08.07.2021

Fairtrade Österreich: Warum es faire Lieferketten und Kinderrechte braucht

Was für Patentrechte weltweit gilt, sollte für Menschenrechte erst recht möglich sein, nämlich, dass sie einklagbar sind. Die Realität sieht aber – zumindest noch – ganz anders aus, wie Fairtrade Österreich-Geschäftsführer Hartwig Kirner im Gastkommentar beleuchtet.
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Fairtrade Österreich
© Dominik Schallauer/Fairtrade

Rohstoffe werden international eingekauft und durchlaufen oft unzählige Stationen und Produktionsschritte, ehe sie bei den Konsumentinnen und Konsumenten hierzulande ankommen. Auch wenn in vielen Sektoren Menschenrechtsverstöße auf der Tagesordnung stehen, wird viel zu wenig dagegen unternommen und Unternehmen reden sich auf ihre Vorlieferanten aus.

Das Beispiel der Schokoladeindustrie zeigt, dass Freiwilligkeit zwar wichtige Impulse setzen kann, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Sie reicht aber nicht aus, um eine großflächige Transformation zu fairen Lieferketten zu erzielen. Denn die großen Unternehmen versprechen seit Jahren, sich für Menschenrechte einzusetzen und die Entwaldung zu stoppen, doch aktuell ist das Gegenteil der Fall. Erstmals seit mehr als 20 Jahren steigt die ausbeuterische Kinderarbeit weltweit wieder an. Eine neue Studie schätzt, dass alleine in Westafrika rund 1,5 Millionen Kinder im Kakaoanbau schuften müssen, anstatt auf der Schulbank zu sitzen. Zudem werden immer größere Flächen gerodet, um Platz für Monokulturen zu machen.

Eine Initiative von Ghana und Elfenbeinküste, den Hauptanbauländern für Kakao, zur Bekämpfung der Armut von Kakaobauernfamilien, droht am Widerstand von großen Kakaohändlern mit dominanter Marktposition zu scheitern. Was sind freiwillige Versprechen wert, wenn keine Taten folgen? Jene Unternehmen, die tatsächlich bereit sind, ethisch zu handeln, müssen die dafür erforderlichen Kosten alleine tragen und jene, die nur Lippenbekenntnisse abliefern, haben einen Wettbewerbsvorteil. Es wird Zeit, die Benachteiligung der verantwortungsvollen Unternehmen zu beenden und alle Marktteilnehmer in die Verantwortung zu nehmen.

“Was sind freiwillige Versprechen wert, wenn keine Taten folgen?”

Hartwig Kirner, Geschäftsführer Fairtrade Österreich

Lieferkettengesetz: Wichtiger und mutiger Schritt

Höchst erfreulich daher, dass endlich Bewegung in dieses Thema kommt. Im internationalen Jahr gegen Kinderarbeit hat sich Deutschland dazu entschlossen, einen mutigen Schritt zu setzen. Künftig wird es dort ein Lieferkettengesetz geben, dass menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten einfordert. Wer sich nicht daran hält, kann haftbar gemacht werden, auch wenn die jeweiligen Verstöße im Ausland passieren.

Das ist ein wichtiger erster Schritt hin zu mehr Fairness und Transparenz. Bürgerinnen und Bürger sind immer weniger bereit ein Wirtschaftssystem zu akzeptieren, das Menschen nur als möglichst billigen Faktor in der Produktion sieht. Als Konsumentinnen und Konsumenten schauen sie mittlerweile immer stärker darauf, wo die Produkte herkommen, die sie kaufen und sind nicht länger bereit, über Missstände einfach hinwegzusehen. Das Umdenken hat längst begonnen. Die deutsche Gesetzesinitiative sollte daher auch beispielhaft für unser Land sein.

“Auf weltweite Herausforderungen kann es nur internationale Antworten geben.”

Hartwig Kirner, Geschäftsführer Fairtrade Österreich

Ich appelliere an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger Österreichs, eine Initiative für ein europäisches Lieferkettengesetz zu unterstützen, das in den nächsten Monaten in den EU-Gremien beraten werden wird. Denn auf weltweite Herausforderungen kann es nur internationale Antworten geben. Ein erster Schritt ist gesetzt, nun müssen weitere folgen, um die Chancen, die die Globalisierung unbestreitbar bietet, gerechter nutzbar zu machen.

