22.05.2019

er-stone-“2Min2Mio”-Deal abgesagt: “Bilanzen im Fokus, nicht Potenzial”

Bei "2 Minuten 2 Millionen" bot Hans Peter Haselsteiner 100.000 Euro Investment für zehn Prozent Anteile von er-Stone - mit weiteren zwei Options-Schritten zu den selben Bedingungen. Nach der Show kam es jedoch zu keinem Deal, was Gründer Erich Kollin nicht daran hindert, für die Zukunft zu planen, wie er dem brutkasten erzählt.
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(c) Gerry Frank - Sohnemann Alexander und Erfinder Erich Kollin beim Pitchen bei "2 Minuten 2 Millionen".

Das Spielen hat sich im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts schon längst in digitale Ebenen verlagert. Selbst für die ganz Kleinen gibt es Online-Spiele, bei denen man bloß die Maus bewegen und Dinge wie Obst oder Ähnliches anklicken muss. Dabei reden wir noch gar nicht von Spielkonsolen oder PC-Spielen. Ein Trend, der eine logische Entwicklung unseres Alltags geworden und per se nicht gut oder schlecht ist. Spielen abseits des Computers wurde dennoch – nicht zuletzt aufgrund dieses gesellschaftlichen Prozesses – die Bezeichnung analog vorangesetzt, um es zu unterscheiden. Das Startup von Erich Kollin, er-stone, kehrt mit seinen Spielsteinen dorthin zurück, wo Lego seit gefühlten Ewigkeiten dominiert: Spielzeug zum Anfassen.

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2,2 Millionen Euro pro Minute

Laut “Only4Gamers”, einer Spiele-Vergleichs-Plattform in Echtzeit, werden in der Gaming-Industrie weltweit 36.700 Euro generiert – pro Sekunde. Das sind rund 2,2 Millionen Euro in der Minute. Und wenn die PC-Games berichtet, dass digitale Video- und Computerspiele im Jahr 2016 einen Gesamtumsatz von rund 91 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet haben – und zwar ohne mitgerechnete Verkäufe aus dem Einzelhandel, merkt man: Es wird immer enger für den “analogen Spielmarkt”.

Lego: Umsatz seit 2007 vervierfacht

Allerdings scheint sich parallel zu diesem Trend auch ein Gegentrend zu entwickeln. Allein Lego machte 2017 weltweit einen Umsatz von rund 4,7 Milliarden Euro. Eine Vervierfachung seit 2007 (auch wenn der Umsatz 2017 um acht Prozent sank). Mattel hielt 2017 mit rund 4,1 Milliarden Euro dagegen. Bereits 2016 bzw. 2018 schrieben die Presse und der Focus von einer Rückkehr der analogen Spiele. Steigende Besucherzahlen bei Spielemessen und Umsatzsteigerungen bei analogen Spielen seien Indizien dafür. Ein Umstand, den Kollin selbst zu spüren bekam, wie er erzählt.

Angst vor dem Software-Nachbarn

“Gleich in unserem ersten Jahr nach der Gründung haben wir einen Stand bei der Modellbaumesse in Wien gemietet. Unser Standnachbar damals war eine große Softwarefirma, die Online-Spiele für Kinder anbietet. Unsere Hoffnung, viele Kinder mit unseren Produkten anzusprechen, schwand im ersten Moment, doch genau das Gegenteil trat ein. Die Kids waren von uns nicht wegzukriegen und haben sich stundenlang mit dem er-stone beschäftigt. Das hat uns wahnsinnig gefreut und uns die Bestätigung gegeben, dass wir ein tolles Produkt geschaffen haben”, erinnert er sich.

Wie der Homepage zu entnehmen ist, besteht der “kreative Baustein” aus ABS Terluran Kunststoff. Aus diesem Material würden Küchengeräte wie etwa Mixer, Saftpressen, Kaffeeautomaten und Multifunktions-Küchenmaschinen hergestellt. Ein Umstand, der das Waschen des Produkts in Geschirrspülern bedenkenlos mache, so der Founder.

Kein Deal mit Haselsteiner

Eltern, die ihre Augen offen halten, haben den Spielstein des Wieners womöglich bereits gesehen – im Kindergarten, in Schulen oder beim Kinderarzt. 1850 Institutionen würden, eigenen Angaben nach, die Erfindung des Gründers bereits verwenden, wie er bei “2 Minuten 2 Millionen” erwähnte. Dort sah es vor der Kamera stark danach aus, als ob es mit einem Deal tatsächlich etwas werden würde. Hans Peter Haselsteiner bot 100.000 Euro für zehn Prozent (inklusive zweier Optionsschritte). Daraus wurde leider nichts, wie Kollin erzählt.

