03.12.2018

eyeson: 3 Mio. Euro Investment für Grazer Video-Call-Startup

Das Grazer Startup eyeson hat für die weitere Skalierung seiner Gruppen-Video-Call-Lösung zusätzliche drei Millionen Euro Kapital aufgenommen. Als neuer CFO wurde mySugr Finance Director Bernd Guttmann gewonnen.
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eyeson holt 3 Mio. Euro Kapital
(c) rawpix.at: Das eyeson-Team mit CEO Andreas Kröpfl, CTO Michael Wolfgang und dem neuen CFO Bernd Guttmann

Von Null auf eine Million App-Downloads und 1,5 Millionen User. Das ist dem Grazer Startup eyeson mit seiner Gruppen-Video-Call-Lösung dieses Jahr gelungen. “Diese Zahlen haben uns dazu bewegt noch weiteres Kapital nachzuschießen”, sagt eQventure-Gründer Herbert Gartner im Gespräch mit dem brutkasten. Der Grazer “Investorenclub” übernimmt den Lead in einer drei Millionen Euro-Runde für eyeson. Mit dabei sind unter anderem auch Hermann Hauser, tecnet equity, aws Gründerfonds und Michael Altrichter, die allesamt bereits investiert waren. Altrichter kommentiert gegenüber dem brutkasten: “eyeson hat eine einzigartige technische Lösung und ein extrem starkes Team. Ich sehe international sehr großes Potenzial”.

+++ Grazer Video-Conf-Tool unter Top 5 in Gartner-Ranking +++

Upselling mit B2C2B-Ansatz

Erst seit diesem Jahr vertreibt das Grazer Startup mit seiner App ein B2C-Produkt. “Es gibt keine stabilere mobile Gruppen-Stream-Lösung”, sagt Gartner. Bis dahin arbeitete man auf Projekt-Basis im B2B-Bereich. “Vor zwei Jahren haben wir dann beschlossen, dass wir ein eigenes Produkt vertreiben wollen”, sagt eyeson-Co-Founder und CEO Andreas Kröpfl im Gespräch mit dem brutkasten. Dabei ist man aber keineswegs vom B2B-Geschäft abgekommen. “Wir verfolgen einen B2C2B-Ansatz. Wir filtern die Unternehmen aus unseren B2C-Kunden und upsellen sie”, erklärt der CEO.

Vertriebsautomatisierung

“Wenn das B2C-Modell skaliert brauchen wir nicht viel direkten B2B-Vertrieb”, sagt Kröpfl. Der Vorgang laufe immer stärker automatisiert. Rund 1,6 Prozent der KundInnen seien Unternehmen. “Das klingt zunächst nicht nach viel. Wenn man aber die ungleich höheren Umsätze mit großen Firmenkunden bedenkt, ist das schon ordentlich”. Dabei habe das Premium-Modell von App und Web-Oberfläche bei B2C- und B2B-NutzerInnen den gleichen Funktionsumfang.

Bernd Guttmann wird eyeson-CFO

Das nun aufgenommene Kapital soll über verschiedene Wege hauptsächlich in die User-Akquise fließen. Auf sechs Millionen User will man kommendes Jahr kommen. Investieren werde man etwa in Marketing Automation, Sales Automation und Growth Hacking. Dafür werde entsprechendes Personal aufgenommen. Der erste Key Hire wurde nun gemeinsam mit dem Investment kommuniziert. mySugr CFO Bernd Guttmann übernimmt dieselbe Position bei eyeson. Derzeit arbeite er noch bei beiden Unternehmen parallel und werde nach einer Übergangsphase im Laufe des ersten Quartals 2019 zur Gänze dem Grazer Startup zu Verfügung stehen.

“Mehr als 20 internationale VCs haben bereits Interesse bei uns angemeldet.”

Eines seiner Aufgabengebiete wird die Begleitung der nächsten Finanzierungsrunde. “Mehr als 20 internationale VCs haben bereits Interesse bei uns angemeldet. Wir werden also massiven Druck machen können. Bislang waren wir ein CEO und ein CTO, die gemeinsam die CFO-Agenden übernommen haben. Mit Bernd Guttmann, der entsprechende Erfahrung mitbringt, wollen wir uns in dem Bereich weiter professionalisieren”, erklärt Andreas Kröpfl.

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Gender Investment Gap, Female Funding Index 2024
(c) Stock.Adobe/BMMP Studio - Der Female Startup Funding Index 2024 zeigt einen Gender Investment Gap.

