06.11.2024
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Fund F: Early-Stage-VC-Fonds holt Carina Roth ins Team

Fund F baut sein Investment-Team aus, um Finanzierung von Gründerinnen in der Frühphase europaweit zu stärken und vermeldet drei Neuzugänge.
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Fund F, Carina Roth
(c) Fund F - Das Fund F-Team ist gewachsen.

Carina Roth gründete 2017 das Startup WisR. Nach der Liquidation ihres Unternehmens heuerte sie als Investorin bei der Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Calm/Storm an. Wie es dazu kam, ist in der Coverstory der brutkasten-Printmagazins vom Dezember 2023 nachzulesen.

Nun folgt für Roth der nächste Schritt: Fund F, der Frühphasen-VC-Fonds, der sich auf female-led Gründungsteams in Europa konzentriert, hat sie als Investment-Managerin ins Team geholt. Daneben gib es mit den beiden Analyst:innen Lucy Izquierdo Greene und Alvaro Egido zwei weitere Neuzugänge bei Fund F.

“Die neuen Teammitglieder bringen vielfältige Erfahrungen und Perspektiven mit. Damit unterstützen sie Fund F bei der Mission, in Frühphasen-Gründer:innen zu investieren, die mit innovativen Lösungen reale Herausforderungen angehen”, heißt es in einer Aussendung.

Roth, Izquierdo Greene und Egido neu im Team

Passend zur paneuropäischen Vision von Fund F stammen die Teammitglieder aus Österreich, Portugal, Großbritannien, Spanien und Frankreich.

Roth, eine Forbes-“30 Under 30”-Preisträgerin und “EY Entrepreneur of the Year”-Finalistin, bringt dabei ihre Expertise im Health-Tech-Bereich durch ihre Erfahrung bei Calm/Storm Ventures mit, wo sie in Frühphasen-Teams in Europa und den USA investierte. Als ehemalige Gründerin im HR- und AgeTech-Bereich besitzt sie zudem Erfahrung in Marktplatz-Modellen und beim Aufbau von Startups.

Izquierdo Greene kommt als Analystin hinzu und bringt Erfahrung aus ihrer Tätigkeit bei Sistafund und Zencap Asset Management mit, wo sie sich auf gender-balanced und nachhaltige Investments konzentrierte. Sie soll mittels ihrer VC- und ESG-Analysen-Skills das Investment-Team von Fund F unterstützen.

Egido tritt als “Visiting Analyst” in das Team ein und verfügt über Expertise aus seinem Masterstudium an der Nova SBE und seiner Fintech-Erfahrung bei Viva Wallet. Er besitzt zudem einen unternehmerischen Hintergrund als Mitbegründer von Cobuddy.

Fund F: “Investition in Zukunft”

Die neuen Mitglieder treten nun einem Team bei, das von den Gründerinnen und General Partners Lisa-Marie Fassl und Nina Wöss aufgebaut wurde. Sie werden eng mit Judith Schnaubelt, Fund Operations Managerin, und Sebastian Gomes, Analyst, zusammenarbeiten.

“Der Ausbau unseres Teams zeigt die aktive Rolle, die Fund F im europäischen Startup-Ökosystem spielt”, sagt Lisa-Marie Fassl. “Wir freuen uns, Carina, Lucy und Alvaro im Team willkommen zu heißen. Jede:r bringt spezielles Know-how mit, das unsere Portfoliounternehmen in einem dynamischen Markt weiter stärken wird.”

Auch Nina Wöss unterstreicht das Ziel des Fonds, von Anfang an auf ein starkes, langfristig orientiertes Team zu setzen: “Der Ausbau unseres Teams ist eine wichtige Investition in die Zukunft von Fund F und unsere Mission, einen führenden europäischen VC-Fonds aufzubauen. Unser Ziel ist es, von Frauen (mit-)gegründeten Unternehmen den bestmöglichen Support zu bieten, damit sie in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich wachsen können.”

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Neues OpenAI-Modell o3: “Befinden uns auf neuem Terrain”

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Logo von OpenAI
Foto: Adobe Stock

Wenn OpenAI neue Dinge ankündigt, hört die KI-Szene hin. Klar, nicht jede Ankündigung des US-Unternehmens in den vergangenen zwei Jahren hatte dieselbe Tragweite wie jene vom 30. November 2022, als OpenAI den Start eines Chatbots namens ChatGPT verlautbaren ließ. Aber potenziell könnte jede Mitteilung des Unternehmens rund um CEO Sam Altman bahnbrechend sein. Kein Wunder also, dass es für Aufsehen sorgte, als OpenAI Anfang Dezember verlautbarte, zwölf Tage hintereinander neue Dinge vorzustellen.

Schon in der Ankündigung hatte Altman darauf hingewiesen, dass es neben größeren auch kleinere Neuigkeiten sein würden, die OpenAI liefern würde. So kam es dann auch: Zugang zu ChatGPT über WhatsApp oder die Integration in Apple Intelligence waren eher in die zweite Kategorie einzuordnen. Daneben veröffentlichte OpenAI aber auch das neue Modell o1 für ChatGPT – oder Sora, ein Tool zur Videoerstellung.

