01.10.2019

goood mobile: Surfen und Telefonieren für mehr Nachhaltigkeit

Der Mobilfunkanbieter goood mobile möchte zu mehr Nachhaltigkeit beitragen und spendet zehn Prozent des Mobilfunktarifs seiner Kunden an gemeinnützige Projekte. Im Interview erklärt Co-Founderin, Claudia Winkler, welches Konzept goood mobile damit verfolgt.
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goood mobile
Claudia Winkler, Mitgründerin goood mobile

Der Mobilfunkanbieter goood mobile spendet zehn Prozent des Tarifs seiner Kunden an soziale bzw. nachhaltige Projekte. Kunden können dabei die Projekte selbst aussuchen. Durch das Beispiel von goood mobile sollen andere Unternehmen inspiriert werden, Teil einer gesellschaftlichen Veränderung zu werden und Nachhaltigkeit in ihr Geschäftsmodell zu integrieren.

+++Austrian Innovation Forum: Das erwartet die Teilnehmer 2019 +++

Julia Weinzettl von Taskfarm hat mit Co-Founderin, Claudia Winkler, über die Idee hinter goood mobile gesprochen. Winkler wird übrigens am Austrian Innovation Forum sprechen, das am 16. und 17. Oktober in Wien stattfinden wird.


Welches Konzept verfolgt ihr mit goood mobile?

Claudia Winkler: Als nachhaltiger Mobilfunkbetreiber bieten wir in Österreich und Deutschland Tarife an, von denen jeweils zehn Prozent an ein soziales oder ökologischen Projekt gespendet wird. Der Kunde hat dabei die Wahl an welches Projekt das Geld gespendet wird. Das Konzept heißt “Painless giving”. Die Spenden werden zu 100 Prozent an die gemeinnützige Organisation weitergegeben, die Kunden auf unserer Website auswählen können.

Welche Organisationen stehen zur Auswahl?

Claudia Winkler: Mittlerweile arbeiten wir mit mehr als 250 NGOs zusammen. Zu ihnen zählen beispielsweise die Caritas, das St. Anna Kinderspital, getwater.ioHelioz und viele mehr. Weiters investieren wir 25 Prozent unserer Profite in Projekte mit gesellschaftlichem Nutzen. Der Start erfolgte zunächst in Deutschland, da der Markt dort größer ist. Im Jahr 2017 folgte dann der österreichische Markt. Zudem haben wir mit dem goood network einen eigenen Impact Incubator geschaffen.

Worum geht es bei diesem Impact Incubator?

Claudia Winkler: Das goood network ist ein Impact Incubator, der soziale und ökologisch nachhaltige Geschäftsmodelle entwickelt und skaliert. Unser erstes Projekt ist goood mobile in Deutschland und Österreich. Wir haben damit gestartet, da wir aus der Mobilfunkbranche kommen, das Konzept ist aber auf alle Branchen anwendbar. Unsere Mission ist es einen positiven Beitrag für unsere Zukunft zu leisten, indem wir zeigen, dass Geschäftsmodelle, die nachhaltig sind, auch wirtschaftlich rentabel sein können.

Welche Projekte wurden bisher unterstützt?

Claudia Winkler: goood mobile konnte bis dato fast 200 sozial und ökologisch nachhaltige Projekte mit einem insgesamt sechsstelligen Spendenbetrag unterstützen. Unsere Kunden haben beispielsweise im Rahmen von weltweiten Aufforstungs- und Klimaschutzprojekten fast 10.000 von Baumpflanzungen finanziert. Zudem haben sie 1000 Mittagstische für sozial benachteiligte Kinder in Deutschland finanziert und Initiativen gegen Plastik im Meer unterstützt.

Wie wird sich soziales Unternehmertum künftig weiterentwickeln?

Claudia Winkler: Im Social Business geht es schon jetzt um Kollaboration, um die gemeinsame Veränderung des Systems, nicht um Konkurrenz. Dieses Denken wird künftig für alle Spieler immer wichtiger.Wir versuchen diese Art des Denkens zu leben und auch mit größeren Unternehmen zu teilen. Dazu haben wir selbst das Beratungsnetzwerk namens The Adjacent Possible Network gegründet.

Worum geht es bei diesem Netzwerk?

Claudia Winkler: Der Name basiert auf der “Adjacent Possible Theory”, einer Innovationstheorie, die sich aus der Komplexitätstheorie ableitet und sagt, dass Innovationen in diversen Netzwerken entstehen, in denen es die Chance für zufällige Entdeckungen gibt, die dann die nächsten Innovationen ermöglichen.

Viele unserer Produkte und Projekte sind so entstanden. In unserem Netzwerk finden sich Wissenschaftler, Unternehmer, Berater und Tech-Startup-Experten. Wir glauben, dass es ein unadressiertes Potenzial zwischen digitaler Transformation und Nachhaltigkeit gibt, das wir nutzen müssen.


