21.05.2021

Evertree: Startup lässt aus der Asche Verstorbener Bäume wachsen

Evertree stellt Urnen für Menschen und Tiere her, aus denen Bäume herauswachsen können. So soll die Erinnerung an die Verstorbenen wieder aufblühen und von neuem lebendig werden.
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Evertree, Asche, Baum, Verstorbene, Einäschern, Tod
(c) Evertree/FB - Evertree bietet Trauernden eine Möglichkeit den Tod von Nahestehenden zu verarbeiten.

Helena und Andreas Hohnke, Evertree-Gründer, hatten mit Schicksalsschlägen zu kämpfen. Als der Vater der Geschwister starb, wollten sie sich mit der Endgültigkeit des Todes nicht zufriedengeben. Sie unterhielten sich gemeinsam mit CO-Founder Christian Scherg, der selbst vor der Aufgabe stand mit seinen Kindern den Verlust des Familienhundes zu verarbeiten, über den Tod. Die Idee einer Urne, bei der aus der Asche eines verstorbenen Menschen oder Tieres ein Baum wächst und sie so in lebendiger Erinnerung bleiben, entstand.

Der Walnussbaum und die weltweite Suche

Hohnke erzählte an diesem Tag, während sie im Garten unter jenem Walnussbaum saßen, den er und seine Schwester ihrem Vater damals geschenkt hatten, dass dieser ihm in seiner Trauer immer Trost und Kraft spenden würde. Nach einer Pause voller Schweigen, so die Gründer, blickten sie hinauf in die Krone, durch deren grüne Blätter das goldene Sonnenlicht schimmerte. Und ein Funke schien geboren. Nach dieser poetischen Szene begann eine weltweite Suche – doch das Wenige, das die Gründer in dieser Richtung finden konnten, entsprach nicht in Qualität und Wertigkeit ihren Vorstellungen, weshalb sie sich dazu entschlossen, selbst eine Urne nach ihrem eigenen Ideal zu kreieren: Die Evertree-Urne. Mit dem Vorhaben, dass aus der Asche ein lebendiger Baum wachsen sollte.

Evertree-Werkstoff aus Biokunststoff-Granulat

Produziert wird CO2 frei in Deutschland. Der Werkstoff ist ein Biokunststoff-Granulat aus einem Kokosfasergemisch. Unter Temperatur- und Druckerhöhung erhält man einen verarbeitungsfähigen Faserverbundwerkstoff, der auf Spritzgießmaschinen zu Formteilen verarbeitet werden kann. Er biete durch die Herstellungsweise eine breite Palette von technischen Eigenschaften, Aussehen und auf die jeweilige Anwendung hin angepasste Beständigkeit oder Abbaubarkeit. “Einer der Vorteile dieses Werkstoffes ist, dass die biologische Abbaubarkeit des verwendeten Materials bereits zertifiziert ist und fossile Kunststoffe bis zu 100 Prozent durch Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzen kann”, so das Startup.

Friedwälder statt Friedhöfe

Evertree lebt mit seiner Idee eine eigene Philosophie, die in die heutige Richtung der Bestattungskultur passe: “Hinaus aus den Erdgräbern, hinfort von den Friedhöfen. Oder zumindest: hin zu anders gestalteten Friedhöfen, hin zu Friedparks und Ruheforsten.” Die Gründer erzählen von der Individualisierung des Lebens, das sich bis in den Tod fortsetze und führen sogenannte Friedwälder an, in denen an den Stämmen mächtiger Buchen und Eichen die Urnen beigesetzt werden. Rund 100 derartige Stätten gebe es inzwischen in Deutschland. Ihre Idee jedoch sei weltweit einzigartig.

Wer Interesse an Evertree hat und mehr Informationen zum Urnen-Startup sucht, kann sich am Montag Abend in der “Höhle der Löwen” selbst ein Bild vom Unternehmen machen. Weiters dabei: Hardcork, Summersaver, Bodywallet und The Makery.

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Runtastic, Runtastic wird eingestellt, Adidas, Runtastic aus...
(c) Runtastic/FB - Wilde Gerüchte um Runtastic im Netz.

Es ist das Ende eine Ära. Runtastic galt als der “erste große Exit in unserem Ökosystem” (220 Millionen Euro), wie auch Founder Alfred Luger vor wenigen Monaten dem brutkasten erzählte (siehe Video unten). Er selbst hat als letzter Founder das Unternehmen 2022 verlassen.

Nun sperrt der deutsche Konzern adidas, der das Paschinger Startup 2015 übernommen hat, Runtastic zu. Die Büros in Pasching bei Linz, Salzburg und Wien werden gestrichen – 170 Mitarbeiter:innen werden gekündigt.

