14.10.2019

European Cyber Security Challenge: Österreich holt bei Hacker-EM Bronze

Cybersecurity ist ein Thema, das von vielen Unternehmen stiefmütterlich behandelt wird. Um das Bewusstsein für diese Thematik zu schärfen fand heuer in Bukarest zum sechsten Mal die "European Cyber Security Challenge" statt. Für das österreichische Team gab es bei dieser "Hacker-Europameisterschaft" die Bronze-Medaille.
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(c) Stock Adobe/WrightStudio - Österreich mit großem Erfolg bei der European Cyber Security Challenge in Bukarest.

Von der European Cyber Security Challenge in Bukarest – der Europäischen Hacker-Nachwuchs-Europameisterschaft (ECSC) – gibt es einen Erfolg zu vermelden. Ein österreichisches Team rund um Kapitän Martin Schwarzl von der TU Graz erlangte den dritten Platz hinter den Siegern Rumänien und Italien.

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200 Teilnehmer aus 20 Ländern

Der Contest versammelte rund 200 junge Cyber-Talente aus 20 Ländern Europas, um ihre Fähigkeiten in den Bereichen Web- und Mobile-Sicherheit, Kryptopuzzles, Reverse Engineering, Forensik und Hardware-Challenges unter Beweis zu stellen. Das österreichische Team konnte bei diesem Contest vor einer fünfköpfigen Jury andere Teilnehmerländer wie Deutschland, Frankreich, England und Spanien auf die hinteren Plätze verweisen.

Oktober als Cybersecurity-Monat

“Wir sind bestrebt, die ‘European Cyber Security Challenge’ ständig zu verbessern. Die letzten Jahre hatten großartige Gastgeber – heuer haben wir es jedoch geschafft, die bisher größte Veranstaltung mit den meisten Teilnehmern zu organisieren. Der Wettbewerb fällt mit dem Cybersecurity-Monat zusammen. Ein Monat, der dazu dient die ‘awareness’ von Cybersecurity zu erhöhen”, sagt Demosthenes Ikonomou, Head of Operational Security bei der “EU Agency for Cybersecurity”.

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(c) ecsc – Österreich holt bei der European Cyber Security Challenge in Bukarest, Rumänien, die Bronze-Medaille.

European Cyber Security Challenge als Anreiz für junger Leute

Martina Lindorfer, Professorin für Security an der TU Wien, sieht die Sensibilisierung der nächsten Generation als guten Weg zur Schaffung von Awareness für das Thema Cybersecurity. Die Expertin wurde von der ENISA (Europäischen Agentur für Netzwerk Sicherheit) eingeladen, die Keynote zur Siegerehrung zu halten.

“Security Challenges sind ein wichtiger Anreiz, Schüler für das Feld Cybersecurity zu gewinnen”, sagt Lindorfer: “Wir brauchen Anreize für Studenten, um ihre Ausbildung im Cybersicherheitsbereich zu wählen und auch eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Gerade wenn es um Sicherheit und Datenschutz geht, brauchen wir offene Wissenschaft, die nicht von den großen Technologiegiganten kontrolliert wird”.

Nur 56 % der Unternehmen haben Strategie zum Informationsschutz

Die Forschung in dem Bereich gibt ihr recht. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC aus dem Jahr 2018 hatten von 9.500 befragten Organisationen bloß 56 Prozent eine Strategie zum Informationsschutz. Rund 53 Prozent schulen demnach ihre Mitarbeiter in Sachen Datenschutz und -sicherheit. Und etwa 51 Prozent der befragten Firmen gaben an, ausreichende Übersicht über den Bestand personenbezogener Daten im Unternehmen zu haben.

Fake News als neue Bedrohung

Das Marktforschungsunternehmen Gartner weist hingegen darauf hin, dass heuer die weltweiten Ausgaben für IT-Sicherheit 124 Milliarden US-Dollar betragen werden. Und der (deutsche) Deloitte Cyber Security Report 2019 zeigt einen neuen Spitzenreiter im Cyber-Risiko-Ranking: Fake News.

