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Nun soll also auch Twitter ein Story-Format bekommen. Für die ersten Tests mit dem Feature “Fleets” hat man sich für Brasilien entschieden. Dort will man User-Feedback einholen und darauf aufbauend entsprechende Adaptionen für den größeren Rollout machen. Nicht nur optisch orientiert man sich ganz an der Social Media-Konkurrenz, die seit Jahren schrittweise das zuerst von Snapchat eingeführte Format abkupferte und adaptierte.
+++ WhatsApp führt „am stärksten nachgefragtes Feature“ ein +++
Fleets: Kaum Unterscheidung zum Mitbewerb
Auch die “Fleets” werden in Form von Kreisen oben in der App angezeigt – durch Klick auf den Kreis ganz links, der das eigene Profilbild mit einem Plus überdeckt zeigt, kann ein eigener Fleet erstellt werden. Möglich sind etwa Videos bis zu 2:20 Minuten länge, für Premium-Publisher sogar zehn Minuten. Dieser bleibt nur 24 Stunden erhalten und kann zwar mit Emojis “beurteilt” werden. Likes, Replies und Retweets sind aber nicht möglich.
Vertikal statt horizontal
Man sieht nur Stories von Profilen, denen man folgt, bzw. die man direkt abruft. Das Format steht also bis zu einem gewissen grad im Gegensatz zum gänzlich öffentlichen Charakter von Twitter. User können auch mehrere Fleets parallel absetzen. Im Gegensatz zu den Story-Formaten der Mitbewerber kann man zwischen diesen vertikal, statt horizontal swipen – augenscheinlich das größte Unterscheidungsmerkmal.
Druck von Hedge-Fonds Elliott?
Doch warum führt Twitter mit einigen Jahren Verspätung ein vollkommen generisches Feature ein, das sich kaum von den Formaten des Mitbewerbs unterscheidet? Das US-Magazin TechCrunch mutmaßt, dass dies auf Druck des Hedge-Fonds Elliott Management Corp. passiert, der kürzlich einen Anteil von (laut TechCrunch) etwa vier bis fünf Prozent des börsennotierten Unternehmens erworben hat. Damit sicherte der Fonds des US-Milliardärs Paul Singer sich Aufrichtsrats-Sitze und will nun direkten Einfluss auf Twitter nehmen.
Fleets nur der Anfang – CEO-Absetzung steht im Raum
Unter anderem steht laut Reuters die Absetzung von CEO Jack Dorsey im Raum, weil von einer weiteren CEO-Position bei Square Inc. zu sehr abgelenkt sei. Dieser hält nur rund zwei Prozent an Twitter. Elliott sei dafür bekannt, bei Unternehmen einzusteigen, bei denen man großes, ungenutztes finanzielles Potenzial sehe, um es zu heben, so TechCrunch.