02.03.2021

Fahrdienst-Startup Holmi lässt Wiener beim Fahrpreis mitreden

Das Gelegenheitsverkehrsgesetz ermöglicht nun neue Tarifmodelle für vermittelte Fahrten. Holmi überlässt das letzte Wort den Kunden.
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Holmi E-Auto
(c) Holmi

Seit 1. März ist das neue Gelegenheitsverkehrsgesetz in Österreich in Kraft und ermöglicht wieder Fixpreise bei Taxifahrten. Jungunternehmen, die Fahrten vermitteln, atmen auf: Uber kann wieder seinen eigenen Tarif “Uber X” anbieten und auch der Vorarlberger Anbieter Holmi wartet mit einem neuen Tarifmodell auf. In einem bestimmten Fixpreis-Rahmen können Kunden ab 15. März bei dem endgültigen Preis mitreden. Möglich ist dann ein Preis bis zu 20 Prozent über oder unter dem angegebenen Fixpreis. Kunden können dann beispielsweise über einen Schieberegler entscheiden, ob sie statt 10 Euro nur 8 Euro bezahlen wollen.

Hintergrund ist laut Co-Founder Matthias Kalb die Preisverordnung für Taxitarife der Stadt Wien, die für Mitte des Monats erwartet wird und die Basis für die künftige Preisgestaltung darstellen wird. “Wir erwarten, dass der Kilometer/Minutenpreis eine Bandbreite von wahrscheinlich 20 Prozent auf und ab zulassen wird”, sagt Kalb im Gespräch mit dem brutkasten.

Holmi lässt den Fahrpreis über einen Schieberegler einstellen © Homi

Holmi rechnet nicht mit viel höheren Preisen

In Summe rechnet er nicht damit, dass die Preise durch die neue Verordnung um 50 Prozent steigen werden, wie häufig kolportiert werde. “Im Gegenteil”, sagt Kalb. “Ich gehe eher davon aus, dass wir 20 bis 30 Prozent unter den Taxitarifen liegen werden”. Das sei auch deshalb möglich, weil bei Holmi der Funkzuschlag von 2,80 Euro pro Fahrt nicht schlagend wird.

Holmi vermittelt seit April 2018 Fahrten, ähnlich wie Uber, via Handy-App. Das Startup von Matthias Kalb und Jürgen Gunz startete zunächst in Vorarlberg und kurz nach der Ausweitung des Angebots auf Wien folgte der Beschluss des Nationalrats zur Zusammenlegung des Taxi- und des Mietwagengewerbes. Eine Folge daraus ist auch eine neue Tarifgestaltung in den Bundesländern.

Seit 1. März sind nun zwei Varianten möglich: Entweder man fährt wie bisher bei klassischen Taxis mit Taxameter und der Preis wird mit einem Tarif aus Zeiteinheit und Wegstrecke berechnet. Neu ist die Möglichkeit, ohne Taxameter zu fahren und den Preis vorab festzulegen. Die genaue Gestaltung in Wien hängt von der Tarifordnung ab, die für Mitte des Monats erwartet wird – sie wird neben einem Mindestpreis von wohl 5 Euro eben auch einen Korridor zulassen. Der Streckentarif wird sich aus einem Grundtarif von 3,40 Euro am Tag und 3,80 in der Nacht, sowie 50 bis 80 Cent pro Kilometer und 50 Cent im Zeittarif zusammensetzen.

Österreichischer Player auf “Riesenmarkt”

Trotz aller Schwierigkeiten will Holmi an dem klassischen Fahrdienst festhalten und auch weiterhin Fahrten vermitteln: “Wir haben heute bereits dreimal so viele Fahrten wie noch am Montag davor”, kommentiert Kalb die aktuellen Änderungen. Parallel dazu hat das Startup aber ein weiteres Standbein im Bereich vorbestellter Business-Fahrten aufgebaut und bereits 2019 das operative Geschäft des Wiener Airport- und Limousinen-Dienstes Intersprint Limousinenservice GmbH übernommen. Die on demand Vermittlung sei aber ein “Riesenmarkt” und da sei es wichtig, dass mit Holmi auch ein rein österreichisches Unternehmen mitmische. Da auch die Fahrer derzeit aufgrund der geschlossenen Restaurants und Lokale mit Umsatzeinbußen kämpfen, erlässt Holmi seit Jahresbeginn bis Ende März die Vermittlungsprovision.

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Coworkingsalzburg, do-what-you-love, 100 Startups, 100 Startup-Ideen, Salzburg, EU, Interreg
(c) Coworkingsalzburg

Das Aus für Coworking Salzburg ist vorerst besiegelt: Wie Gründerin Romy Sigl am Freitag in einem LinkedIn-Posting bekannt gab, wird der erste heimische Coworking-Space außerhalb Wiens im Frühjahr 2025 seine Pforten schließen. “Genau heute vor 13 Jahren haben wir hier am Techno-Z unsere Türen geöffnet. Und genau heute startet der Countdown unserer letzten 90 Tage. Das verflixte 2×7 14. Jahr”, so Sigl. Damit endet ein Kapitel, das über ein Jahrzehnt lang prägend für Salzburgs Innovations- und Gründerszene war.

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2012 gestartet, war Coworking Salzburg der erste Coworking-Space außerhalb der Bundeshauptstadt. Der Space bot flexible Rahmenbedingungen: Von tageweisen Mietplätzen bis hin zu fixen Büros konnten Selbstständige, Gründer:innen und Teams individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Arbeitsplätze nutzen.

Zu den Unternehmen, die ihre ersten Schritte bei Coworking Salzburg machten, zählen heute bekannte Namen wie Symptoma, Hotelkit, Authentic Vision sowie der spätere Founder von MyflexBox. Der Space war nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch eine Bühne für Pitches und eine Plattform für Austausch und Unterstützung innerhalb der Community.

Drei Monate Schonfrist

Bereits im Dezember 2024 erhielt Sigl von ihrem Vermieter, dem Techno-Z Salzburg, eine dreimonatige Schonfrist (bruktasten berichtete). Damals wurden Gespräche mit dem Land und der Stadt Salzburg angekündigt, die allerdings noch nicht stattgefunden haben. “Es braucht ein Zeichen an die Gesellschaft“, appellierte Sigl im Dezember. Doch das Zeichen blieb vorerst aus, und nun folgt der vorläufige Schlusspunkt. Am 29. März findet eine Abschlussparty statt – Sigl möchte dann die weiteren Schritte bekannt geben. Zudem hat Sigl eine Umfrage gestartet mit dem Titel: “Was machen wir aus den letzten 90 Tagen Coworkingspace Salzburg?”


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