08.06.2018

Enpulsion: Startup eröffnet Satellitenantriebsfabrik in Wr. Neustadt

Die weltweit erste Serienproduktion für elektrische Satellitenantriebe wurde gestern in Wiener Neustadt gestartet. Dahinter steht das FH-Spinoff Enpulsion.
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v.l.n.r. Abg.z.NR Hans Rädler, Dr. Andreas Geissler (Bereichsleiter FFG), Dr. Josef Aschbacher (ESA Direktor), Dr. Alexander Reissner (CEO Enpulsion) - Enspace
(c) Ben Leitner: v.l.n.r. Abg.z.NR Hans Rädler, Dr. Andreas Geissler (Bereichsleiter FFG), Dr. Josef Aschbacher (ESA Direktor), Dr. Alexander Reissner (CEO Enpulsion)

Ein Ionentriebwerk pro Tag. Das ist vorerst das Produktionsvolumen der weltweit ersten Serienproduktion für elektrische (Nano-)Satellitenantriebe, die gestern in Wiener Neustadt eröffnet wurde. Schon 2019 sollen es 500 pro Jahr werden, kündigt Alexander Reissner an. Er ist Gründer und CEO des SpaceTech-Startups Enpulsion, das die rund 300 m² große Fabrik erbaute. 600.000 Euro sollen anfänglich investiert werden, heißt es vom Startup.

+++ Wiener Neustädter SpaceTech-Startup holt sich 1,2 Mio Euro +++

Unschlagbarer Preis

Dabei ist es erst wenige Monate her, dass der erste mit dem Antrieb des FH-Spinoffs ausgestattete Nanosatellit einen erfolgreichen Test absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt, also vor dem endgültigen Proof of Concept, hatte man bereits mehr als 100 Vorbestellungen aufgenommen. Denn der Preis, 30.000 Euro pro Antrieb, ist international derzeit unschlagbar. Und die Nachfrage ist, in Anbetracht des sehr spezialisierten Produkts, enorm. “Unser modularer Ansatz für Triebwerke ist weltweit einzigartig und für alle namhaften Satellitenhersteller eine kostengünstige Lösung einer zentralen Herausforderung beim Bau ihrer Satelliten”, sagt Reissner. Das überzeugte vor etwa einem halben Jahr auch eine Gruppe von Investoren, die 1,2 Millionen Euro Kapital nachschossen.

Von der Einzelfertigung zu Batch-Prozessen

Mit der Serienfertigung soll genau diese Nachfrage nun zügig bedient werden. Reissner erzählt von Herausforderungen auf dem Weg dorthin: “Der wichtigste Entwicklungsschritt war die Umstellung von Einzelfertigung zu Batch-Prozessen. Bei den Produktionsanlagen achten wir darauf, dass sie gut skalierbar sind und bei der Produktentwicklung einen design-to-cost bzw. design-to-manufacturing-approach verfolgen”. Es soll also bereits in der Produktion der Elemente stets auf kostengünstigere Alternativen geachtet werden.

Hoher ESA-Vertreter bei Enpulsion-Fabrikseröffnung

Das Wiener Neustädter Startup, dessen Technologie von Reissner und seinem Team in der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt entwickelt wurde, erregt auch bei der europäischen Raumfahrtagentur ESA Aufmerksamkeit. So kam auch ein hoher Vertreter, Josef Aschbacher, Director of Earth Observation Programm, zur Eröffnung der Enpulsion-Fabrik. “Eine Firma wie die Enpulsion hat für die ESA große Bedeutung. Sie verkörpert und verdeutlich Innovation. Enpulsion ist ein Beweis dafür, dass durch lange gemeinsame Entwicklungsarbeit ein exzellentes Ergebnis erzielt werden konnte – darauf können sie sehr stolz sein. Das ist eine Erfolgsgeschichte für Europa”, sagt er bei seiner Rede.

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AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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