09.01.2020

CES skurril: “Nachhaltiger” E-SUV dank Zierleiste aus recycelten T-Shirts

Glosse. Die Klimakrise verändert die Nachfrage. Deswegen muss jetzt alles nachhaltig sein. Zum Beispiel auch ein SUV. Der Fisker Ocean, nach Eigendefinition das "nachhaltigste Fahrzeug der Welt", das bei der CES Las Vegas präsentiert wurde, glänzt dabei gleich mit mehreren grünen Marketing-Schmähs.
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Fisker: Der Fisker Ocean bei der CES Las Vegas
(c) Fisker: Der Fisker Ocean bei der CES Las Vegas

Ein nachhaltiger SUV – gibt’s das? Beim vom dänischen Auto-Designer (u.a. BMW Z8) Henrik Fisker gegründeten kalifornischen E-Auto-Hersteller Fisker Inc. meint man, dass das tatsächlich möglich ist. Bei der CES Las Vegas präsentierte man nun mit dem Fisker Ocean einen entsprechenden Prototypen, der bereits serienreif sein soll und 2022 auf den Markt kommen soll. Dieser wird auf der Unternehmenspage gar als “das nachhaltigste Fahrzeug der Welt” bezeichnet.

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Mehr Reichweite für alle, die auf die Garage verzichten

Doch mit dem E-SUV beweist das Unternehmen in Wirklichkeit, wie sehr man das dank Klimakrise hochaktuelle Thema Nachhaltigkeit mit grünen Marketing-Schmähs ausschlachten kann. Besonders nachhaltig soll das Auto unter anderem durch ein Solar-Panel am Dach sein. Dieses soll jährlich bis zu 1600 Kilometer zusätzliche Reichweite bringen – Voraussetzung dürfte sein, dass man in einer sonnigen Gegend wohnt und das Schmuckstück untertags nicht in der Garage abstellt. Doch zugegeben, auch 500 zusätzliche Kilometer im Jahr sind für Nutzer sicher erfreulich.

Veganes Interieur, Flaschen-Teppich und T-Shirt-Zierleiste als Klima-Retter

Etwas skurril werden die grünen Marketing-Versprechen dann beim Innenraum des Fisker Ocean. Dieser ist nicht nur vegan, sondern besteht teilweise auch aus recycelten Materialien. Konkret gibt das Unternehmen zwei Anwendungsbereiche an: Der Bodenteppich besteht demnach aus recycelten Plastikflaschen, die – passend zum Namen – aus dem Ozean gefischt wurden. Und eine Zierleiste im Cockpit besteht aus recycelter Kleidung – etwa T-Shirts. Klar, die Bodenteppiche und und vor allem Zierleisten gelten ja gemeinhin als die größten Nachhaltigkeits-Probleme bei SUVs (Vorsicht: Sarkasmus).

Fisker Ocean: Hinter den grünen Schmähs durchaus solide

Doch genug des Spotts. Tatsächlich hat der Fisker Ocean potenziellen Kunden durchaus mehr zu bieten als ein schmuckes Solar-Panel und veganes Recycling-Interieur. Vor allem mit dem Preis von 37.500 US-Dollar für die einfachste Ausführung, der durch nationale E-Auto-Förderungen noch reduziert werden kann, macht der Autohersteller eine durchaus marktrelevante Ansage. Mit der Reichweite von bis zu 480 Kilometer mit einer Akku-Ladung bleibt man zwar hinter den stärksten Tesla-Modellen zurück, liefert aber eine im Markt-Vergleich durchaus solide Performance. Und letztlich findet sich wohl auch eine ausreichend große Gruppe an Menschen, die für die grünen Marketing-Schmähs zugänglich ist.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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