15.03.2023

Finmatics: Wiener Finanz-Startup holt 6 Mio. Investment

Angeführt wird die Finanzierungsrunde von Mangrove Capital Partners. eQventure als bestehender Investor beteiligt sich zudem erneut.
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Patrick Sagmeister (Co-Founder & Managing Director), Christoph Prieler (Co-Founder & Managing Director), Jens Quadbeck (Chief Revenue Officer) | Foto: Finmatics
Patrick Sagmeister (Co-Founder & Managing Director), Christoph Prieler (Co-Founder & Managing Director), Jens Quadbeck (Chief Revenue Officer) | Foto: Finmatics

Das Wiener Fintech-Startup Finmatics sichert sich ein sechs Millionen Euro schweres Investment. Ziel des Unternehmens ist es Wirtschafts- und Steuerkanzleien mit KI-gestützter Automatisierung bei Fachkräftemangel und hoher Arbeitsbelastung zu helfen.

Neuer und bestehender Investor

Für dieses Vorhaben bekam das Startup nun im Rahmen seiner Serie-A-Finanzierung ein Investment von sechs Millionen Euro. Angeführt wird die Finanzierungsrunde von Mangrove Capital Partners. Die österreichische Investmentgesellschaft eQventure rund um Herbert Gartner als bestehender Investor beteiligt sich zudem erneut.

Co-Gründer und CEO Christoh Prieler zeigte sich über die Unterstützung erfreut: “Das große Interesse an unserer Finanzierungsrunde bestärkt uns in dieser Auffassung. Wir freuen uns, einen renommierten internationalen Partner mit beeindruckendem Track Record mit an Bord nehmen zu können”.

Investment fließt in Expansionspläne

Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln plant das Unternehmen nun den Personalausbau. So will Finmatics dieses Jahr noch in Berlin 20 Mitarbeiter:innen an Bord holen, auch das Wiener Büro soll aufgestockt werden. Bis zum Jahr 2024 will man in weitere EU-Länder expandieren.

2016 in Wien gegründet ist Finmatics zuletzt immer weiter gewachsen. In den vergangenen 12 Monaten konnte Finmatics seinen Gesamtumsatz um bereits über 300 Prozent im Jahresvergleich steigern. Zu den Kunden von Finmatics – darunter über 900 Kanzleien und 50.000 Unternehmen – zählt die Mehrzahl der sogenannten “Big Four” wie beispielsweise KPMG.

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Synaps
©Synaps - Kevin Cobaj (l.) Brendon Ahmeti und Agron Bajraktari (r.) von synaps.

Synaps ist ein Wiener PropTech, das in die Fußstapfen von Planradar und Propster treten möchte – brutkasten berichtete. Das Startup von Brendon Ahmeti (CEO), Agron Bajraktari (CTO) und Kevin Cobaj (COO) startet nun sein Beta-Programm des kollaborativen Architekturplanungs-Tools und gewährt damit erstmals ganz offiziell Einblicke in das erste Produkt.

Synaps: Canva und Miro als Vorbilder

“Was Figma für Produktdesign, Canva für Grafikdesign und Miro für Brainstorming ist, will Synaps zukünftig für architektonisches Design werden”, heißt es per Aussendung. Zeitgleich gibt das Startup ein bereits abgeschlossenes, siebenstelliges Pre-Launch-Investment in Höhe von 1,4 Millionen Euro bekannt.

Neben namhaften Business Angels von Ex-JP Immobilien-CEO Martin Müller bis zum Silicon-Valley-CEO Fredik Björk (Grafbase) ist auch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit an Bord.

Neues Office

Abgerundet werden diese Neuigkeiten durch das neue Synaps-Office beim Wiener Schwarzenbergplatz. Von dort will man nun in schnellen Schritten die nächsten Kapitel schreiben: Der Komplett-Beta Launch sämtlicher Funktionen bis Mai und ein AI-Feature sowie eine weitere Finanzierungsrunde bis Herbst 2025 stehen am Fahrplan, wie man mitteilt. Die Warteliste von über 8.000 registrierten Branchen-Interessenten bekomme ab sofort “Zug um Zug Zugriff auf Synaps”.

Zur Mission von Synaps gehört es, die Bauplanungs- und Architektur-Software zu revolutionieren, nachdem Platzhirsch AutoCAD der Firma Autodesk in den letzten bald 40 Jahren Innovation kaum mehr forciert hat, wie die Gründer meinen. Mangels zeitgemäßer Features wie kollaborativer Zusammenarbeit in Echtzeit, intuitiver Bedienung, browserbasierter Zugriff oder einer aktiven Community falle AutoCAD de facto schrittweise immer mehr aus der Zeit.