Der “Gender Investment Gap” bleibt in Österreich groß: Nur 18 der 169 Gründer:innen von österreichischen Startups, die im ersten Halbjahr 2024 Risikokapitalfinanzierungen erhielten, sind Frauen. Das entspricht einem Anteil von rund elf Prozent und liegt auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums – das zeigt der Female Startup Funding Index 2024, der in Kooperation mit der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY entstanden ist.

Dort ist zu erkennen, dass es einen leichten Anstieg bei der Diversität der Startup-Gründungsteams gab, die eine Finanzierung abschließen konnten: Knapp ein Viertel (23 Prozent) der Teams ist gemischt – deutlich mehr als im ersten Halbjahr 2023 (15 Prozent).

Rein weibliche Gründungsteams bleiben jedoch rar – bloß zwei (drei Prozent) der 70 österreichischen Startups, die im ersten Halbjahr 2024 mindestens eine Finanzierungsrunde verzeichneten, hatten ein ausschließlich weiblich besetztes Gründerteam (myBios; Vienna Textile Lab).

Finanzierungsvolumen: Ein Viertel an gemischte Teams

Eine positive Tendenz ist aber nach langem Stillstand beim Finanzierungsvolumen zu sehen: Ein Viertel des gesamten Volumens (24,2 Prozent) ging im ersten Halbjahr 2024 an gemischte Gründungsteams – so viel wie in keinem Halbjahr zuvor. Bis dato gingen regelmäßig rund neun von zehn investieren Euros an rein männlich zusammengesetzte Teams.

Dieser Zuwachs ist vor allem auf eine Finanzierungsrunde zurückzuführen: 63 Millionen Euro für Prewave mit dem Gründungsteam bestehend aus Lisa Smith und Harald Nitschinger. Generell sind die Finanzierungsrunden und -volumina in Österreich im ersten Halbjahr 2024 allerdings rückläufig.

Denn, insgesamt wurden 70 Finanzierungsrunden registriert, das sind 26 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023, als mit 95 Finanzierungsrunden ein Höchstwert für ein erstes Halbjahr markiert worden war (2022: 79). Das Finanzierungsvolumen ging von 365 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 auf 298 Millionen Euro um 18 Prozent zurück.

16 Startups mit mindestens einer Finanzierungsrunde in den ersten sechs Monaten 2024 hatten zudem zumindest eine Frau im Gründungsteam, somit gibt es in knapp jedem vierten Team (26 Prozent) eine Gründerin. Im Vorjahr lag dieser Wert mit 17 Prozent noch deutlich niedriger.

Gender Investment Gap: Mehrheit an Risikokapital an rein männliche Founder-Teams

Trotz dieser Zahlen dominieren weiterhin Männer die Startup-Landschaft stark: Mit 52 Startups wies die große Mehrheit der Jungunternehmen, die im bisherigen Jahresverlauf Risikokapital erhielten, ein ausschließlich männlich besetztes Gründungsteam auf.

“Startups leben von zündenden Ideen und Innovation – und genau dafür braucht es unterschiedlichste Erfahrungen und Denkanstöße. Hier ist vor allem Diversität gefragt, um verschiedenste Ansätze und Ideen zu bündeln. Das bedeutet auch, Teams mit Geschlechtervielfalt zu pushen. Nach vielen Jahren des Stillstands sehen wir heuer zum ersten Mal eine leicht positive Tendenz bei der Diversität: Gemischte Gründungsteams erhalten öfter und mehr Kapital. Das zeigt einerseits, dass die erhöhte Gründungsaktivität von Frauen in den letzten Jahren Früchte trägt und langsam bei den Finanzierungsrunden erkennbar ist und andererseits, dass die vielfach nachgewiesenen Vorteile von diversen Teams eine immer größere Rolle für Investor:innen spielen”, sagt Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich.

“Auf emotionaler Ebene haben wir noch Aufholbedarf”

Dass Diversität zu besserer Performance führe und in vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen ankomme, weiß auch Lisa-Marie Fassl, Co-Gründerin Female Founders und General Partner bei Fund F.

“Auf rationaler Ebene teilen viele Menschen also die Meinung, dass eine gleichberechtigte Welt für uns alle besser ist. Auf emotionaler Ebene haben wir leider noch Aufholbedarf: Noch immer wird Feminismus oft als eine Kampfansage gegen Männer verstanden und damit vollständig falsch interpretiert – sowohl im wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen als auch medialen Umfeld. Hier ist meiner Ansicht nach ein neues, positives Narrativ gefragt. Nur so können wir einen nachhaltigen Schritt zur mehr weiblicher Repräsentation schaffen”, sagt sie.

