17.05.2022

Gidrolock: Ukrainer pitcht bei 2Min2Mio Produkt von russischem Unternehmen

Gidrolock soll Wasserschäden zuverlässig vermeiden. Wir sprachen mit Österreich-Chef Vitaliy Kryvoruchko über das Produkt und den Ukraine-Krieg.
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Gidrolock - Österreich-Chef Vitaliy Kryvoruchko (l.) und Kollege Dimitri Petkin (r.) mit Erfinder Andrei Stolbov bei 2 Minuten 2 Millionen
Gidrolock-Österreich-Chef Vitaliy Kryvoruchko (l.) und Kollege Dimitri Petkin (r.) mit Erfinder Andrei Stolbov (m.) bei 2 Minuten 2 Millionen | (c) Puls 4/Gerry Frank

Ein “fast hundertprozentiger Schutz vor Wasserschäden” – das ist das Versprechen von Gidrolock. Dabei handelt es sich um ein Ventil, das mit Sensoren gekoppelt wird. Letztere werden an kritischen Stellen platziert, an denen im Fall eines Wasserschadens Flüssigkeit austreten kann. Wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, schließt das Ventil automatisch die Zuleitung, bis die Situation geklärt wird.

Wasserschaden: Gute Argumente für Gidrolock kommen noch nicht immer an

“Ein Quadratmeter Wohnfläche kostet im Bau 2.500 bis 3.000 Euro, in manchen Fällen sogar bis zu 5000 Euro. Das zusätzliche Feature von uns kostet nur fünf Euro pro Quadratmeter”, erklärt Unternehmer Vitaliy Kryvoruchko. Denn das Ventil mit Sensor sind 250 Euro zu berappen, dazu kommt der Stundensatz für die Installation, die nicht aufwändiger sein soll, als jene eines klassischen Kugelhahns. Damit könne man sich dann im Fall der Fälle viel Zeitaufwand, unwiederbringlich zerstörte Gegenstände, Schimmel und hohe Folgekosten sparen. Und dieser Fall ist nicht so selten: Im Durchschnitt sind Wohnungen alle 15 Jahre betroffen. Letztlich trifft es also fast jeden ein oder mehrmals.

Doch dieses Argument alleine reiche noch nicht, meint Kryvoruchko: “Die meisten Menschen sehen sich durch ihre Versicherung gut geschützt und übersehen dabei, dass diese nicht alles abdeckt und trotzdem immer Aufwand und Kosten überbleiben”. Doch es sei schwierig, Leuten, die noch keinen Wasserschaden hatten, die Sinnhaftigkeit zu erklären. “Und Leute, die bereits einen hatten, denken, es trifft sie nicht nochmal. Aber das ist häufig ein Irrglaube”, so der Unternehmer. Oft sei man ja auch vom Wasserschaden des Nachbarn über einem betroffen. “Ich habe einem Kunden, der im ersten Bezirk wohnt, er sol doch seinem Nachbarn ein Gidrolock zu Weihnachten schenken, um seine kostbare Stuckdecke zu schützen”, erzählt Kryvoruchko.

B2B-Potenzial: “Die meisten Menschen würden auch ohne Gurt fahren, wenn es keine Strafe gäbe”

Noch mehr Umsatz-Potenzial als bei Einzelkund:innen sieht der Unternehmer im B2B-Bereich. Denn zum Thema Eigenverantwortung meint der Unternehmer: “Die meisten Menschen würden auch ohne Gurt fahren, wenn keine Strafe drohen würde”. Doch auch Bauträger seien derzeit noch zurückhaltend gegenüber seinem Produkt. Unter anderem deshalb habe man sich für einen Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen entschieden. “Ziel unserer Teilnahme an der Sendung war es, das Produkt bekannter zu machen, aber auch das Bewusstsein für Wasserschäden und ihre Folgen zu stärken”, so Kryvoruchko.

Doch der Auftritt hat eine Besonderheit: Der Erfinder von Gidrolock, Andrei Stolbov, stand bei der Aufzeichnung im Herbst zwar auf der Bühne, ist aber nicht in Kryvoruchkos Wiener Unternehmen aktiv. Er betreibt sein eigenes Unternehmen nämlich in Russland. Kryvoruchko, der im Jahr 2000 aus Poltava in der Ukraine nach Österreich kam, ist Vertriebspartner und hat sich die Vertriebsrechte für ganz Europa gesichert.

Russischer Gidrolock-Erfinder und ukrainischer Partner in Wien nach wie vor in gutem Einvernehmen

Erst Monate nach der Aufzeichnung hat der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine begonnen. Direkte Probleme durch den Ukraine-Krieg und die Russland-Sanktionen habe man in der Konstellation aber keine, erklärt der Unternehmer: “Gidrolock wird in Italien produziert. Dadurch hat die Situation keinen Einfluss auf unsere Lieferkette”. Mit Stolbov sei er nach wie vor in gutem Einvernehmen.

Kalt lässt der Krieg Kryvoruchko natürlich trotzdem ganz und gar nicht. Dabei betont er: “Viele Russen, die gut informiert sind, sind gegen diesen Krieg. Aber in einem autoritären System, in dem starke Repressionen drohen, ist man gewohnt, die Klappe zu halten. Dafür habe ich auch ein gewisses Verständnis. Beschlossen hat den Krieg am Ende ein kleiner Personenkreis rund um Putin”. Und auch Europa und insbesondere Österreich nimmt der Unternehmer in die Pflicht: “Die europäischen Regierungen tragen die halbe Schuld an diesem Krieg. Er wäre vermeidbar gewesen, wenn man schon 2014 solche Sanktionen gesetzt hätte. Aber alle haben bis dieses Jahr nur zugesehen und Putin dachte, er kann machen, was er will”.

Neben Gidrolock heute bei “2 Minuten 2 Millionen”: B.Up-FocusZirp Designefroots und Coffeechecker.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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