Rund 74 Prozent der Entscheider aus Wirtschaft und Politik halten diese Art der Manipulation für ein “großes Risiko”, und zwar noch vor “klassischeren” Cyber Crimes wie Datenbetrug im Internet (70 Prozent), Diebstahl privater Daten bzw. Informationen durch Cyber-Angriffe (67 Prozent) oder Computerviren und Schadsoftware (65 Prozent).

Insgesamt haben dem Report zufolge Cyber-Angriffe wieder zugenommen: 85 Prozent der befragten deutschen mittleren und großen Unternehmen waren heuer Opfer von Cyber-Attacken, 28 Prozent davon sogar täglich. Bei Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern sind es 40 Prozent.

Auch in Österreich steigen Cyberangriffe

In Österreich hat das Beratungsunternehmen KPMG bei der Studie “Cyber Security in Österreich” 340 Vertreter österreichischer Unternehmen zu Wort kommen lassen. Darin heißt es, dass Zwei Drittel (66 Prozent) der österreichischen Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten einen Cyberangriff erlitten hätten. Eine Steigerung um 12 Prozent seit 2016. Bemerkenswert ist dabei, dass mehr als zwei Drittel der betroffenen Opfer öffentliche Stellen nicht über eine Cyber-Attacke informieren. Für jedes zweite Unternehmen ist Security zudem noch kein fixer Bestandteil beim Thema Digitalisierung.

“Bei digitalen Initiativen muss Cybersicherheit immer von Beginn an eine Rolle spielen“, gibt KPMG Partner Gert Weidinger zu bedenken: “Cyber Security ist nicht weniger als die Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung. Nur so können Unternehmen wachsen”.

Cybersecurity-EM 2020 in Österreich

In diesem Sinne findet nächstes Jahr die Europameisterschaft in Österreich statt. Vom 3. bis 7. November 2020 wird Europas Security-Nachwuchs-Elite in Wien um den Titel “hacken”. Die Veranstalter – CSA (CyberSecurityAustria), das Abwehramt des Österreichischen Bundesheeres und die ENISA – rechnen mit 25 Teams und rund 250 Finalisten aus ganz Europa.


⇒ EuropeanCyberSecurityChallenge

⇒ CSA

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2 Minuten 2 Millionen, Femitale, Periode, Hose für Wärmeflasche
(c) Puls 4/Gerry Frank - Lisa-Maria Reisinger von Femitale.

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Biogena und Waterdrop-Gründer unter Investor:innen

Biogena ist auch einer der Investoren bei femitale und mit 12,67 Prozent drittgrößter Anteilseigner nach der Gründerin und der Wiener Brandhouse GmbH. Zudem konnte das 2019 gegründete Startup mit Sitz im St. Florian nahe Linz im Laufe der Jahre eine Reihe weiterer Investor:innen und Investmentgesellschaften überzeugen, darunter Waterdrop-Gründer Martin Donald Murray, der mit 1,51 Prozent jedoch einer der kleinsten Anteilseigner ist.

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Eine andere Investment-Chance ließ femitale-Gründerin Reisinger bewusst aus. Vor einem Auftritt in der Show 2 Minuten 2 Millionen, der 2022 ausgestrahlt wurde, hatte sie bereits einen Albtraum mit Juror Hans Peter Haselsteiner, der darin ihre Firmenbewertung kritisierte, wie sie damals erzählte. In der Show schlug sie dann ein 600.000 Euro Mediavolumen-Angebot von Seven Ventures und Work for Equity-Beratungs-Angebot von Philipp Maderthaner aus. Es sei noch zu früh für einen Werbefokus, so ihre Begründung damals.

Konkursantrag eingebracht – Minus-60-Prozent-“Goodbye Sale”

Wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV vermelden, brachte femitale nun einen Konkursantrag ein. Zusatzinformationen, wie die Höhe der Passiva oder die Anzahl der betroffenen Gläubiger:innen und Mitarbeiter:innen liegen derzeit noch nicht vor. Die Schließung des Unternehmens scheint jedenfalls besiegelt. Auf der Page wird ein Minus-60-Prozent-“Goodbye Sale” beworben.

Eine brutkasten-Anfrage bei femitale-Gründerin Reisinger mit der Bitte um ein Statement wurde bislang noch nicht beantwortet. Wenn ein Statement eintrifft, wird es hier ergänzt.

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