21.12.2018

Wiener Social Impact Startup goodbag startet Kooperation mit Heathrow

Das Konzept des Wiener Social Impact Startups goodbag kommt international gut an. Im Rahmen der BuildUp! Challenge des spanischen Konzerns Ferrovial sicherte sich das Unternehmen nun eine Kooperation mit Heathrow, dem größten Flughafen Europas.
/artikel/goodbag-heathrow
Goodbag-CEO Christoph Hantschk - Kooperation mit Heathrow
(c) der brutkasten / Haris Dervisevic: Goodbag-CEO Christoph Hantschk

Die Challenge-Aufgabe, die der Heathrow Airport bei der BuildUp! Challenge des spanischen Infrastruktur-Konzerns Ferrovial ausgegeben hat, ist relativ spezifisch. Rund 85 Millionen durchsichtige Plastik-Beutel für Flüssigkeiten werden dort an den Security-Schaltern jährlich ausgegeben. Und das bei rund 78 Millionen jährlichen Passagieren. Man suchte daher nach einem “radikal nachhaltigeren Ansatz” – und fand ihn beim Wiener Social Impact Startup goodbag.

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“Geschäftsmodell immer weiterentwickelt”

Dieses hatte 2016 mit dem ersten “smarten Einkaufssackerl” gestartet. “Seitdem haben wir unser Geschäftsmodell immer weiterentwickelt. Das Kernprodukt ist nach wie vor unser Loyaltyprogramm, bei dem Kunden über eine smarte Einkaufstasche Zugang zu Rabatten bekommen und für das Mitbringen der Tasche belohnt werden. Zusätzlich fokussieren wir uns auf Loyaltylösungen, mit denen Unternehmen Kunden für Nachhaltigkeit belohnen”, sagt Gründer Christoph Hantschk im Gespräch mit dem brutkasten. Das ursprüngliche Prinzip bleibt also erhalten: KundInnen werden dafür belohnt – etwa auch durch die Unterstützung von Umweltprojekten – wenn sie ihre Taschen wiederverwenden. Oder im Falle von Heathrow die durchsichtigen Plastik-Beutel.

goodbag-Pilotprojekt mit Heathrow kommendes Jahr

Dort soll in einem Pilotprojekt kommendes Jahr ein entsprechendes Belohnungssystem aufgebaut werden, über das der goodbag-CEO derzeit noch keine Details verraten darf. “Wenn es gut läuft, könnte es in Zukunft auf weitere Flughäfen ausgeweitet werden. Das wäre jedenfalls unser Ziel. Technisch wäre das bereits jetzt möglich”, sagt Christoph Hantschk. Bereits vor einiger Zeit hatte sich das Unternehmen bei einem Startup-Programm von IKEA durchsetzen können.

QR statt NFC

Basiert das Kernprodukt, die goodbag, auf einem eingenähten NFC-Chip, der für die Identifizierung sorgt, gäbe es für die Kunden auch andere Möglichkeiten. “Man braucht für die Verifizierung nur eine einzigartige ID. Das geht auch mit einem aufgedruckten QR-Code”, sagt Hantschk. Diese Option sei auch in der Produktion günstiger, weswegen man sie inzwischen bei mehreren Projekten einsetze.

Händler-übergreifendes Loyalty-Programm geplant

Mit der goodbag selbst versucht man indessen, weitere Händler an Bord zu bringen. Die größte teilnehmende Kette bislang ist Radatz. Um weitere Retailer zu überzeugen, wurde der Integrationsaufwand minimiert. “Mit unserer App scannt der Kunde den NFC Chip in der goodbag in Zukunft selbst mit dem Smartphone. Dort bekommt er dann die verfügbaren Gutscheine in der Umgebung angezeigt und kann diese über einen handelsüblichen Barcode einlösen“, erklärt Hantschk. Im Laufe der kommenden zwei Jahre will man ein Händler-übergreifendes Loyalty-Programm aufbauen.

“Hatten auch Gespräche mit einem Ölkonzern”

“Unser großes Ziel bleibt dabei, Menschen für nachhaltiges Handeln zu belohnen. Dieses Prinzip wollen wir in so viele Bereiche wie möglich bringen”, sagt der Gründer. Dabei setze man in der Masse an. “Deswegen schließen wir auch niemanden als Kunden aus. Wir hatten etwa auch Gespräche mit einem Ölkonzern. Gerade dort, wo die Umwelt-Bilanz am schlechtesten ist, kann man letztlich am meisten verbessern”.

⇒ Zur Page des Startups

Archiv: Christoph Hantschk im Video-Talk

Christoph Hantschk, der Co-Founder & CEO von bgood mit dem Produkt goodbag, im Live Interview über ihren Geschäftsmodell, den Pivot hin zum goodbag, den globalen IKEA-Accelerator in Schweden uvm.

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 11. September 2017

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Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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