14.02.2024

Equal Pay Day und Gender Gaps: Schuld ist nicht die Teilzeit, oder?

Wie war das nochmal? Equal Pay Day ist der Tag im Jahr, bis zu dem Frauen gratis arbeiten. Oder Tag, ab dem Frauen gratis arbeiten? Und - wer ist daran Schuld? Eine Expertin erklärt.
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Der heutige 14. Februar markiert nicht nur das alljährliche Fest der Liebe, sondern auch den Equal Pay Day: Erst an diesem Tag haben Frauen das Gehalt erreicht, das Männer bereits bis zum 31. Dezember 2023 verdient haben. Das kommuniziert der gemeinnützige Verein Equal Pay, der sich als Initiative für Einkommensgerechtigkeit positioniert.

Danach liege die Einkommensdifferenz in Österreich im Durchschnitt bei 12,4 Prozent. Das sind 45 Arbeitstage pro Jahr, an denen Frauen symbolisch kostenlos arbeiten. Anders ausgedrückt heißt dies: Frauen arbeiten von Jahresbeginn bis zum 14. Februar kostenlos, damit sie am Ende des Jahres das Gehalt ihrer männlichen Kollegen aus dem Vorjahr erreichen.

Wohl angemerkt sei: Es handelt sich um Einkommensdifferenzen im Durchschnitt. So hat die Berufsgruppe der Beamt:innen Lohngleichheit bereits erreicht, wie der Verein Equal Pay kommuniziert. Im Gegensatz dazu verdienen angestellte Frauen im Durchschnitt 29 Prozent weniger als Männer – umgerechnet also 19.205 Euro pro Jahr.

Der Equal Pay Day war doch gerade erst, oder?

Ja, und zwar am 31. Oktober 2023. Diesen Tag hat aber nicht der Verein Equal Pay, sondern das Frauenserviceportal des Bundeskanzleramtes als Equal Pay Day datiert. Dessen Vergleichsgröße ist nämlich eine etwas andere.

Und zwar hatten am 31. Oktober 2023 Österreichs ganzjährig beschäftigte Männer schon jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen noch bis Jahresende 2023 arbeiten mussten. Die durchschnittliche Entgeltdifferenz betrug demnach 16,9 Prozent und entsprach einem Zeitraum von 62 Kalendertagen.

Wirft man einen Blick auf die beiden Equal Pay Days, sprechen wir von einer merklich anderen Zahl, nämlich: 45 Tage und 12,4 Prozent Entgeltdifferenz nach dem Verein Equal Pay im Vergleich zu 62 Kalendertagen und 16,9 Prozent Entgeltdifferenz nach dem Frauenserviceportal des Bundeskanzleramtes.

Die Gender Gaps sind nach diesen beiden Berechnungsarten sichtlich anders. Das liegt aber nicht an Ungenauigkeit, sondern an anderen Bezugsgrößen, erklärt die Wirtschaftswissenschaftlerin Monika Köppl-Turyna, die seit 2020 als Direktorin beim Institut für Wirtschaftsforschung Eco Austria tätig ist:

“Verdient Mann mehr oder Frau weniger?”

“Man kann den Unterschied zwischen zwei Größen auf zwei Arten berechnen. Im Falle des Equal Pay Days ist das entweder der Vergleich zum Männerlohn oder der Vergleich zum Frauenlohn”, erklärt Köppl-Turyna und meint weiter: “Alle diese Ausdrucksweisen sind äquivalent. Es geht eher um die Frage: Welche Fragestellung will ich beantworten?”

Um die Berechnung des Gender Pay Gaps, auf den sich die Datierung des Equal Pay Day stützt, zu verstehen, erklärt Köppl-Turyna: “In der Vanilla Version vergleichen wir im Gender Gap alle mit allen. Dabei können wir zwei Möglichkeiten anwenden: Verdient Mann mehr oder verdient Frau mehr”, so die Expertin.

Schuld ist nicht die Teilzeit, oder?