Genau dieses Marktversäumnis möchte sich jetzt Synaps zu Nutze machen. Der Megatrend und das Aufkommen von Real Time kollaborativen Tech-Startups quer über alle Sektoren hinweg verleihe dem Wiener Unternehmen hier noch zusätzlich Rückenwind.

“Ineffizienz in der Bauplanung”

Neo-Investor Martin Müller, zu seinem PropTech-Investment (zuvor in Rendity, Trovato und Puck investiert) und den Gründen für den Einstieg bei Synaps: “Nach mehr als 20 Jahren in der Immobilienbranche und mit IT-Background kenne ich die unglaubliche Ineffizienz in der Bauplanung. Synaps hat alle Attribute und auch das passende Team, diesem Chaos bei der täglichen Zusammenarbeit aller Stakeholder ein Ende zu bereiten. Das Produkt hat großes Skalierungspotential und könnte damit auf Sicht auch global reüssieren.”

Wobei es für Synaps global auch starke Konkurrenz gibt: Rayon aus Frankreich etwa bewege sich hier in einem ähnlichen Feld. Ob sich da am Horizont ein Duell anbahnt, ist für Ahmeti zweitrangig: “Fakt ist, wir bauen ein starkes Produkt mit großer Ressourceneffizienz und haben ein tiefes Verständnis für die Branche und unsere Kunden. Mehr noch, es ist ein Beweis und eine Motivation dafür, dass es einen enormen Bedarf an Innovation in unserem Bereich gibt.” Während sich das Pariser Startup vor allem auf die Anfangsphasen des architektonischen Entwurfs fokussiere, decke Synaps die komplette Projekt-Pipeline ab, so der Tenor.

Gründer fürchten Konkurrenz nicht

Dass auch Marktführer AutoCAD schnell nachziehen könnte, hält Synaps-CPO Cobaj vorerst für unwahrscheinlich: “AutoCAD kann das von seinem Grundaufbau gar nicht bewerkstelligen und müsste sein Produkt fast von null weg neu aufziehen. Die gesamte Software-Architektur ist auf Desktop ausgelegt, darauf immer weitere Features hinzuzufügen. Dadurch wurde es im Laufe der Jahre sehr schwerfällig, noch komplexer und schwerer erlernbar. Gefühlt braucht man für AutoCAD viele Monate oder eher Jahre um es voll zu beherrschen, bei Synaps wird es sich um Tage handeln”, sagt er.

Und weiter: “Autodesk hat auch ein funktionierendes Geschäftsmodell und sieht daher keinen zwingenden Bedarf für Innovation in diesem Bereich. Läuft es wie geplant, dann sollten wir auf jedem Gelände bald leichter und wendiger sein. Wir bieten also dann im Vollausbau die alten, aber auch gänzlich neue Features und das dann bei einem massiv besseren Preis-Leistungsverhältnis.”

Synaps: Fokus auf Entwicklung

Der Fokus bei Synaps liegt dementsprechend derzeit auf der weiteren Produktentwicklung. Mit dem aktuellen ersten Beta-Launch in deutscher und englischer Sprache werden nun vor allem geometrische Formen und ihre Operationen sowie Echtzeit-Kollaboration (CAD-Tools) als Funktionen im Vordergrund stehen. Mit der Beta-Vollversion noch im Laufe des zweiten Quartals 2025 sollen noch vor dem Sommer weitere Funktionen wie Wände, Fenster, Türen und sämtliche Post-Production-Tools für ein vollwertiges Produkt zur Verfügung stehen.

“Wir haben einen Multiplayer-Editor entwickelt, der so einfach und intuitiv funktioniert wie das Verwenden eines Bleistiftes”, sagt Ahmeti. Synaps vereint, eigenen Angaben nach, damit nicht nur architektonische und bauplanerische Elemente, sondern in Zukunft auch komplexe Post-Production-Features (u.a. Ebeneneffekte wie Schatten, Licht und Unschärfe, Mischmodi oder Pinsel und Zauberstab). Diese sollen es User:innen ermöglichen, mit wenig Aufwand architektonische Pläne und Präsentationen zu entwerfen.

Synaps legt Fokus auf KI

Nach der Produkt-Vollversion bis Sommer 2025 soll ein voller Fokus auf Künstliche Intelligenz gelegt werden. Aktuell wird im Stealth-Modus ein neuartiges Produkt-AI-Feature entwickelt, dessen Launch aus der Sicht von Synaps “das Zeug zu einem echten Gamechanger für die gesamte Branche des architektonischen Designs hat”. Geplanter Start ist der Herbst 2025 und parallel dazu steht im gleichen Zeitraum der Abschluss der nächsten Seed-Investmentrunde am Plan, um den breiten Markteinstieg zu finanzieren.

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