19.03.2021

FC Bayern: Wie ein Fußballclub zum IT-Unternehmen wird

Der FC Bayern München zählt über 30 Social-Media-Kanäle und 100 Millionen Follower. Stefan Mennerich – Director Media, Digital and Communication beim FC Bayern – erläuterte im Rahmen der digitalen Eventreihe The Grow, wie der Club die digitale Transformation meistert und welche Rolle Startups dabei spielen.
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FC Bayern
Stefan Mennerich – Director Media, Digital and Communication beim FC Bayern – war zu Gast bei der digitalen Eventreihe The Grow | (c) AdobeStock/FC Bayern München AG

Der FC Bayern München ist ein Sportverein der Superlative. Mit seinen 293.000 Mitgliedern gilt er nicht nur als mitgliederstärkster Sportverein der Welt, sondern zählt auch außerhalb Deutschlands Millionen von Fans. Im Geschäftsjahr 2019/20 lag der Umsatz der FC Bayern München AG bei rund 671 Millionen Euro. Die Einnahmen stammen aus Merchandising, Sponsoring, TV-Vermarktung und dem laufenden Spielbetrieb inklusive der Ticketerlöse.

FC Bayern als digitales Medienhaus

Der FC Bayern München ist – wie so viele Clubs der Oberliga – längst kein analoger Fußballverein mehr, sondern auch ein digitales Medienhaus. Der Club bespielt über 30 Social-Media-Kanäle in über zwölf Sprachen – und das von China über Nahost bis in die USA.

Neben der Content-Produktion hat der FC Bayern über die letzten Jahre komplexe IT-Strukturen aufgebaut und sogar ein eigenes IT-Rechenzentrum errichtet. Wie FC Bayern Mediendirektor Stefan Mennerich erläutert, setzt der Verein dabei auf Unabhängigkeit: “Vor viereinhalb Jahren haben wir unsere eigene digitale Infrastruktur aufgebaut und uns von externen Dienstleistern losgesagt”.

FC Bayern: Digital Media Lab

Im Jahr 2018 erfolgte zudem die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft, der sogenannten FCB Digital & Media Lab GmbH. Basis dafür bildete eine eigene Digitalisierungsstrategie, die bereits im Herbst 2016 in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom und SAP gelauncht wurde. Im Zuge der digitalen Transformation setzte der FC Bayern seine gesamte Frontend-Infrastruktur von der Website über die Mobile-Apps bis hin zum Online-Shop neu auf.

Das FCB Digital & Media Lab zielt laut Mennerich auf den Ausbau der medialen Reichweite ab. Doch nicht nur das: Zudem soll das Lab auch im Rahmen der Internationalisierung unterstützen und weitere Erlöse in den Bereichen Medien, Merchandising und Sponsoring erwirtschaften. 

Mit aktuell 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Media Lab damit nicht nur für den Digitalbereich des FC Bayern sowie seine Partner, sondern auch als Dienstleister für weitere Sportvereine tätig. Dazu zählt unter anderem der Fußballklub Austria Wien oder Dynamo Dresden.

Wirtschaftliche Relevanz von digitalen Plattformen

Den größten Teil des Umsatzes im digitalen Geschäft erwirtschaftet der FC Bayern laut Mennerich im Sponsoring. Demnach werden rund 30 bis 40 Prozent der 200 Millionen Euro Sponsoring-Erlöse auf den digitalen Plattformen des Vereins erwirtschaftet. “Die Reichweite von ungefähr 100 Millionen Social Media Followern, die wir auf den Plattformen haben, lassen sich so direkt in Revenue umwandeln, da wir unseren Sponsoren dort die relevanten Rechte anbieten können”; so Mennerich.

Innovationsdruck & Zusammenarbeit mit Startups

Um im globalen Wettbewerb und “digitalen Hamsterrad” zu bestehen, muss der Verein laut Mennerich laufend in das Thema “Innovation” investieren. “Wir befinden uns in einer ständigen Betaphase”, so Mennerich über den Innovationsdruck, der nicht nur auf dem FC Bayern München, sondern so ziemlich jeden Unternehmen lastet.

“Wir befassen uns schon länger bewusst mit Startups aus unterschiedlichsten Branchen”, so Mennerich. Als Beispiel führt der Mediendirektor die Bereiche Augmented- und Virtual-Reality an.

Um mit den Startups in Kontakt zukommen, ist der Verein im letzten Jahr eine strategische Partnerschaft mit Bits & Pretzels eingegangen. Im Rahmen der Zusammenarbeit soll Bits & Pretzels den FC Bayern künftig mit führenden Startups aus den Bereichen Sport, Technologie, Medien und Foodtech vernetzen.