70 Jobs schon im Vorjahr gestrichen

Diese Entwicklung hatte sich schon länger abgezeichnet: Im März 2023 hieß es bereits: “Runtastic möchte sich zukünftig auf seine App ‘adidas Running’ fokussieren und wird die aktuell zusätzlich bestehende App ‘adidas Training’ in den kommenden Monaten einstellen. Zudem werden die Unternehmensstrukturen ‘effizienter’ ausgerichtet sowie Projekte und Teams verkleinert”. Damals wurden bereits 70 von 250 Jobs gestrichen.

Zudem hatte es seit vegangenem Freitag Gerüchte auf der Plattform reddit über ein All-Hands-Meeting am heutigen Montag (konkret eine Betriebsversammlung) gegeben, für das auch “Leute aus dem Urlaub ins Büro gebeten wurden” (inkl. NDA-Erklärungen), wie es dort heißt. Ein User namens “bjorn_gulden”, der sich nach dem Vorstandsvorsitzenden von adidas benannt hat und seit dem 13. September existiert, war bei dieser Diskussion federführend.

Verzahnung mit anderen Digitalangeboten von adidas

Zur Einordnung: Runtastic wurde 2009 von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Christian Kaar und Alfred Luger gegründet. Vier Jahre danach stieg der Axel Springer-Verlag ein und sicherte sich 50,1 Prozent Anteile. 2015 übernahm adidas das ehemalige österreichische Vorzeige-Startup.

Nach der Übernahme erfolgte eine immer stärkere Verzahnung mit anderen Digitalangeboten des Unternehmens. Die Mitarbeiter:innen von Runtastic brachten etwa ihr Know-how auch in anderen Digitalbereichen des Konzerns ein, beispielsweise bei der Weiterentwicklung der adidas App, der adidas Confirmed App oder in die Kooperation mit dem Fitnessanbieter LesMills.

Offizielle Mitteilung von adidas

Laut offizieller Pressemittelung wird die Running App “adidas Running” künftig aus den bestehenden zentralen Unternehmensstandorten in Herzogenaurach, Amsterdam und Saragossa betrieben werden.

Ziel der Entscheidung sei es, das Know-how und die digitalen Kompetenzen an weniger Standorten zu bündeln, so effektiver am Digitalangebot des Unternehmens arbeiten zu können und gleichzeitig Strukturen an Marktbedingungen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens anzupassen.

“Infolge der Entscheidung werden die Runtastic-Standorte in Österreich – Pasching, Wien und Salzburg – von denen aus zuletzt schwerpunktmäßig an der Running App gearbeitet wurde, bis Mitte 2025 schrittweise geschlossen. Davon betroffen sind derzeit rund 170 Runtastic Mitarbeiter:innen. Für diese besteht die Möglichkeit, sich auf Positionen an den adidas Standorten Herzogenaurach, Amsterdam oder Saragossa zu bewerben”, heißt es per Aussendung.

Runtastic-Geschäftsführer Dunlap: “Unterstützen bei einem Wechsel”

Scott Dunlap, Geschäftsführer von Runtastic erklärt den Schritt: “Wir bedauern die Auswirkungen der Entscheidung sehr und setzen alles daran, den Veränderungsprozess für alle Betroffenen respektvoll und fair zu gestalten. Wir sind im Austausch mit den Mitarbeitenden dazu, wie wir in dieser Situation unterstützen können, sei es bei einem Wechsel an einen anderen adidas-Standort oder bei einer beruflichen Neuorientierung. Wir bedanken uns bei allen Runtastic-Mitarbeiter:innen für ihren unermüdlichen Einsatz. Sie hatten in den vergangenen zehn Jahren einen wesentlichen Anteil daran, die digitalen Kompetenzen bei adidas auf- und auszubauen, und haben die adidas Running App zu einem zentralen Bestandteil des Digitalangebots des Unternehmens entwickelt.”

Tobias Seemann, bei adidas Senior Vice President Global Digital & eCommerce, ergänzt: “Die Bündelung unserer digitalen Kompetenzen an wenigen Standorten ist ein wichtiger Schritt, um unser Digitalangebot zielgerichtet weiterzuentwickeln, unseren Kunden die bestmöglichen digitalen Erlebnisse zu bieten und uns gleichzeitig stärker auf die Kernkompetenzen von adidas zu fokussieren. Wir verstehen, dass diese Entscheidung für viele unserer Mitarbeiter:innen eine Herausforderung darstellt. Deshalb werden wir alles tun, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten und umfassende Unterstützung anzubieten.”

In Österreich bleibt adidas trotz der Entscheidung verwurzelt. So plant das Unternehmen seinen Marktanteil in Österreich in diesem und im kommenden Jahr auszubauen, sowohl durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern im Einzelhandel als auch über eigene Geschäfte.

Aus dem Archiv: “Adidas war die Kür” – Alfred Luger von Runtastic

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