In seinem neuen „Widely Viewed Content Report“ zeigt Facebook nun quartalsweise die stärksten Postings auf der Plattform und weitere Rankings.
In seinem neuen „Widely Viewed Content Report“ zeigt Facebook nun quartalsweise die stärksten Postings auf der Plattform und weitere Rankings.
Welcher Content vom Facebook-Algorithmus besonders stark ausgespielt wird, ist die vielleicht größte Frage rund um das soziale Netzwerk. Erstmals wurde nun mit dem "Widely Viewed Content Report: What People See on Facebook" eine relativ detaillierte Aufstellung darüber veröffentlicht, welche Postings de facto am meisten Reichweite hatten, die ab nun quartalsweise erscheinen soll. (Auf Basis welcher Parameter der Facebook-Algorithmus arbeitet, ist hier zu lesen). Die im Report genannten Zahlen beziehen sich zwar nur auf die USA, dürften aber was die Art des Contents angeht, zumindest großteils repräsentativ sein.
Vor den tatsächlichen Rankings wartet Facebook mit einigen Statistiken auf, die konkrete Werte zu durchaus bereits bekannten Umständen liefern. Demnach werden Newsfeeds mit 57 Prozent der Impressions klar von Posts von Freunden bzw. Personen, denen man folgt, dominiert. Danach folgen mit großem Abstand Gruppen mit 19,3 Prozent und Seiten mit 14,3 Prozent. Ebenfalls deutlich ist der quantitative Unterschied zwischen Postings ohne Links (87,1 Prozent) und solchen mit Links (12,9 Prozent). Auffällig ist hier jedoch, dass das Verhältnis bei Beiträgen von Seiten deutlich ausgeglichener ist (siehe Tabelle).
Insgesamt zeigt Facebook im aktuellen "Widely Viewed Content Report" vier Rankings (siehe Link unten), von denen sich interessanterweise gleich zwei auf die selten angezeigten Links beziehen: Die Top 20 Domains, die Top 20 Links, die Top 20 Pages und die Top 20 Postings (alle jeweils organisch).
Bei den Domains führte im zweiten Quartal in den USA Youtube klar das Feld an, mit gewissen Abstand gefolgt von Amazon und Unicef. Das ist insofern interessant, als in Ratgebern immer wieder deutlich davon abgeraten wird, Youtube-Links auf Facebook zu posten. Die Top-Links sind stark US-spezifisch und wenig repräsentativ für Österreich. Ein amüsantes Detail ist hier ein Hanf-Artikel-Onlineshop auf Platz 2. Beschränkte Aussagekraft für den heimischen Markt hat auch das Ranking der Top-Seiten, obgleich sich hier natürlich mehrere international relevante Pages finden. Die merkliche Tendenz zu seichten Inhalten (abgesehen von der Unicef, die es in den USA sogar an die Spitze schaffte) dürfte aber auch hierzulande gegeben sein.
Sehr bezeichnend und wohl auch repräsentativ sind jedenfalls die Top 20 Postings, die ganz klar von trashigem Engagement-Baiting dominiert werden. So landete mit mehr als 80 Millionen Impressions auf dem ersten Platz eines der "Buchstabensalat"-Bilder, die derzeit kursieren, das bereits Mitte 2020 gepostet wurde (siehe unten). Rang 2 ging an eine Aufforderung, ein Bild von sich selber in die Kommentare zu posten, wenn man "alt ist, aber jung aussieht".