25.04.2017

Found!: CARamel gewinnt mit mobiler Autoreinigung

Deloitte Österreich fördert gemeinsam mit dem Impact Hub Vienna Social Startups, die Perspektiven für Menschen mit Fluchthintergrund schaffen. Nun stehen die Gewinner der found! Initiative fest. Das Siegerteam von CARamel überzeugte mit seiner Idee und dem großen Fortschritt innerhalb von sechs Monaten.
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Die Mentoren Christian Hueber, Leopold Grupp und Andreas Hampel mit Karin Melcher von Caramel

In einem sechsmonatigen Inkubationsprozess haben sechs Startups gemeinsam mit Experten von Deloitte Österreich und dem Impact Hub Vienna im Rahmen des Projekts found! an der Planung, Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Geschäftsideen gearbeitet. Ziel war die erfolgreiche Etablierung der neuen Unternehmen am Markt sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Fluchthintergrund. Nun stehen die Gewinner der found! Initiative fest: Das Wiener Start-up CARamel landete auf dem ersten Platz und erhält finanzielle Unterstützung von 10.000 Euro und 50 pro bono Beratungsstunden. Den zweiten Platz belegen Café Namsa und interprAID, die jeweils 5.000 Euro und 25 pro bono Stunden für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens bekommen.

Der Einstieg in die Arbeitswelt

CARamel hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen ohne anerkannte Qualifikationen und mit noch geringen Deutschkenntnissen den raschen Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Das Unternehmen bietet eine mobile Außen- und Innenreinigung von Fahrzeugen an. Die Reinigung erfolgt durch Menschen mit Fluchthintergrund gemeinsam mit Studenten. Dabei leistet das Startup in sozialer und ökologischer Hinsicht einen wichtigen Beitrag. Die mobilen Serviceteams kommen öffentlich oder mit dem Fahrrad zu Parkgaragen von Büros, Einkaufszentren und Hotels. Die Fahrzeuge werden mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln quasi wasserlos gesäubert, poliert und versiegelt.

Redaktionstipps

Vom ersten Workshop bis heute hat sich eine vage Idee zur CARamel mobile Autoreinigung GmbH entwickelt. Entscheidend dafür war vor allem der Support der Experten von Impact Hub und der Mentoren von Deloitte“, erzählt Karin Melcher, CEO von CARamel.

Tiroler auf Platz 2

Auf den zweiten Platz wählte die Jury gleich zwei Projekte aus Tirol, Café Namsa und interprAID. Café Namsa ist ein Social Business der Schwestern Michaela und Julia Wohlfahrt in Innsbruck. Deren Ziel ist es, Asylberechtigten den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Besonders begeistert war die Jury von den Ausbildungsmöglichkeiten, die das Café Flüchtlingen ohne relevante Arbeitserfahrung bietet.

Ein professionelles Team

Ebenso zweitplatziert ist interprAID, der erste Online-Marktplatz für Dolmetschen in sozialen Einrichtungen. Die Plattform ermöglicht sprachliche und kulturelle Barrieren einfach, kostengünstig und ortsunabhängig zu überwinden. Die Jury strich die Professionalität des Gründerteams hervor, das mit einem innovativen Ansatz und viel Webtechnologie die Idee umsetzt. Auch die Skalierbarkeit des Businessmodells beeindruckte.

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Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt

Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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