Zudem veranstaltet der FC Bayern auch eigene Hackathons, im Rahmen derer technische Problemstellungen von Teams gelöst werden müssen. Das Hackathon-Format erfreut sich auch bei österreichischen Clubs großer Beliebtheit. So veranstaltete beispielsweise der SK Rapid vor mittlerweile mehr als zwei Jahren einen eigenen Hackathon, um fit für die digitale Transformation zu werden – der brutkasten berichtete.

Die Corona-Pandemie

Die Investitionen in die Digitalisierung hätten sich laut Mennerich schlussendlich ausgezahlt – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Aufgrund der Covid-19-Bestimmungen konnte der Club seine jährliche Sommertour nicht wie geplant durchführen. In den vergangenen Jahren bereiteten sich die Bayern nämlich in den USA oder in China auf die neue Saison vor.

Kurzerhand wurde eine virtuelle Sommertour aufgesetzt, damit Fans in Echzeit die Vorbereitungsphase digital miterleben konnten. Dazu zählten unter anderem digitale Autogrammstunden mit den Spielern, virtuelle Fan-Challenges oder Interaktionen mit internationalen Sportlern

Tipp der Redaktion:

FC Bayern Mediendirektor Stefan Mennerich war am 11. März als Speaker zu Gast bei der Auftaktveranstaltung von The Grow. Die digitale Event-Reihe matcht Startups und Mittelständler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, um sie gemeinsam fit für den globalen Wettbewerb zu machen. Zu den Co-Initiatoren zählt unter anderem der brutkasten. Die nächste Veranstaltung findet am 20. April in Wien statt. Mehr darüber könnt ihr hier lesen.


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Innovative Beschaffung im öffentlichen Sektor spielt eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandortes. So schafft sie in der Regel einen Zugang zu fortschrittlichen Technologien und Lösungen für Bürger:innen und stärkt umgekehrt die Innovationskraft von Unternehmen – darunter auch Startups.

Das Förderungsprogramm aws IÖB-Toolbox setzt genau hier an und bietet öffentlichen Auftraggebern in Österreich die Möglichkeit, innovative Beschaffungsvorhaben finanziell zu unterstützen. Durch Zuschüsse von bis zu 100.000 Euro wird der Anreiz geschaffen, den Einsatz neuer Technologien und Dienstleistungen voranzutreiben, die sowohl ökologische als auch digitale Transformationsprozesse fördern. Diese Unterstützung zielt darauf ab, langfristige Impulse für die Wirtschaft zu setzen und gleichzeitig den öffentlichen Sektor mit fortschrittlichen Lösungen auszustatten.

IÖB-Toolbox: zwei Module

Konkret unterstützt das Förderungsprogramm aws IÖB-Toolbox innovative Beschaffungsvorhaben von öffentlichen Auftraggebenden durch Zuschüsse von bis zu 100.000 Euro mit zwei unterschiedlichen Modulen.

  • IÖB-Toolbox Prepare: Hier werden Beratungskosten für die Gestaltung und Durchführung von IÖB-Challenges auf der IÖB-Innovationsplattform gefördert.
  • aws IÖB-Toolbox Transfer. Dieses Modul zielt auf die Förderung für innovative Beschaffungsprojekte, d. h. für die Anschaffung von innovativen Produkten und/oder Dienstleistungen ab.

Tipp: Neu ist, dass im Modul IÖB-Toolbox Prepare auch Kosten für Rechtsberatung und technische Beratungen für die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen zur Förderung eingereicht werden können. Hier beträgt die Förderung bis zu 20.000 Euro.


Anreize für Klima und Digitalisierung

Mit dem Programm aws IÖB-Toolbox werden Anreize für eine verstärkte Innovationsnachfrage durch den öffentlichen Sektor gesetzt. Im Zentrum stehen dabei Vorhaben in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, sowie Schonung natürlicher Ressourcen. Lösungen können dabei branchenübergreifend die Bereich Mobilität, Energie und Kreislaufwirtschaft umfassen.

Ein weiteres Feld umfasst die Digitalisierung im öffentlichen Sektor. Dazu zählen Effizienzsteigerung, Unterstützung umweltpolitischer Zielsetzungen, Stärkung der Nachhaltigkeit und regionaler Wirtschaftskreisläufe sowie Verbesserung von Services für Bürger:innen.

Jetzt einreichen und profitieren

Die Fördertöpfe für die IÖB-Toolbox sind nun wieder gefüllt. Der nächste Einreichschluss ist der 4. November 2024. Einreichungen für das Programm sind online über den aws Fördermanager möglich. Alle detaillierten Infos zu den Förderrichtlinien finden sich hier.


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