21.07.2022

Wie das European Forum Alpbach mit seinem neuen Konzept punkten möchte

Das European Forum Alpbach (EFA) wird dieses Jahr vom 21. August bis 2. September mit einem neuen Konzept über die Bühne gehen. Insbesondere die zweite Woche (Lab Week) soll laut den Veranstalter:innen ein spannendes Programm bieten und Inhalte vertiefen.
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“The New Europe” lautet das Motto des diesjährigen European Forum Alpbach (EFA), das nach den beiden Pandemie Jahren 2020 und 2021 mit einem völlig neuen Konzept an den Start gehen wird. Erstmalig wird die Veranstaltung in zwei Wochen unterteilt. So wird vom 22. August bis 27. August die Conference Week und vom 27. August bis 2. September die sogenannte Lab Week stattfinden.

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Jugend soll stärker eingebunden werden

In einem Brutkasten Talk konkretisierten die Veranstalter:innen – darunter Andreas Treichl, Feri Thierry und Marie Ringler – das neue Konzept des European Forum Alpbach. “Wir gehen wieder mehr in die Richtung, für die das European Forum Alpbach ursprünglich gegründet wurde, nämlich die Jugend Europas”, so Treichl. Dafür sollen die Stipendiat:innen in diesem Jahr noch stärker in das Programm eingebunden werden, wobei sie in neuen Formaten mit führenden Größen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammengebracht werden.

“Die letzten 20 Jahre war die Jugend eher getrennt, 2022 soll wieder ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt werden”, so Treichl. Insbesondere die Lab Week, die vom 27. August bis 2. September stattfinden wird, hebt EFA-Präsident in diesem Zusammenhang hervor. So wird die Jugend beispielsweise die Möglichkeit haben in einem neuen Format auf vier Nationalbank-Gouverneure zu treffen. Ziel sei der generationenübergreifende Austausch und das Arbeiten an neuen Lösungen für Europa.

Unterteilung in Conference Week & Lab Week

Mit der Unterteilung in die Conference Week und die sogenannte Lab Week wird sich European Forum Alpbach neu aufstellen. In der Conference Week soll es laut den Veransalter:innen ein vielfältiges Angebot an kompakten Formaten wie Vorträgen, Plenarveranstaltungen, Workshops und Wanderungen sowie Möglichkeiten zum Netzwerken und Austauschen geben. Der Fokus liegt auf Business-Networking, wobei wieder auch zahlreiche bekannte Side-Events stattfinden werden.

In der zweiten Woche (Lab Week) soll es hingegen dann in Kleingruppen, um die Vertiefung der Inhalte gehen. Zudem wird sie von den Speaker:innen und Gästen auch internationaler sein, wie EFA-Generalsekretär Feri Thierry im Brutkasten-Talk erläutert. So werden im Rahmen von mehrtägiger Retreats die Teilnehmer:innen aktiv mit internationalen Stakeholdern an ausgewählten Themen arbeiten. “Wir haben Formate gewählt, die bewusst mehr bieten als das passive Sitzen in einem Saal”, so Marie Ringler, EFA-Vizepräsidentin.

Die Themen des European Forum Alpbach

Im Zuge des neuen Konzepts wird es auch keine Unterteilung in Wirtschaftsgespräche und Technologiegespräche mehr geben, wie dies bislang der Fall war. Ziel sei es nämlich Themen gezielt miteinander zu verknüpfen und bestehende “Bubbles” aufzubrechen, wie die Verstalter:innen betonen. Als Beispiel führen sie die aktuelle Energiekrise an, die sowohl ein Sicherheitsthema aber auch ein Klimathema darstelle. Insgesamt wird es dieses Jahr vier thematische Tracks geben:

  • Securing Europe’s Future in a Globalised World
  • The Climate Opportunity
  • The Financing of Europe’s Future 
  • The Future of Democracy and the Rule of Law in Europe

“Wir sind davon überzeugt, dass wir Themen und Disziplinen noch stärker verknüpfen müssen. Das EFA hat aus diesem Grund bereits 2021 die thematischen Tracks eingeführt, jetzt ersetzen sie die bisherigen Silos zur Gänze”, so Feri Thierry, EFA-Generalsekretär abschließend.


Tipp der Redaktion

Der brutkasten wird auch 2022 als Medienpartner beim European Forum Alpbach mit dabei sein und live vor Ort berichten. Die gesamte multimediale Berichterstattung des vergangenen Jahres, könnt ihr hier nachlesen bzw. nachschauen.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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