Den größten Widerhall in der KI-Szene fand allerdings die Ankündigung am letzten der zwölf Tage. Am vergangenen Freitagabend stellte OpenAI sein neues Modell o3 vor. Wichtig dabei: Das Modell ist noch nicht öffentlich zugänglich. OpenAI stellte zunächst einmal nur vor, wie das Modell in unterschiedlichen KI-Benchmarks abschnitt. Aber diese Ergebnisse hatten es in sich.

o3 zeigt starke Performance bei AGI-Benchmark

Vielbeachtet wurde dabei vor allem die Benchmark namens ARC-AGI (Abstraction and Reasoning Corpus for Artificial General Intelligence), bei der zwei Varianten des o3-Modells deutlich bessere Ergebnisse erzielten als die bisher führenden o1-Modelle. Das Ziel von ARC-AGI ist es zu messen, wie sich eine KI im Umgang mit ihr unbekannten Aufgaben schlägt.

Wie die O3-Modelle verglichen mit anderen OpenAI-Modellen abschneiden // Grafik: ARC Prize

Es gibt unterschiedliche Definitionen von AGI. Die meisten davon verstehen AGI aber als ein System, das sämtliche intellektuellen Aufgaben mindestens so gut oder besser als ein Mensch erledigen kann.

Die ARC-AGI-Benchmark wurde von François Chollet konzipiert. Er definiert AGI als ein System, das “in der Lage ist, effizient neue Fähigkeiten zu erwerben und neuartige Probleme zu lösen, für die es trainiert wurde.”

Eine AGI ist also nicht für eine bestimmte Aufgabe trainiert, sondern kann jegliche Aufgaben übernehmen. Es ist weitgehender Konsens in der KI-Szene, dass solche Systeme noch nicht existieren. OpenAI wurde aber beispielsweise explizit mit dem Ziel gegründet, AGI zu erreichen.

Chollet gehört zu den bekanntesten Namen der internationalen KI-Szene. Er hat die bekannte KI-Library Keras entwickelt und seit einigen Jahren für Google tätig. Dem von ChatGPT ausgelösten Hype rund um generative KI steht Chollet seit Anfang an eher kritisch gegenüber, wie beispielsweise auch dieser brutkasten-Bericht wenige Wochen nach Erscheinen von ChatGPT thematisierte.

o3: “Wir befinden uns auf neuem Terrain”

Umso interessanter ist es, was Chollet nun zu den Ergebnissen des o3-Modells bzw. seiner Varianten zu sagen hat. In einem Blogeintrag attestiert er OpenAI, mit dem Modell einen “bedeutenden Sprung nach vorne” erreicht zu haben.

Die Performance des Modells stelle “einen echten Durchbruch” in der Anpassungsfähigkeit und Verallgemeinerung” von KI-Modellen dar”, wenn es darum gehe, wie sich KI-Modelle an neue Aufgaben anpassen könnten. o3 stelle nicht bloß einen “schrittweisen Fortschritt” dar. Vielmehr befinde man sich auf “neuem Terrain”, das “ernsthafte wissenschaftliche Aufmerksamkeit” erfordere.

Aber es ist schon Artificial General Intelligence (AGI)? Hier schränkt Chollet ein: “o3 scheitert immer noch an einigen sehr einfachen Aufgaben, was auf grundlegende Unterschiede zur menschlichen Intelligenz hinweist”. Dennoch befeuerten die Ergebnisse die Diskussion rund um AGI – und manche Stimmen sahen, anderes als Chollet, mit o3 AGI sogar bereits erreicht.

Selbst wenn dem so wäre, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachzuprüfen: Denn das Modell ist noch nicht veröffentlicht. Forscher:innen im Bereich der KI-Sicherheit können sich für Zugang vormerken lassen. Wann und zu welchen Konditionen das Modell für Endnutzer:innen zugänglich sein wird, ist aktuell noch unklar. Klar ist allerdings schon jetzt, dass die beeindruckenden Ergebnisse bei der ARC-AGI-Benchmark enorme Rechenressourcen erforderten – und dementsprechend teuer waren.

Reasoning-Modelle

Das o3-Modell ist eine verbesserte Version des o1-Modells, welches OpenAI am 4. Dezember veröffentliche und das zuvor bereits in Preview- und Mini-Varianten für ChatGPT-User:innen zugänglich gewesen war. Dieses Modell unterscheidet sich zu dem im Mai 2024 veröffentlichten GPT4o-Modell insofern, als es auf einen “Reasoning”-Ansatz setzt.

OpenAI bezeichnet GPT4o weiterhin als das “vielseitige, hochintelligente Flagship-Modell”, das für die “meisten Aufgaben” die richtige Wahl sei. Die o1-Modelle wiederum referenziert das Unternehmen als “Reasoning-Modelle, die sich bei komplexen, mehrstufigen Aufgaben auszeichnen”.

Enduser:innen von ChatGPT merken dies in der Nutzung vor allem insofern, als sich die o1-Modelle länger Zeit nehmen, Ergebnisse zu produzieren. Diese Modelle “verbringen mehr Zeit mit Nachdenken, bevor sie reagieren”, wie es OpenAI formuliert. In einigen (aber nicht notwendigerweise in allen) Bereichen liefern sie dann deutlich bessere Ergebnisse als die bisherigen Modelle.


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