27.07.2023

Flinn: Wiener Startup sichert 2 Mio. Euro FFG-Förderung für KI-Entwicklung

Flinn rund um die drei ehemaligen N26-Mitarbeiter Hasib Samad, Bastian Krapinger-Rüther und Markus Müller hat sich zum Ziel gesetzt, Compliance-Prozesse für Hersteller von Medizintechnik und die Pharmabranche zu automatisieren. Für die Weiterentwicklung der Technologie mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erhielt das Unternehmen nun eine FFG-Förderung in Höhe von bis zu zwei Millionen Euro.
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(c) Flinn

Seit 2021 müssen alle neuen Medizinprodukte, die in der EU auf den Markt kommen, der neuen Medizinprodukteverordnung (MDR) entsprechen. Diese Verordnung wurde eingeführt, um einen höheren Standard für die Sicherheit von Medizinprodukten zu schaffen. Zudem unterliegen ab 2024 nicht nur Neuprodukte dieser Regelung, sondern auch alle Bestandsprodukte. Dementsprechend groß ist künftig der Compliance-Aufwand und die Kosten für Hersteller von Medizinprodukten in der EU.

Flinn liefert Lösung für Marktführer

Abhilfe möchte das Wiener Startup Flinn mit seiner neuartigen Software-as-a-Service-Lösung schaffen, das 2022 von den drei ehemaligen N26-Mitarbeitern Hasib Samad, Bastian Krapinger-Rüther und Markus Müller gegründet wurde. Konkret hat das Unternehmen eine Technologie entwickelt, die Compliance-Prozesse für Hersteller von Medizintechnik und die Pharmabranche automatisiert. “Wir helfen den Medzintechnikherstellern, diese kontinuierlichen Compliance-Prozesse durch intelligente Automatisierung und künstliche Intelligenz hinzubekommen”, so Co-Founder Bastian Krapinger-Rüther.

Für seine Lösung hat Flinn bereits einige Marktführer in der Medizintechnikbranche als Beta-Kunden gewinnen können, wie zum Beispiel Marktführer im Bereich Dentalmedizinprodukte, in der Empfängnisverhütung und der Endoskopie. Zudem gab das Startup im Dezember 2023 den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 1,8 Millionen Euro bekannt. Als Leadinvestoren haben sich damals Speedinvest sowie der Berliner Frühphaseninvestor SquareOne beteiligt. Dazu haben noch mehr als zehn Business Angels aus der Medizintechnik-Branche sowie der Startup-Szene investiert – brutkasten berichtete.

FFG gewährt Zuschuss für F&E-Aktivität

Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem erfolgreichen Abschluss dieser Pre-Seed-Runde und der Gründung des Unternehmens hat Flinn nun von der FFG die erste große öffentliche Finanzierung erhalten. Der Zuschuss beläuft sich laut Krapinger-Rüther auf bis zu zwei Millionen Euro, der über einen Zeitraum von drei Jahren gewährt wird. Die zusätzlichen finanziellen Mittel sollen in die F&E-Aktivitäten des Unternehmens und somit in die technologische Weiterentwicklung fließen.

Konkret sollen die KI-Fähigkeiten der Software-as-a-Service-Lösung mit besonderem Fokus auf Natural Language Processing (NLP) weiterentwickelt werden. Krapinger-Rüther bringt dabei den sogenannten “Post-Market Surveillance“-Prozess ins Spiel, der die Überwachung eines Medizinprodukts nach dessen Markteinführung umfasst. Unter anderem werden dabei systematisch Informationen zur Produktverwendung am Markt verarbeitet. “Mit dem Trainieren der künstlichen Intelligenz können wir Prozessschritt weiter automatisieren”, so Krapinger-Rüther.

Derzeit verfügt das Startup über acht Mitarbeiter:innen, wobei demnächst das Team auf elf Personen anwachsen wird. Mit Hilfe der Förderungen könnten zudem weitere Positionen für Data Science oder Softwareentwicklung besetzt werden, wie der Co-Founder anmerkt.

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Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer haben Storyblok gegründet © storyblok
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Storyblok kündigt heute am 13. Jänner den Launch seines “Storyblok-Labs” an. Laut eigener Angabe ermöglicht das oberösterreichische Scaleup Marketer:innen und Entwickler:innen damit einen frühzeitigen Zugang zu neuen, KI-assistierten Funktionen.

Das Linzer Scalepup Storyblok ist vor allem durch sein Headless Content-Management-System bekannt, welches unter anderem von Adidas, T-Mobile, Renault und Oatly verwendet wird. 2024 erhielt das Scaleup insgesamt 76 Mio. Euro an Investments, die zweitgrößte Summe des vergangenen Jahres (brutkasten berichtete).

Storyblok: Kostenlose KI-Funktionen

Laut eigener Angabe beinhaltet Storyblok-Labs aktuell drei kostenlose, KI-unterstütze Funktionen, welche nach Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden können. Weitere Funktionen werden erwartet.

Aktuell ermöglicht der sogenannte “Ideation Room” demnach einen kollaborativen Arbeitsbereich, in welchem Teams die Kreation und Optimierung von Inhalten mithilfe von KI effizienter gestalten können. Weiters soll “AI Translations” komplette Seiten oder einzelne Textfelder übersetzen können. Der “Concept Room” hingegen bietet Nutzer:innen ein digitales Whiteboard, in welchem Projekte und Arbeitsabläufe visuell dargestellt und bearbeitet werden können.

Dominik Angerer, CEO und Co-Founder von Storyblok, erklärt: „Content Creation sollte Spaß machen und voller Möglichkeiten sein. Doch für viele Nutzer:innen traditioneller CMS-Plattformen ist es zu einer langsamen, frustrierenden Aufgabe mit zahlreichen Einschränkungen geworden. Wir sind überzeugt, dass die Arbeit mit einem CMS Spaß machen und es Marken erleichtern sollte, mit Content schneller und wirkungsvoller am Markt aufzutreten. Mit Storyblok Labs gehen wir den nächsten Schritt, um diese Vision zu verwirklichen.“

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