“Mehr wie Prewave und Storyblok”

Dass es immer noch ein großes Ungleichgewicht gibt, erkennt man zudem, wenn man die Diversität innerhalb der Startup-Gründungsteams in Relation zu der Größe der Finanzierungsrunden betrachtet: Laut Untersuchung lag der durchschnittliche Frauenanteil bei allen Startups, die im vergangenen Halbjahr neues Kapital erhielten, bei 12,3 Prozent. Wie in den vergangenen Jahren gilt somit weiterhin: Je größer die Finanzierungsrunde, desto kleiner ist der Frauenanteil. Einzige Ausnahme ist der Bereich bei Finanzierungen über 50 Millionen Euro, wo es allerdings mit Storyblok und Prewave nur zwei Runden gab.

“Ich denke, wir sind uns alle einig, dass wir uns mehr Unternehmen wie Prewave oder Storyblok wünschen würden, die es schaffen, internationales Kapital nach Österreich zu bringen”, so Fassl weiter. “Leider lassen sich systemische Probleme, wie sie seit vielen Jahren in Österreich bekannt und oft diskutiert worden sind, nicht durch schöne Worte und kurzfristig orientierte Ankündigungspolitik ändern – sondern nur durch gezielte Maßnahmen, die einen nachhaltigen, langfristig positiven Effekt auf den Wirtschaftsstandort haben. Dazu gehören selbstverständlich auch Maßnahmen, die den Kapitalmarkt stärken und Kapital umverteilen – und ein deutlich besseres Instrument sind, um Innovation, Wirtschaftskraft und Wohlstand zu fördern, als unsere bisherigen Unterstützungssysteme.”

Weiterer Grund für Gender Investment Gap: Sektor-Fokus

Ein weiterer Grund für den “Gender Investment Gap” sei der erkennbar unterschiedliche Sektor-Fokus von Gründerinnen und Gründern. So ist der Anteil von Gründerinnen in vier der fünf nach Finanzierungssummen Top-Sektoren im ersten Halbjahr nur unterdurchschnittlich – teilweise liegt er bei null.

Während der Frauenanteil beim stärksten Sektor “Software & Analytics” noch bei zwölf Prozent – und damit leicht über dem Durchschnitt mit elf Prozent – liegt, sind es im Bereich “Health” zehn Prozent und im Bereich “Energy” gerade einmal fünf Prozent. In den Sektoren “FinTech/InsurTech” und “Hardware” findet sich keine einzige Gründerin in den Unternehmen, die im ersten Halbjahr 2024 eine Finanzierungsrunde abgeschlossen haben.

Gründerinnen im Food-Bereich am stärksten vertreten

Am stärksten vertreten sind Founderinnen im Food-Bereich, hier ist jedes zweite Gründungsmitglied weiblich. Auch in den Bereichen “Mobility” (22 Prozent), “Recruitment” (20 Prozent) und “Media & Entertainment” (17 Prozent) ist der Frauenanteil überdurchschnittlich hoch.

In acht der insgesamt 16 untersuchten Sektoren befindet sich bei den im bisherigen Jahresverlauf finanzierten Startups keine einzige Frau in den Gründungsteams (AdTech, ConstructionTec/Green Building, E-Commerce, Education, FinTech/InsurTech, Hardware, Professional Services sowie PropTech).

Haas dazu: “Generell erhalten Startups, die auf Know-how aus dem MINT-Bereich basieren, deutlich mehr Kapital als andere Jungunternehmen. Besonders deutlich zeigt sich das bei den Technologie-Startups, die aktuell überdurchschnittlich viel Kapital einsammeln. Und gerade hier sind Frauen in den Gründungsteams unterrepräsentiert. Das hängt auch damit zusammen, dass der Frauenanteil in den MINT-Fächern mit rund 20 Prozent immer noch gering ist. Es ist essentiell, bei Frauen nicht nur das Interesse für diese Sektoren zu wecken, sondern auch Begabungen zu fördern und den Weg zu ebnen. Ich rechne fest damit, dass die Zahl der Gründerinnen auch in MINT-Sektoren weiter steigen wird – und sich in der Folge auch der ‘Gender Investment Gap’ Stück für Stück weiter schließen wird.”

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