02.04.2019

2 Minuten 2 Millionen: Freebiebox kann nach TV-Auftritt Investment aufstocken

Bei "2 Minuten 2 Millionen" konnte Moritz Lechner von Freebiebox gleich drei Investoren von seiner Idee überzeugen. Nach der Sendung gab es jedoch andere Entwicklungen und neue Deals. Wir sprachen mit dem (ehemals) jüngsten Gründer Österreichs über die Zeit nach seinem Auftritt.
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Freebiebox, Moritz Lechner, Florian Gschwandtner, Runtatsic, 2 Minuten 2 Millionen
(c) Freebiebox - Gründer Moritz Lechner plus sein Freebiebox-Team können sich unter anderem über Florian Gschwandtner als neuen Investor freuen.

Moritz Lechner ist mittlerweile 15 Jahre alt. Sein Startup Freebiebox bietet Überraschungsboxen mit verschiedensten hochwertigen Werbeartikeln an, die individuell auf den Kunden und seine Interessen abgestimmt sind. Bei seinem Auftritt in der Puls 4-Sendung “2 Minuten 2 Millionen” konnte er die Investoren Leo Hilinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner zu einem Investment von 125.000 Euro überzeugen. Abseits der Kameras kam es schlussendlich zu neuen Verhandlungen und einem größerem Investment, wie uns Lechner wissen lässt.

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Weiterhin Mehrheitseigentümer

Fast genau ein Jahr nach der offiziellen GmbH-Gründung seines Startups sichert sich Lechner ein Investment von 170.000 Euro von mehreren Business Angels, darunter ein internationaler Privat-Investor sowie auch Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner und Marcus Weixelberger, Gründer von andys.cc – the Coworking company. “Ich bin bei Freebiebox dabei, weil es mir sehr wichtig ist, junge Gründer und Gründerinnen in Österreich zu unterstützen. Ich finde es einzigartig, was Moritz mit nur 15 Jahren geschaffen hat und wie er in seinen jungen Jahren bereits erfolgreich ein Unternehmen führt. Er ist ein Beispiel dafür, dass wirklich alles möglich ist, wenn man fest an sich glaubt und hart dafür arbeitet”, sagt Puls 4-Jury-Mitglied Gschwandtner zu seiner Beteiligung. Genauere Details zu Anteilsquoten wollte Lechner nicht nennen, betont aber, dass er weiterhin die Mehrheit am Unternehmen halte.

Anders als vor der Kamera

Der Pitch bei “2 Minuten 2 Millionen” war nicht der erste TV-Auftritt von Lechner. Dennoch war der junge Entrepreneur davor ziemlich aufgeregt, wie er zugibt: “Es geht dort viel mehr in die Tiefe. Doch sobald die Tür aufging, war ich in meinem Element.” Auch wenn nicht alle Investoren von Freebiebox überzeugt und teilweise kritisch waren, so hat es Lechner geschafft in Nachverhandlungen einen größeren Investment-Deal als im Studio für sein Unternehmen herauszuschlagen – allerdings ohne Martin Rohla und Leo Hilinger, die sich während der Aufzeichnung an einer Beteiligung noch sehr interessiert gezeigt hatten. Es habe einfach nicht gepasst, so des Fazit des Freebiebox-CEO.

Wunsch-Investor an Bord

Dennoch, mit dem Runtastic-Gründer hat der junge Unternehmer nun seinen Wunsch-Investor an Bord, wie er erzählt: “Ich freue mich sehr darüber, dass ich Investoren gefunden habe, die an mein Team und mich glauben und mit uns gemeinsam Freebiebox international erfolgreich machen möchten. Besonders Florian Gschwandtner war schon immer ein großes Vorbild für mich. Ihn jetzt als Investor zu überzeugt zu haben, ist ein Traum, der für mich in Erfüllung geht”, sagt Lechner.

(c) Freebiebox – Freebiebox CEO Moritz Lechner und Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner beim Unterzeichnen des Investment-Deals.

Freebiebox plant Expansion

Das mittlerweile fünfköpfige Startup wird das frische Investorengeld vor allem in die weitere Expansion investieren. Besonders wichtig ist Moritz Lechner und seinem Mitgründer Christopher Pollak der Teamaufbau und das Marketing. Auch die Expansion nach Deutschland soll mit den neuen Investoren umgesetzt werden. Außerdem plant das Team weitere, individuelle Boxen auf den Markt zu bringen und das Produktsortiment zu erweitern.

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Wirtschaft Konjunktur wachstum
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Schlechte Nachrichten für die heimische Wirtschaft: Österreich erholt sich von der Rezession der Jahre 2023 und 2024 nur schleppend. Im internationalen Vergleich verliert das Land zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit, und die Wirtschaftsleistung nimmt ab. Was sind die Ursachen und wie kann man dem entgegenwirken?

Schwacher Wirtschaftsstandort Österreich

Der heute vorgestellte Österreichische Infrastrukturreport 2025 verdeutlicht, dass Unternehmer:innen vermehrt Zweifel am Wirtschaftsstandort Österreich haben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Unternehmen, die grundsätzlich die Möglichkeit hätten, ihren Betrieb ins Ausland zu verlagern, haben aufgrund der aktuellen Lage bereits darüber nachgedacht, diesen Schritt zu gehen.

Gründe dafür seien laut der repräsentativen Umfrage die hohe Steuer- und Abgabenlast (57 Prozent), der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften (41 Prozent), hohe Energiepreise (34 Prozent) sowie die generelle Teuerung und Überbürokratisierung (30 Prozent).

Österreich wächst schwächer im EU-Vergleich

Österreich büßte in den letzten beiden Jahren durch die Covid-Pandemie, die Energiepreiskrise und die Rezession erheblich an Wertschöpfung ein. Laut einer mittelfristigen Prognose der WIFO wird der österreichische Real-BIP von 2025 bis 2029 jährlich nur um etwa 1,25 Prozent wachsen – und damit 0,2 Prozentpunkte schwächer als der Durchschnitt im Euro-Raum. Die Prognose basiert auf einem kontrafaktischen Szenario ohne Krisen und ohne Rezession.

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Im Kampf um Investitionen stehen die EU-Länder allerdings dynamischeren Wirtschaftsräumen gegenüber. David Ungar-Klein, Autor des Infrastrukturreports, betont: „Das jährliche BIP-Wachstum der Brics-Staaten ist achtmal so hoch wie das der EU, die Nafta-Staaten wachsen fünfmal so schnell”. Entscheidend für potenzielle Investor:innen seien nicht nur steuerliche Anreize, Rechtssicherheit und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, sondern auch die Infrastruktur – insbesondere die digitalen Anbindungen.

Ausbau der digitalen Infrastruktur könnte 90 Mrd. Euro einbringen

Die Infrastruktur wird als entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes angesehen. Der Infrastrukturreport schätzt sogar, dass ein Ausbau der digitalen Infrastruktur in Österreich ein Produktivitätswachstum von rund 90 Milliarden Euro bewirken könnte. Laut Katharina Reinwald, Co-Autorin des Reports, seien Investitionen in die Infrastruktur daher der „stärkste Hebel der Standortpolitik für mehr Produktivität”.

Um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und den Wohlstand langfristig zu sichern, müsse „die Digitalisierung und der Ausbau der Energieinfrastruktur […] höchste Priorität genießen“, betont Ökonom Andreas Reinstaller vom Produktivitätsrat der Nationalbank.

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