Der oberösterreichische Flugzeugausrüster FACC dürfte den Bereich “Urban Air Mobility” massiv ausbauen. Neben dem bereits bekannten Projekt mit dem chinesischen Konzern EHang, arbeitet das Unternehmen an einem weiteren “nichtmilitärischen, autonomen Fluggerät”. Details dazu dürften noch genauso geheim sein, wie der Partner, ein “Milliardenkonzern, dessen Namen ich nicht nennen darf”, wie FACC-Chef Robert Machtlinger den “Oberösterreichischen Nachrichten” in einem Interview verriet. Die Neuigkeiten ließen die Aktie am Dienstag um mehr als 10 Prozent nach oben schnellen – zuletzt lag das Papier bei 9,69 Euro.
FACC: Riesendrohne für “Logistik, Überwachung, Ambulanz”
Bei dem neuen Projekt dürfte nicht der Transport von Personen im Vordergrund stehen. “Logistik, Überwachung oder Ambulanz” nannte Machtlinger als Einsatzbeispiele. Das Umsatzpotenzial liege im Jahr 2025 bei 50 bis 90 Millionen Euro. Bis 2030 schätzt das Innviertler Unternehmen das Marktpotenzial des Bereichs Lufttaxis weltweit auf 30 Milliarden Dollar. “Unser Know-how in der Leichtbautechnologie sind starke Wettbewerbsvorteile. Bei der Ausweitung unseres Portfolios richten wir den Blick nach oben und nach unten und werden uns auch in den hochattraktiven neuen Marktsegmenten ‘Urban Air Mobility’ und ‘Space’ einbringen”, wird er FACC-CEO in einer Aussendung des Unternehmens zitiert.
Lufttaxi EHang bereits im Testbetrieb
Das von FACC produzierte Lufttaxi EHang 216 absolviert bereits seit Dezember 2020 erste Testflüge in Oberösterreich – unter Aufsicht der österreichischen Luftfahrtbehörde Austro Control. Das autonome Fluggerät wird von sechzehn E-Motoren angetrieben und hat eine Reichweite von 40 Kilometern, eine maximale Nutzlast von 220 Kilogramm und fliegt mit einer Reisegeschwindigkeit von 130 km/h. Das Lufttaxi hatte bereits im Mai 2020 die weltweit erste Genehmigung für den kommerziellen Betrieb für logistische Zwecke von der chinesischen Luftfahrtbehörde CAAC erhalten.
Monatelang freut man sich auf den Sommer, sehnt sich nach Tagen im Schwimmbad und im Gastgarten. In Städten bedeutet der Sommer für viele aber auch stickige Luft im Büro, schweißgebadete Menschen in der U-Bahn und die Sehnsucht aufs Land zu flüchten. Für einige dieser Probleme an Hitzetagen haben Startups Lösungen gesucht und gefunden. Eine Rundumschau österreichischer (und eines deutschen) Startups – von Dachbegrünungsanlagen bis zu Antitranspirant.
Kühlere Häuser mit Plantika
Ein Weg, Städte zu kühlen, ist Begrünung – nicht nur am Boden. Auch begrünte Dächer und Fassaden können einen großen Unterschied machen. Dort kann gezielt Wasser zurückgehalten werden, das Gebäude darunter wird gekühlt und Bewohner:innen profitieren von einem angenehmeren Klima.
Das Wiener Startup Plantika hat sich daher der Dachbegrünung verschrieben. Ein Großteil der städtischen Häuser haben Blech- und Ziegeldächer, für die es bislang keine Möglichkeiten zur Begrünung gab. Plantika hat dafür eine modulare Unterkonstruktion aus Mineralwolle entwickelt.
Je nachdem, wie zugänglich das jeweilige Dach ist, können verschiedene Gewächse gepflanzt werden. Sehr widerstandsfähige Hartlaubgewächse kommen mehrere Wochen ohne Wasser aus, auf leicht zugänglichen Dächern können hingegen Blumenwiesen gepflanzt werden.
Für sein Konzept erhielt Plantika 2021 den Titel “Greenstar” vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium (BMK) – brutkasten berichtete.
Wer mit dem Rad aus der Stadt flüchten will, aber die richtige Strecke noch nicht gefunden hat, findet bei Bikemap Hilfe: 2014 gegründet, hat sich das Wiener Startup mittlerweile zum größten Anbieter vom Community-basierten Routen für Radfahrer:innen entwickelt.
Praktisch überall weltweit findet man Radrouten, die User:innen erstellt haben. Das kann besonders im Urlaub nützlich sein. Eine Übersichtseite klärt auch über Verkehrsregeln in dem jeweiligen Land auf, in dem man eine Tour plant.
Die ausgewählten Strecken lassen sich auch nach Schwierigkeit oder Dauer an die eigenen Vorlieben anpassen. Auf der Strecke können nützliche Stops wie E-Bike-Ladestationen oder Werkstätten angezeigt werden. Offline-Karten sind allerdings nur in der Premium-Version der App verfügbar.
Nicht nur beim Radfahren, auch im Alltag sorgen Hitzetage vor allem für eines: Schweiß. Das Salzburger Startup Don’t Call it Deo möchte jenen helfen, die übermäßiges Schwitzen und den Geruch als Problem empfinden. Founder Stefan Steiner ist ehemaliger Diplom-Gesundheits- und Krankenpfleger und selbst Betroffener.
Mit dem Antritranspirant Fluid will man Menschen unterstützen, sich wieder “wohl und selbstbewusst zu fühlen”, sagt Steiner. Seit März ist das klinisch und dermatologisch getestete Produkt auch im stationären Handel bei dm erhältlich.
Gekühlte Getränke sind wohl der schnellste Weg, gefühlte Hitze zu mildern. Am besten ist dafür immer Wasser geeignet, ab und zu sehnt man sich aber nach einer Alternative. Das Startup Wonderful Drinks bietet für diese Situationen Bio-Getränke ohne Zuckerzusatz an.
Gründerin Anna Abermann konnte mit ihren Pona-Fruchtsäften knapp neun Jahre lang Erfolge feiern, im Sommer 2023 schlitterte das Unternehmen aber in die Insolvenz. Ende 2023 erhielt sie eine neue Chance, wie sie im brutkasten-Gespräch erzählte. Unter dem neuen Namen Wonderful Drinks und mit einem neuen Geschäftspartner an Bord vertreibt das Unternehmen weiter Bio-Getränke mit Namen wie “Ich bin Was?er” und Pona.
Wenn gar nichts mehr hilft, gibt es nur eine Lösung: Raus. Raus aus der Stadt, raus aus der Hitze und hinaus aufs Land. Diesem Wunsch von Stadtbewohner:innen hat sich das deutsche Startup mit dem simplen Namen Raus verschrieben. 2024 hat das Unternehmen nach Österreich expandiert – brutkasten berichtete – und bietet nun auch hierzulande Cabins auf Bauernhöfen und Weiden an.
Von Hütten sind die Unterkünfte allerdings weit entfernt: Modern ausgestattet bieten sie den Comfort eines Hotels. Große Fenster sorgen dafür, dass die Gäste das Treiben auf der Weide oder im Wald entspannt aus dem Bett beobachten können. Entschleunigung pur verspricht zum Beispiel eine Cabin auf einer Alpakafarm in der Steiermark.
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