=> zur Page des Mobilfunkanbieters


*Disclaimer: Im Sinne des Taskfarm Konzepts wurde Claudia Winkler von Helmut Blocher, Geschäftsführer Succus GmbH, auf das Interview eingeladen. Sie spricht am 16./17 Oktober 2019 am Austrian Innovation Forum.


Zur Gastautorin

Dieses Interview wurde von Julia Weinzettl geführt und erstmals auf dem Blog der Plattform Taskfarm veröffentlicht. Weinzettl startete ihre Karriere nach dem Wirtschaft-, Politik- und Kommunikationswissenschaften-Studium als Marketingmanagerin der damaligen Startups sms.at, uboot.com und handy.at. Nach Tätigkeiten als Mobile Business Development Manager bei bwin (damals auch noch im Startup-Stadium) und als Data Protection Counselor bei der Personensuchmaschine www.123people.com wurde Weinzettl selbst zur Gründerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Mike Weinzettl startete sie 2011 www.taskfarm.com als Marktplatz zur Projektvermittlung. Später folgte der Pivot zu einem Fokus auf Softwareentwicklung und Consulting. Mit dem Taskfarm-Blog legt die Gründerin eine große Interview-Serie zum Thema “Future of Work” vor.


 

 

 

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neoom
(c) neoom - Das oberösterreichische Energy-Scaleup neoom startet Projekt in Deutschland.

In der Gemeinde Bakum im niedersächsischen Oldenburger Münsterland entsteht derzeit in einem Pilotprojekt eine Energy-Sharing-Community. Darin teilen die Mitglieder der Bürgerenergiegemeinschaft Bakum den Strom ihres gemeinsamen Windparks und ihrer PV-Anlagen auf dem Dach. Damit dies trotz noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen möglich ist, haben sich die Gemeinde Bakum, die Energiegenossenschaft Bakum, die EWE Netz GmbH und das Freistädter Scaleup neoom in einem Demonstrationsprojekt zusammengetan.

neoom-App zur Visualisierung

“Es ist eine perfekte Symbiose”, sagt Jan Hoyer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum. “Wir bringen die Mitglieder und das Windrad, die Gemeinde ihren PV-Strom, die EWE Netz stellt die Energiedaten und die intelligenten Messsysteme zur Verfügung und neoom bietet eine App zur Visualisierung und die Abrechnungsprozesse an.”

Wenn also in Zukunft in Bakumer Landen die Sonne scheint oder der Wind weht, wird die erzeugte Energie der Teilnehmenden der verbrauchten Energie gegenübergestellt, um zu ermitteln, welcher Anteil für jeden 15-Minuten-Block direkt in der Region verbraucht wurde. Diese Energiemenge ist jene, die innerhalb der Community in Zukunft direkt geteilt werden kann.

Damit sich die Community schon jetzt trotz fehlender regulatorischer Möglichkeiten möglichst real anfühlt, erhalten die Teilnehmenden eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen und für jede mit der Community geteilte kWh gibt es auch einen Bonus. “Das sollte im Schnitt jedem Haushalt 50 bis 100 Euro bringen”, schätzt Thomas Nenning, der für die digitalen Produkte bei neoom zuständig ist.

Die Projektpartner setzen sich das gemeinsame Ziel, die Energiegemeinschaft entlang der regulatorischen Möglichkeiten sukzessive auszubauen, um im nächsten Schritt die innergemeinschaftlichen Energiemengen und die Reststrommengen getrennt abzurechnen. Sobald die energiewirtschaftlichen Prozesse auch regulatorisch angepasst werden, soll die Community in den Vollbetrieb wechseln.

Energiewende

“In unserer Region spielt Strom aus Wind und Sonne eine große Rolle. Wir zeigen mit diesem Projekt in Bakum nicht nur, was technisch damit möglich ist und allen Akteuren den größtmöglichen Nutzen liefert, sondern vor allem auch, wie Energiewende funktionieren muss”, sagt Ralf Kuper, Regionsleiter Cloppenburg/Emsland von EWE Netz.

EWE sieht mit diesem Piloten die Chance als Pionier Praxiserfahrung zu sammeln und Impulse für die Gesetzgebung weiterzugeben: “Es geht darum, besser zu verstehen, welche rechtlichen und technischen Herausforderungen im Detail entstehen, um für die gesetzliche Ausgestaltung von Energy-Sharing sinnvolle und effiziente Lösungen aufzuzeigen”, sagt Jannis Reichel, der bei EWE Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

Neoom und das Zwiebelschalenkonzept

Die Praxiserfahrung aus dem Betrieb von knapp hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich möchte neoom nutzen, um auch in Deutschland zu zeigen, wie das regionale Teilen von Energie für das Thema Energiewende begeistert.

“Für uns ist die dezentrale Energieversorgung ein Zwiebelschalenkonzept”, so Nenning abschließend. “Zuerst die Eigenversorgung über PV und Stromspeicher maximieren, danach Strom möglichst regional teilen und für all die Zeiten, wo dies nicht ausreicht, die Energie mit dem Energieversorger handeln.”

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