25.06.2021

Glaselli: 2Min2Mio-Mehrfachstarter bringt nachhaltigen Desinfektions-Stick auf den Markt & wirbt mit Box-Star

Der "2Min2Mio"-Mehrfachstarter Patrick Sator möchte mit einem nachhaltigen Desinfektions-Stick durchstarten, der in einem Joint-Venture mit einem deutschen Unternehmen hergestellt wird. Für die Vermarktung setzt der Wiener Unternehmer auf den Profiboxer Marcos Nader.
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Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass wir uns in unserem Alltag künftig noch bewusster vor Viren, Keimen und Bakterien schützen müssen – angefangen vom Einkaufswagen im Supermarkt bis hin zum Restaurantbesuch. Den Trend haben eine Vielzahl an Unternehmen erkannt und in den letzten eineinhalb Jahren ein ganzes Potpourri an neuen Produkten zur Desinfektion auf den Markt gebracht. Einer deutschen Marktstudie zufolge stieg der Absatz an Desinfektionsmitteln in der Cornoakrise um rund 100 Prozent.

2Min-2Mio-Mehrfachstarter

Auch hierzulande gibt es umtriebige Unternehmer, die sich ein Stück vom Wachstumskuchen “Desinfektion” sichern wollen. Einer von ihnen ist der Wiener Patrick Sator, der das Import- und Vertriebsunternehmens WEOST Handel e. U. geründet hat und bereits mehrfach bei “2 Minuten 2 Millionen” zu sehen war – 2020 mit den in Taiwan produzierten Hautpflege-Gesichtsmasken Bad Boy und 2021 mit dem desinfizierende Multifunktionsstift Glaselli Duo Stick, das in einem Joint-Venture von einem deutschen Unternehmen produziert wird.

Beim Multifunktionsstift handelt es sich um eine patentierte Kombination aus Drehkopfverschluss und Spray, womit nicht nur Hände, sondern auch Gläser, Besteck und Getränkedosen gereinigt werden können. Der Stick ist zudem nachhaltig und bietet geprüften Schutz gegen Viren, Bakterien und Keime, so Sator, der sich mit seiner WOEST Handel e.U. auf auf die Distribution von Konsumgütern und Product Scouting spezialisiert hat.

Glaselli: Nachhaltigkeit von Inoqo geprüft

Neben der Anwenderfreundlichkeit wurde in der Produktentwicklung auch auf die Umweltverträglichkeit und die Abbaubarkeit der Rohstoffe geachtet. Statt auf Erdölchemie, Enzymen, Phosphaten, chemischen Tensiden oder Konservierungsstoffen basiert der Liquid des Glaselli Duo Sticks laut Sator auf Bio-Ethanol aus Bio-Landwirtschaf in Deutschland. Zudem sollen Lavendel und Salbeiöl während der Anwendung für einen angenehmen Geruch sorgen.

Die Nachhaltigkeit beschränkt sich allerdings nicht nur auf den Inhalt. “Bei der Entwicklung des Glaselli Duo Sticks wurde einen besonderer Augenmerk auf die Verpackung und die Produktion gelegt. Die gesamte Herstellung des Multisticks wird in Deutschland abgewickelt. Genauso wie das Bioethanol kommen die Bestandteile des Produkts fast ausschließlich aus unserem Nachbarland”, so Sator. Zudem wird beim Verpackungsmaterial zum Großteil auf recyceltes Plastik gesetzt. Der größte Impact wird allerdings dadurch erzielt, dass der Stick wiederbefüllbar ist und somit nicht weggeschmissen werden muss. Eine Füllung des Glaselli Duo Sticks reicht für bis zu 400 Anwendungen und kostet rund 15 Euro. Das Nachfüllfläschchen gibt es aktuell im 4er-Set um rund 20 Euro. Ein Einzelliquid kommt auf rund sechs Euro.

In Zusammenarbeit mit dem Wiener Impact-Startup Inoqo ist der Stick laut Sator als nachhaltiges Produkt bestätigt worden und zugleich auch Teil von Green Frame, dem Nachhaltigkeits-Werbeformat von IP-Österreich.

Glaselli Vermarktung mit Boxer

Der offizielle Launch des Glaselli DUO Sticks erfolgte Bereits Anfang Juni. “In den vergangenen Wochen wurden bereits mehrere Tausend Stück über unseren Onlineshop in Deutschland und Österreich gekauft”, so Sator. Als nächstes soll die Markenbekanntheit in Österreich und Deutschland weiter ausgebaut werden. Dafür wirbt der Gründer mit dem österreichischen Boxer Marcos Nader, der es unter die Top 15 der internationalen Weltrangliste geschafft hat und für das Produkt als Sponsorpartner auftritt.


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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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