Fokus und der Pivot zu holographischen Brillen erfolgten im Jahr 2018.

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