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Es war einer der ersten Aufregungen des neuen Jahres. User eines Unterforums des sozialen Netzwerks Reddit hatten sich zusammengeschlossen und durch den Kauf der GameStop-Aktie einen Anstieg von knapp 20 US-Dollar zu Jahresbeginn 2021 auf zwischenzeitlich rund 480 US-Dollar erzwungen. Da davor einige Hedgefonds mit Leerverkäufen auf den Fall der Aktie gesetzt hatten, erlitten diese während des Kursanstiegs Milliardenverluste.
Geschäftsmodell zu schwierig?
Einer dieser Hedgefonds, der sich mit GameStop-Wetten verkalkuliert hatte, habe laut der Financial Times seinen Anlegern verlautbart, den Hauptfonds schließen zu wollen und das eingeflossene Kapital diesen Monat zurückzuzahlen. White Square Capital, geführt vom ehemaligen Paulson & Co Händler Florian Kronawitter, teilte zudem mit, es habe sein Geschäftsmodell überprüft und sei zur Ansicht gekommen, das “equity long-short model” sei “challenged”.
“Es gibt viel zu viele Fische im Teich mit der gleichen Strategie von Long-Short”, so Kronawitter, “Der traditionelle Vorteil wird von anderen Investoren ausgehöhlt, es gibt ein Überangebot an Kapital.”
Kein GameStop-Konnex?
Trotz einer gewissen Optik sei diese Entscheidung laut einem Informanten nicht auf die Verluste der sogenannten “Meme-Aktienrallye” zurückzuführen. Der Londoner Fonds hätte sich nach den Jänner-Turbulenzen erholt und einen guten Teil des verlorenen Kapitals wieder eingeholt. Insgesamt arbeitete White Square mit einem Volumen von 440 Millionen US-Dollar, hatte damals aber mit Verlusten im zweistelligen Prozentbereich zu hadern.
Auch andere Fonds, darunter das berühmteste Beispiel Melvin Capital aus den USA, haben im Zuge der WallstreeBets-Aktion viel Geld verloren. Konkret verfielen von den 12,5 Milliarden US-Dollar, die etwa der US-Fonds Anfang des Jahres investiert hatte, satte 53 Prozent. Eine Kapitalspritze von Point72 und Citadel in Höhe von 2,75 Milliarden US-Dollar retteten damals ihren Partner vor dem Zusammenbruch.
Der Investorenbrief
In einem Investorenbrief, der die Schließung des White Square-Fonds ankündigte, erklärte das Unternehmen, dass sich im vergangenen Jahr trotz der starken Performance zwei große Investoren dafür entschieden hätten, ihr Geld abzuziehen und es in billige passive Fonds oder Private Equity zu stecken. “Wir haben die Trendverschiebung weg von Hedge-Fonds-Investitionen hin zu billigeren Alternativen aus erster Hand erfahren”, zitiert die Financial Times aus dem Brief. Manche User auf Reddit, die sich als verschworene Feinde der Hedgefonds sehen, zeigen sich allerdings skeptisch, wittern Tricks oder nennen White Square eine Art “Scapegoat”, während andere Hedgefonds-Gegner weiterhin auf einem Dominoeffekt in dieser Causa hoffen.