15.09.2016

FeelsLikeHome: Wie ein Startup internationale Studierende per Mausklick versichert

Wer zum Studieren in ein anderes Land kommt, muss sich früher oder später mit der Frage nach einer passenden Versicherungslösung beschäftigen. Dabei kommte es schon alleine sprachbedingt häufig zu Komplikationen. Einige Studierende der Webster University Vienna haben sich der Thematik angenommen und eine Versicherungsprodukt entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten ist.
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(c) FeelsLikeHome: Das Gründungsteam vor der Geburtsstätte der Idee.

Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

In ein neues Land zu ziehen bringt für Expats und Studenten jede Menge Unsicherheiten und das Leben muss neu aufgebaut werden. Bereiche wie Versicherung sind für die Neuankömmlinge enorm wichtig, jedoch schwierig zu verstehen und zu vergleichen. Wir bieten daher Produkte, die speziell für diese Zielgruppe entwickelt wurden. Diese werden gänzlich auf Englisch, leicht verständlich und klar und deutlich präsentiert. Die User wählen ohne den Druck eines Verkaufsgespräches das richtige Produkt für ihre Bedürfnisse. Bei Bedarf können sie dennoch von einem unserer Englisch-sprachigen Experten über den Live Chat beraten werden. Dem Kunden wird so die bestmögliche medizinische Versorgung zur Verfügung gestellt und er kann sich durch den Zugang zu mehrsprachigen Spezialisten sämtlicher Fachgebiete „Safe“ fühlen. Wir bieten für internationale Studierende eine bessere Alternative zur öffentlichen Versicherung, da unsere Produkte Leistung beinhalten wie zb. Privatspital, Privatarzt, Brillenersatz, Zahnbehandlung, etc.) Das günstigste Produkt (Student Basic) ist sogar preiswerter als die öffentliche Versicherung bei mehr Leistung. Bei uns entstehen keine lästigen persönliche Wege und Wartezeiten, da die Produkte online abgeschlossen werden können. Langfristig sparen die User viel Zeit, da die Refundierung der eingereichten Belege sogar per Handy-Foto erledigt werden kann.

Wie verdient ihr Geld?

Wir erhalten Provisionen für den Verkauf der Produkte.

Wer hatte die Idee und wieso?

Die Idee entstand auf der Webster University Vienna. Die Firma „FeelsLikeHome (www.feelslikehome.eu) kümmert sich um diverse Anliegen der Studenten wie z.B. Erleichterung behördlicher Wege, Wohnungssuche, Bankverbindungen etc. Für den Bereich Krankenversicherung gab es damals keine Wahlmöglichkeit, man musste die staatliche Versicherung abschließen. Die Nachfrage nach mehrsprachigen Ärzten und Spezialisten war jedoch immer schon groß. Daraufhin wurde in Zusammenarbeit mit der Versicherungsagentur Herf und der UNIQA innerhalb von zwei Jahren ein Produkt für die Bedürfnisse der Studenten entwickelt und getestet. Nach der Testphase sollten diese Produkte allen internationalen Studierenden in Österreich zugänglich gemacht werden. Dazu musste eine userfreundliche Online-Plattform entwickelt werden. Im Zuge  dessen wurde das Angebot auch auf die Bedürfnisse von Expats erweitert.

Redaktionstipps

Wie kam es zum Gründer-Team?

Das FeelsLikeHome Gründerteam setzt sich aus ehemaligen Webster Studenten zusammen. Aus der laufenden und stetig intensivierten Zusammenarbeit mit der Versicherungsagentur Herf und der UNIQA Versicherung hat sich das gemeinsame Projekt FeelSafe entwickelt.

Eure Marketingstrategie?

Die weitere Entwicklung des Projektes soll durch Kooperationen mit Universitäten, Studentenheimen, Studentenorganisationen, öffentliche Stellen, Firmen mit internationalen Mitarbeitern, NGO’s, internationale Institutionen, Botschaften, Universitäten im Ausland, Sprachschulen und Travel Agencies vorangetrieben werden. Dazu gehören auch die Gebiete Online-Marketing (Facebook, Google Adwords, Search Engine Optimization) sowie Content Marketing.

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Kurzfristig soll FeelSafe DIE Anlaufstelle für Studierende und Expats für Versicherungsfragen in Österreich werden. Langfristig soll die Plattform stetig um neue Produkte und Lösungen erweitert werden, damit wir unsere Kunden noch besser und umfangreicher betreuen können.

Habt ihr bereits Finanzierung oder bis jetzt “ge-bootstrapped”?

Unser Projekt ist gänzlich selbst finanziert.

Eure bisherigen Learnings?

Bei den Bestrebungen, eine leistungsfähige und kundenfreundliche Online-Lösung für die Zielgruppe auf die Beine zu stellen, mussten umfangreiche Hürden in Bezug auf behördliche, versicherungstechnische und rechtliche Grundsatzfragen überwunden werden. Daraus haben wir viele Erfahrungen für zukünftige Projekte gewonnen. Außerdem haben wir gelernt: Get feedback early, get feedback fast! Entwickle nicht an den Kunden vorbei, sondern mit den Kunden. Wir sind täglich in Kontakt mit unserer Zielgruppe. Und: Verstecke nichts vor dem Kunden. Informationen sollen so deutlich und übersichtlich wie möglich dargestellt werden. Die Kommunikation muss verständlich sein, speziell bei komplexeren Produkten.

Wien als Gründerstadt bzw. Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Ja, Wien ist eine Studentenstadt (und jeder vierte Student ist nicht Österreicher) und auch ein Hub für Internationals mit unzähligen internationalen Organisationen und Institutionen. Dazu ist Wien ein idealer Testmarkt, um das Produkt für andere Länder auszubauen.

Mehr Infos findet ihr hier.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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