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(c) Mercedes-Benz - Bernadette Frech, CEO von Instahelp.

“Unser Wert ist nicht abhängig von Leistung oder Produktivität. Gerade bei High-Performern sind Stigmen rund um mentale Gesundheit immer noch stark zu spüren und erschweren es, eine Balance zwischen Leistung und Gesundheit zu finden. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass wir immer noch gehemmt sind, über unsere Emotionen zu sprechen. Dabei können ausgelebte Emotionen beflügelnd und erfüllend sein – und zwar alle. Weil Selfcare mehr ist als Meditation, haben wir uns gefragt, wie man Leistung mit Gesundheit vereinbaren kann. Und wie erkennt man überhaupt, ob man selbst Gefahr läuft, die eigene Psyche aufs Spiel zu setzen?” Das sind die Fragen, die Mercedes-Benz und Instahelp, konkreter CEO und Testimonial Bernadette Frech, im Rahmen ihrer gestarteten Mental Health-Initiative zum Diskurs stellen und beantworten möchten.

Instahelp und das Burn-on

Dies wollen die Grazer Startup-Gründerin und der deutsche Automobilhersteller tun, indem sie dieses Thema nicht bloß kurzfristig und in ein paar Minuten ergründen, sondern Fakten aufbereiten und sich mit jenen High-Performern austauschen, die so oft mit der Gefahr mitlaufen, auszubrennen.

Die Komplexität von Mental Health ist vielen in der Startup-Szene nicht erst seit der Gründung von Instahelp bekannt, auch nicht durch das gefühlte Erstarken von Enttabuisierung, was die psychische Komponente von Innovator:innen betrifft, sondern es ist etwas, dass ironischerweise durch den Begriff “Burn-out” den Weg in die Mitte der Gesellschaft gefunden hat. Man kennt ihn, man weiß, dass er zum Felde der mentalen Gesundheit gehört und man akzeptiert Personen, die offen damit umgehen, als mutig.

Was man allerdings bei diesem, nennen wir es neuem Verständnis für das, was früher als Schwäche oder Faulheit bezeichnet wurde, nicht gewahr ist, ist ein anderer Begriff, der vor dem Ausbrennen kommt. Als Testimonial erwähnt Bernadette Frech in diesem Video die Worte “Burn-On” – ein Zustand der chronischen Überbelastung, ohne dabei zusammenzubrechen.

Emotionen als Treiber

Weiters nennt sie Wut einen “Treiber für positive Veränderung”, plädiert dafür, sich mit positiven wie negativen Emotionen auseinanderzusetzen, sie zu managen und Coping-Strategien zu entwickeln. Oder anders gesagt und dem gemeinsamen Motto treu: einen “Sense of Self” zu entwickeln.

“Als CEO von Instahelp freue ich mich total, als Testimonial für die aktuelle Mercedes-Benz Österreich Kampagne die Stimme für Mental Health zu sein”, sagt Frech zu ihrer Rolle in der neuen Initiative. “Mit der von Mercedes-Benz Österreich initiierten Kampagne ‘Sense of Self’ gilt es, Stigmen um mentale Gesundheit hinter uns zu lassen. Gründer:innen sind typische High-Performer. Gerade deswegen sind sie von mentalen Gesundheitsproblemen betroffen. Sie gehen Risiken ein, arbeiten unter Unsicherheit, erleben sozialen Druck und sind oft mit Scheitern konfrontiert. Ein mental starkes Mindset kann hier helfen. Wir möchten mit der Initiative auch Gründer:innen dabei helfen, ihren ‘Sense of Self’ zu finden.”

Interessierte können mehr über die Mercedes-Instahelp-Initiative im Rahmen des Fifteen Seconds Festivals von 5. bis 7. Juni in Graz erfahren, wo beide Partner das Thema “Balance zwischen Leistung und Gesundheit” etwas mehr in den Mittelpunkt der Startup-Szene rücken wollen.

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