“Man kann nichts erzwingen”

“Um das Produkt an sich ging es bei unserem Treffen mit den Mitarbeitern von Haselsteiner leider nicht, sondern nur um die kaufmännische Betrachtung der letzten Jahre. Es waren also nur bestehende Bilanzen im Fokus und nicht, was man in Zukunft mit dem er-stone erreichen könnte. Schlussendlich ist es dann leider nicht zum Deal gekommen, aber man kann auch nichts erzwingen”, sagt Kollin, der aber dennoch zuversichtlich in die Zukunft blickt: “Wir sind mit einem Wiederverkäufer in Tschechien und mit einem französischen Interessenten in Kontakt”.

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(c) er-stone – Mit den Spielsteinen von Erich Kolin sollen Kreativität und Fantasie der jugendlichen Spieler angekurbelt, als auch räumliches Vorstellungsvermögen und haptische Fähigkeiten trainiert werden.

e-commerce-Gütesiegel für er-stone

Dies seien nicht die einzigen Neuigkeiten, wie der Gründer sagt: “Wir haben zudem die Zertifizierung für ein e-commerce-Gütesiegel vollzogen, haben die Website überarbeitet und mit Pressearbeit gestartet. Außerdem haben wir Amazon wieder aktiviert. Demnächst wird auch ein neuer Stein (Anm:: nach gerade, rund und flach-elastisch, der vierte) in unserer Produktpalette aufgenommen”.

Lizenznehmer in Deutschland gesucht

Auch der Kontakt aus der Show mit myToys (über Daniel Zech von Seven Ventures) liefe gut, so Kollin, und man stehe kurz vor einem Verhandlungsabschluss. Dass es nach der TV-Ausstrahlung mit er-Stone in viele Richtungen laufen kann, ist dem Spielzeug-Erfinder bewusst. “Wir bleiben gespannt, suchen aber konkret einen Lizenznehmer in Deutschland, der unsere Produkte vor Ort vertreiben will. Wichtig ist uns, die Qualität zu halten und ein hochwertiges, einzigartiges Produkt herzustellen, das Kinder begeistert”, sagt er.


⇒ Zur Homepage des Spielstein-Herstellers

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wunschbox Startup-Weihnachtsgeschenke 2021
(c) Adobe Stock - imynzul

Einander zu Weihnachten etwas zu schenken, ist bekanntlich ein schöner Brauch, der viel Freude bereitet. Wenn man allerdings ohnehin schon genügend Dinge zuhause herumliegen hat, sollten jene, die man geschenkt bekommt, schon solche sein, die man tatsächlich haben will. Dafür gibt es eine traditionelle Lösung: den Brief ans Christkind. Aber den will man dann vielleicht doch nicht in mehrfacher Ausführung Familie und Freunden zukommen lassen. Hier kommt das Startup Wunschbox ins Spiel.

Wünsche online und bei lokalen Geschäften

Die App des Unternehmens aus Haag in Niederösterreich ist quasi die Digital-Version des Briefs ans Christkind – brutkasten berichtete bereits. Sie bietet eine Wunschliste, die mit Familie und Freunden etwa über WhatsApp geteilt werden kann. User:innen können dabei aus mehr als 500 Geschenkvorschlägen auswählen, die auch online bestellt werden können. Zudem kann man Wünsche, die man in einem Geschäft sieht, mit Foto und Angaben zum Ort in die Liste aufnehmen, wodurch lokale Geschäfte profitieren sollen.

Wunschbox-App soll auch Umwelt helfen

“Kleine Geschäfte aus der Umgebung finden in der App ihren Platz, und Nutzer können sich bewusst für regionale Produkte entscheiden. Dadurch wird nicht nur die heimische Wirtschaft gestärkt, sondern auch der Umwelt geholfen: Wer lokal kauft, verkürzt Transportwege und unterstützt nachhaltiges Handeln”, heißt es dazu vom Startup. Zudem führe die App zu weniger Umtausch.

Nicht nur Weihnachten relevant

Obgleich das Weihnachtsgeschäft für Wunschbox wichtig ist, funktioniere die App auch das restliche Jahr über, betont man beim Unternehmen. “Ob Geburtstage, Jahrestage, Hochzeitstag oder andere besondere Momente” – wünschen könne man sich auch da etwas – und es mit Familie und Freunden teilen.

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