“Wenn wir Gender Gaps nur anhand ganzjährig Vollzeitbeschäftigter berechnen und ihn um Teilzeitbeschäftigte bereinigen, ist er definitiv geringer, als wenn man Teilzeitarbeitende inkludiert. Das zeigt: Der Hauptgrund für den unbereinigten Gender Pay Gap ist die Teilzeitarbeit. Und in weiterer Folge: Das Kinderkriegen”, erklärt Köppl-Turyna.

“Das ist nicht nur in Österreich so, sondern auf der ganzen Welt. In Österreich ist der Kinderkriegen- und Teilzeit-Effekt allerdings höher als in vielen anderen Ländern”, erklärt die Expertin. Gründe dafür seien unter anderem konservative soziale Normen oder fehlende Betreuungsplätze – vor allem für in Vollzeit arbeitende Eltern.

Köppl-Turyna weiß aus ihrer Tätigkeit als Direktorin bei Eco Austria, dass rund ein Viertel der Frauen in Österreich ohne Kinder in Teilzeitanstellungen arbeiten. Bei Frauen mit Kindern sind es 80 Prozent. Hinzu kommt, dass es in Teilzeitbeschäftigungen oft niedrigere Stundenlöhne gibt, als im selben Job auf Vollzeitbasis – und damit kommen Einkommensunterschiede zustande, so die Expertin.

Dennoch warnt Köppl-Turyna davor, Lohndifferenzen auf Basis “gleicher Arbeitsaufgaben” zu berechnen, denn: “Oft ist der Gender Pay Gap ein Ausdruck von nicht perfekter Messung von dem, was die Menschen eigentlich in ihrem Job machen. Das wird in der Diskussion oft unterschlagen. Damit wir wirklich sagen können: Mann und Frau machen die exakt gleiche Arbeit – dafür müssen wir sehr viel wissen. Und zu diesem Wissen kommen wir oft nicht.”

Neubewertung von Jobs gefordert

Christa Kirchmair, Präsidentin des Vereins Equal Pay, verweist im Lichte des Equal Pay Days gerade eben auf den Gender Pay Gap, der trotz Bereinigung um Teilzeitarbeitende besteht. Kirchmair zufolge handle es sich hierbei um eine durchschnittliche jährliche Einkommensdifferenz von 6.189 Euro für in Vollzeit arbeitende Frauen.

Gegenüber brutkasten fordert die Equal-Pay-Präsidentin, Frauen in leitende Positionen zu bringen und Rahmenbedingungen für Gender-Gleichheit in Unternehmen zu schaffen. Dazu zählt die Neubewertung von Jobs, um bessere Vergleichbarkeit herzustellen.

Außerdem adressiert Kirchmair, die strukturelle Benachteiligung von stereotyp-weiblichen Berufsgruppen wie Kosmetik, Handel, Bildung oder Pflege zu beenden. Indes appelliert sie an Führungskräfte, Unternehmen und Politik, Sensibilität aus- und konservativ soziale Normen abzubauen.

“Ein Gender Gap ist kein Nachweis von Diskriminierung”

Die Moral der Equal-Pay-Day-Geschichte: Teilzeit und Kinderkriegen spielen laut Wirtschaftswissenschaftlerin Köppl-Turyna eine größere Rolle als oft angenommen. Unterschiedliche Berechnungsweisen des Equal Pay Days sind nicht ungenau oder abweichend, sondern äquivalent und mit anderen Bezugsgrößen berechnet. Es gilt daher immer, die Vergleichsgröße im Hinterkopf zu behalten und sich zu fragen: Sind Männer- oder Frauen-Gehälter die Ausgangslage? Was bedeutet Teilzeitarbeit und Kinderkriegen im Job? Inwiefern sind “dieselben” Jobs tatsächlich vergleichbar?

Köppl-Turyna warnt indes davor zu sagen, ein Gender Pay Gap sei ein Nachweis von Diskriminierung: “Diskriminierung findet auch statt, wenn kein Gender Pay Gap vorhanden ist und umgekehrt. Der Gender Pay Gap ist kein Indikator dafür, ob Geschlechterdiskriminierung vorhanden ist oder nicht.”

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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