Die European Tech Champions Initiative (ETCI) soll der Abwanderung von Later-Stage-Startups aus der EU entgegenwirken.
Die European Tech Champions Initiative (ETCI) soll der Abwanderung von Later-Stage-Startups aus der EU entgegenwirken.
Das Problem ist bekannt: Das Kapital bei wirklich großen Startup-Finanzierungsrunden kommt großteils nicht aus Europa, sondern aus den USA und Asien. Mit großen Investments ist dann oft auch die Abwanderung der Startups bzw. Scaleups verbunden, etwa durch eine Verlegung des Firmensitzes oder einen Börsengang im Nicht-EU-Ausland. Vorschläge, um dem entgegenzuwirken, liegen einige am Tisch. Nun versuchen es einige EU-Länder mit der neuen European Tech Champions Initiative (ETCI).
Für das Programm stellen mehrere EU-Länder zunächst bis zu 3,75 Milliarden Euro zur Verfügung. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute in Brüssel unterzeichnet, teilten die deutschen Bundesministerien für Finanzen und Wirtschaft in einer gemeinsamen Erklärung mit. Deutschland und Frankreich stellen demnach je eine Milliarde Euro zur Verfügung. Konkret adressiert werden mit der ETCI bereits länger am Markt befindliche Startups, die üblicherweise schon mehrere Finanzierungsrunden durchlaufen haben, nun aber einen weiteren Anschub brauchen, um weiter zu wachsen. Über die Initiative sollen Anreize gesetzt werden, über staatliches Geld auch privates Kapital zu mobilisieren.
Weitere Kapital-Zusagen für die ETCI soll es von Italien, Spanien, Belgien und der Europäischen Investitionsbank geben, Österreich ist also (noch) nicht an Bord. Andere EU-Länder können sich laut einem Medienbericht, der sich auf Quellen aus dem deutschen Finanzministerium bezieht, in den nächsten 18 Monaten der Initiative anschließen. In der Vergangenheit sei mit einem Volumen von mindestens zehn Milliarden Euro kalkuliert worden - es besteht also wohl die Hoffnung, dass noch einiges an Mitteln zusammenkommt.